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LESERBRIEF: PV-Anlage – Blackout-Schuldige gefunden

In einem Pressebericht wurde über den Ausfall besonders von PV-Anlagen (Windanlagen), speziell in einer Gemeinde in Australien, berichtet und diesen Anlagen natürlich keine Schuld an dem entstandenen Blackout unterstellt, ganz im Sinne der unkritischen Befürworter dieser Technik: dazu äußert sich FACT-Leser Klaus Wagner nun in einem Leserbrief

Die regenerative Energiegemeinde an der Bergstraße kann aufatmen. Die Schuldigen für z. B. Blackouts (hierzulande und in einer Gemeinde in Australien) sind nach Meinung selbsternannter Fachleute nun eindeutig bekannt.

In Australien waren es zerstörte Stromübertragungs-Netze (Fremdursachen), Druckspeicher- und Batterie-Ausfälle, Ausfälle von Notstrom-Aggregaten und natürlich Fehlentscheidungen von Menschen, dem sogenannten Management.

Was mich etwas wundert, ist, dass die Schuldigen überhaupt für eine gesicherte Stromversorgung notwendig sind. Diese braucht man doch überhaupt nicht. Oder?

Einige Einzelheiten: Für die 17.500 Einwohner-Gemeinde in Australien werden installierte Leistungen (nicht PV- und Windanlagen) von gigantischen 50 MW aus Batterien und 100 MW aus Diesel-Aggregaten genannt (weitere Angaben fehlen).

Nach deutschen durchschnittlichen Verhältnissen benötigt die Gemeinde etwa 20 MW Spitzenleistung, das ist die übliche Abschätzung des Bedarfs von 1 kW pro Einwohner. Warum hat die Gemeinde eine derartige hohe Kraftwerksleistung (völlige und preistreibende Überbauung, Groß-Industrie?).

Der Blackout wird einer Netzunterbrechung (Sturm) zugeschrieben. Aha. Es ist eben so, dass die regenerativen Kraftwerke eine Verbindung zum Übertragungs-Netz haben müssen. Eine Autarkie ist nur mit hohem technischen, kostenträchtigen Aufwand zu bewerkstelligen.

Für Deutschland kann man „übermorgen“ deshalb gespannt sein, wenn es keine Großkraftwerke (nötig zur Netzstabilität) mehr gibt.

Die Ãœberschrift eines Presseberichtes ist sicher richtig. Wenn es hell wird, beginnen die PV-Anlagen Strom zu produzieren. Am 28.12.25 hatten wir einen Nebeltag, direkte Sonnenstrahlen gab es nicht.

Meine 8,8 -kW-PV-Dachanlage, mit fast idealer Ausrichtung, lieferte von etwa 9 bis 16 Uhr. Die Höchstleistung betrug 0,6 kW , Erzeugung gesamt 2,14 kWh . Erfüllte das den im Bericht genannten Eigenversorgungsgrad von 70%?

Immerhin reichte es aus, für das Fernsehgerät in dieser Zeit. Ansonsten sind wir im Bett geblieben. So kann man leicht Natur-Angebot und Bedarf aufeinander abstimmen.

Bei den Stromexporten und -Importen, lohnt nur die Betrachtung einer Jahresbilanz. Und diese sieht für Deutschland nicht gut aus. Ein immer größer werdender Import findet statt, egal woher. Die Ausländer werden gerne liefern, zu hohen Preisen, soweit sie nicht selber in Not sind.

Bei großer Kälte z. B. in Süd-Frankreich (E-Heizung) wird wohl keine Not-Lieferung nach Deutschland zu erwarten sein. Die im Bericht genannten Kapazitäten von Batterie-Speichern (17,3 GWh) sind richtig niedlich. Bis 2030 sollen es 57 GWh werden.

Man darf gespannt sein – siehe Bemerkung zu Großkraftwerken. Über die Leistungsfähigkeit (kW) der Batterien wird tunlichst nicht geredet. Wenn in Deutschland in Sommerzeiten und nachts etwa 50.000 MW Leistung gebraucht werden würden (Blackout), so müsste auch eine entsprechende Batterieleistung präsent sein.

Wenn nicht, bricht alles zusammen. Das ist vergleichbar mit der Wirkung eines Eimers voll Wasser zur Löschung eines Hausbrandes. Es macht puff und das wars.

Die Gretchenfrage ist nach wie vor: Wie entwickelt sich der Strompreis. Bei einem Bau-weiterso bei PV- und Windanlagen sind keine Preissenkungen zu erwarten. Weil wir eine zweites Versorgungssystem brauchen; auf das Ausland sollte man sich dabei nicht verlassen.

Klaus Wagner
64625 Bensheim