CDU Bensheim: „Öffnungszeiten des Bürgerbüros nicht einschränken“
BENSHEIM. - Nur noch acht Stunden und an zwei Tagen in der Woche soll das Bensheimer Bürgerbüro ab Februar geöffnet sein, wie die Stadtverwaltung angekündigt hat. Dies kritisiert die CDU-Fraktion als drastische Reduzierung des Services und der Kontaktmöglichkeiten für die Bensheimer Bürger.
„Das Bürgerbüro ist zentrale Anlaufstelle für verschiedene Anliegen, die ansonsten bei mehreren unterschiedlichen Ämtern im Rathaus erledigt werden müssten.
Durch geöffnete Türen müsste es sich eigentlich auch zu Zeiten auszeichnen, die für Behörden eher ungewöhnlich sind, aber den Bedürfnissen der Bensheimer entsprechen“, spricht sich Fraktionsvorsitzender Tobias Heinz für bürgerfreundliche Öffnungszeiten aus.
Dagegen ist von der Verwaltung geplant, dass es nur noch zu bestimmten Zeiten möglich sein soll, das Bürgerbüro in der Stadtmitte ohne zuvor vereinbarten Termin zu nutzen. Die Buchung eines Termins wäre dann zwingend für einen Großteil innerhalb der insgesamt 31 Stunden in der Woche erforderlich.
Die CDU sieht es durchaus als positiv an, dass bereits die Möglichkeit besteht, für die Angebote des Bürgerbüros einen Termin zu buchen. Denn das stelle eine sinnvolle Ergänzung dar, die Wartezeiten für die Bürger erspare, auch die Verwaltung könne zeitlich besser planen.
Jedoch heißt es selbst in der Mitteilung aus dem Rathaus, dass nach wie vor die Mehrzahl der Kunden ohne Termin komme. Die vorherige Buchung wird wenig genutzt. Deshalb sehen es die Christdemokraten als absurd an, nun den weit überwiegenden Anteil der Dienstzeiten ausschließlich für gebuchte Termine vorzusehen.
„Die Bürger ziehen es offenbar vor, spontan oder jedenfalls ohne Termin das Bürgerbüro aufzusuchen. Die Terminbuchung stellt sich für viele als zusätzlicher Aufwand oder sogar als Hürde dar. Von der Verwaltung muss das berücksichtigt werden, wenn sie serviceorientiert sein will“, erklärt Stadtverordnete Ingrid Schich-Kiefer.
Während der Öffnungszeiten sollen deshalb weiterhin Termine sowohl mit als auch ohne vorherige Buchung möglich sein, fordert die CDU. Das bestehende Angebot dürfe nicht zusammengestrichen werden. Insbesondere am Samstagvormittag soll der Zugang weiterhin offen, also keine Terminvereinbarung erforderlich sein.
Nicht einverstanden ist die Fraktion zudem damit, dass das Bürgerbüro nur noch an zwei Wochentagen ab 8 Uhr geöffnet ist. Dabei waren die Stunden am Morgen von den Bürgern besonders stark genutzt worden. Die Öffnungszeiten sollten wieder um den Freitagnachmittag ergänzt werden, der vor eineinhalb Jahren weggefallen ist.
Die Christdemokraten bitten Erste Stadträtin Nicole Rauber-Jung, die als Dezernentin für das Bürgerbüro zuständig ist, die angekündigten Pläne zu überdenken. Zunächst sollten sich die städtischen Gremien mit den Vorschlägen befassen, um über eine akzeptable Ausgestaltung zu beraten.
Bei der Vorbereitung für die anstehende Bundestagswahl müsse das berücksichtigt werden: Die Unterlagen für die Briefwahl sind beim Bürgerbüro erhältlich. Es sollte möglich sein, diese dort ohne vorherige Terminvereinbarung zu erhalten. So unkompliziert wie in der Vergangenheit könnte dies auch künftig sein, meint die CDU.