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Bunte Ostereier mit der Forderung „Das Haus am Markt muss bleiben“

Nach wie vor heftige Bürger-Proteste gibt's gegen das städtische Vorhaben zum Abriss und Neubau des >Hauses am Markt< für veranschlagte 6,8 Millionen Euro. Archivfoto: er

Viel Unverständnis und Kopfschütteln gab's bei Bensheimer Bürgerinnen und Bürgern zum bevorstehenden Abriss des >Hauses am Markt<

BENSHEIM. - „Das Haus am Markt muss bleiben“ prangte auf mehreren hundert bunten Ostereiern, die Mitglieder der Vereinigung der mutigen Bürger (VdmB) am Ostersamstag in der Bensheimer Fußgängerzone am Marktplatz verteilten.

In der Stadtverwaltung und bei der städtischen Tochter, Marketing- und Entwicklungsgesellschaft Bensheim (MEGB) als Bauherr, laufen zur Zeit eifrige Vorbereitungen zum Abriss des nur 40 Jahre alten >Haus am Markt<, der zeitnah beginnen soll.

Derweil kämpfen die Mitstreiter der VdmB noch immer gegen die nach ihrer Überzeugung „maßlose Steuerverschwendung“, durch den von der städtischen „Regierungskoalition“ mit einfacher Mehrheit beschlossenen Abriss und dem aktuell auf 6,8 Millionen Euro taxierten Ersatzbau.

An den vergangenen vier Wochenenden zeigten die VdmB-Mitglieder wieder verstärkte Präsenz mit einem Stand auf dem Bensheimer Marktplatz und diskutierten eifrig mit zahlreichen Bensheimer Mitbürgern.

So wurden am Samstag, 30. März, zum Frühlingsbeginn bunte Tulpen unter dem Motto „ Frühlingserwachen - aufwachen“ verteilt. Eine Woche später wurden bei strahlendem Sonnenschein eifrig weitere Unterschriften gesammelt, und am Samstag, 13. April, mit neuen Flyern Informationen vermittelt.

Viel Unverständnis und Kopfschütteln gab's bei den Passanten zu dem geplanten Abriss des >Hauses am Markt<. Zahllose Bürgerinnen und Bürger kamen unaufgefordert an den VdmB-Stand, um mit ihrer Unterschrift gegen den Abriss zu votieren.

„Eine grobe Fehlentscheidung der Abriss-Befürworter“ befinden die VdmB-ler, auch wenn ein zweiter Aufkleber auf den verteilten Ostereiern am vergangenen Wochenende dazu aufrief „Bitte nicht auf Politiker werfen“.

Wenn dieser nicht ganz ernst zu nehmende Aufruf eher einer Humoreske das Wort redete, bleibt getreu dem VdmB-Motto „Wir mischen uns ein“ das Engagement der mutigen Bürger unbeirrt bestehen, sich „nicht von unflexiblen wie gleichwohl fehlgeleiteten Entscheidungen städtischer Koalitionäre“ von dem als bürgerfreundlich und -nützlich erkannten Weg abbringen zu lassen.

Auf diesem Fundament sieht die VdmB das aktuelle >Haus am Markt< noch längst nicht abgerissen, auch wenn der Startschuss zum Abriss gemäß der städtischen Ankündigung schon in der kommenden Woche erfolgen soll.

Gegen dieses Vorhaben hätten Nachbarn Widerspruch bei der Bauaufsichtsbehörde angekündigt, über den zunächst noch entschieden werden müsse, ehe das >Haus am Markt< tatsächlich abgerissen werden könne, berichtet VdmB-Gründer Klaus Edbill Grote.

Selbst im Falle eines tatsächlichen Abrisses wollen die mutigen Bürger nicht untätig bleiben und strikt auf Nachhaltigkeit der „zurückgebauten“ Materialien achten. So seien beim >Haus am Markt< teilweise künstlerische wertvoll behauene Buntsandsteinquader verbaut, die ebenso wie weitere Baumaterialien in jedem Falle eine Wiederverwendung finden sollten.

„Am Samstag, 27. April, werden wir wieder Unterschriften gegen den Abriss sammeln und für Gespräche zur Verfügung stehen, diesmal mit einem Stand am Bürgerwehrbrunnen“, berichtet Lothar Mundt.