Birkenau: Einfamilienhaus explodiert und komplett niedergebrannt
Eine möglicherweise vom Hausbewohner selbst herbeigeführte Gasexplosion unmittelbar vor der bevorstehenden Zwangsversteigerung des Hauses hatte ein einziges Trümmerfeldbot verursacht, das sich den Einsatzkräften in der Buchklingener Straße des Birkenauer Ortsteils Löhrbach bei deren Eintreffen botBIRKENAU. - Gegen 7.45 Uhr am heutigen Freitag, 22.März, erschütterte ein Explosionsknall heftigen Ausmaßes den kleinen Birkenauer Ortsteil Löhrbach im südhessischen Landkreis Bergstraße.
Dachziegel, ganze Fensterteile, Glasscherben Mauerteile flogen durch die Wucht der Explosion bis zu 50 Meter weit durch die Luft, eine Hauswand stürzte gegen das Nachbarhaus.
Das Haus in der Buchklinger Straße stand in Flammen, als eine Nachbarin in den Hof lief um nach der Ursache des Knalls zu sehen.
„Wir saßen gerade beim Frühstückskaffee, als uns der Knall erschütterte“, berichtet ein anderer Nachbar.
„Gebäudebrocken flogen auf uns zu und wir duckten uns instinktiv weg. Ich zittere noch jetzt“, sagte der Mittfünfziger drei Stunden nach der Explosion.
Im direkt gegenüberliegenden Haus wurden das Dach und mehrere Fenster beschädigt.
„Auf einem Bett im Untergeschoss lag ein ganzes Fenster“, berichtet diese Nachbarin und atmet auf: „Gottseidank lag niemand in diesem Bett“, sagt die Frau erleichtert.
Trotz raschen Einsatzes von mehr als 80 Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehren aus Löhrbach, Birkenau, Unter-Abtsteinach sowie der Drehleiterbesatzung der Weinheimer Wehr konnte das Haus nicht mehr gerettet werden: Es brannte bis auf die Grundmauern nieder.
Selbst Stunden nach Beendigung des ersten Löscheinsatzes musste die Feuerwehr immer wieder aufglimmende Brandnester ablöschen.
Das genaue Ausmaß der Schäden ist noch nicht umfasst. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk sichteten die Trümmer nach Glutnestern.
Aus den Trümmern des Hauses bargen Feuerwehrleute mehrere Gasflaschen, die geöffnet waren, und im unteren Bereich einen Eisrand aufwiesen, was nach Expertenaussagen darauf schließen lasse, dass der jeweilige Inhalt entwichen und für die Explosion gesorgt habe.
Nach bisherigen Erkenntnissen ist niemand verletzt. Rettungshunde der Ortungsgruppe Viernheim des Technischen Hilfswerks wurden auf die Trümmerteile des Hauses geschickt, um zunächst ergebnislos nach möglichen Überlebenden zu suchen.
Der 59 Jahre alte Wohnungsinhaber wird vermisst.
Ob er sich zum Zeitpunkt der Explosion im Haus befand ist bis dato unklar.
Aus Sicherheitsgründen wurden durch die Einsatzkräfte zwei Bewohner eines angrenzenden Hauses evakuiert.
Die Umstände, die zu dem Brand geführt haben sind noch unklar.
Brandermittler des Hessischen Landeskriminalamtes unterstützen die Ermittlungen der Kriminalpolizei vor Ort.
Das Haus wird nach Polizeierkenntnissen von dem 59 Jährigen allein bewohnt.
Das Einfamilienhaus sollte am heutigen Freitag zwangsversteigert werden, wie Landrat Christian Engelhardt berichtete.
Die Einsatzkräfte vermuten, dass der Mann die Explosion absichtlich herbeigeführt habe.
Wo er sich aktuell aufhält, oder möglicherweise doch noch unter den Trümmern begraben liegt, ist derzeit unklar.
Neben den Wehrleuten waren das Technische Hilfswerk Bergstraße und das DRK, jeweils mit mehreren Einsatzabteilungen sowie die Polizei und das Landeskriminalamt am Einsatzort.
Am Nachmittag begann ein Bagger des Technischen Hilfswerks mit der Abtragung des Schutts.