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Kapselendoskopie-Know-how am Kreiskrankenhaus Bergstraße findet internationalen Zuspruch

INTERNATIONALER ZUSPRUCH. Der Chefarzt der Inneren Medizin I / Gastroenterologie am Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim, PD Dr. Uwe Seitz (stehend), gehört zu den Pionieren der Kapselendoskopie in Deutschland. Mit seinem Wechsel vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf nach Heppenheim vor zehn Jahren hat er das computergestützte Verfahren in der Reihe der Untersuchungsstandards am Kreiskrankenhaus etabliert. Zudem schult er mit Kursen in Heppenheim und an anderen Klinikstandorten Kollegen in der Arbeit mit der hochentwickelten Medizintechnologie, die rund 140.000 Aufnahmen zur Auswertung je Untersuchung liefert. Der jüngste Kurs in Heppenheim, der in einer Bilanz des zurückliegenden Jahres in den Fokus rückte und den Dr. Seitz gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Carsten Moser (links), Chefarzt für Gastroenterologie am DIAKO evangelischen Diakonie-Krankenhaus in Bremen leitet, war international besetzt – eine Premiere am Kreiskrankenhaus. Foto: Kreiskrankenhaus Bergstraße

Bilanz des zurückliegenden Jahres lenkt Blick auf moderne Möglichkeit der Dünndarmuntersuchung + + + Erstmals in Heppenheim Schulung von Gastroenterologen aus mehreren europäischen Ländern und Südafrika

KREIS BERGSTRASSE / HEPPENHEIM. - Wenn in diesen Tagen und Wochen am Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim Bilanz des zurückliegenden Jahres gezogen wird, fällt der Blick nicht nur auf die Bedeutung des Hauses für die Region.

Ein Fokus richtet sich auch auf die nationale und internationale Ebene. Beispiel Gastroenterologie. Eine der Spezialitäten von Chefarzt (Innere Medizin I) PD Uwe Seitz ist die Kapselendoskopie, die Untersuchungen des schwer zugänglichen Dünndarms möglich macht.

Das Kreiskrankenhaus bringt an dieser Stelle in der Schulung von Experten ein Know-how ein, das über Deutschland hinaus Resonanz findet. Erstmals wurde im kürzlich zu Ende gegangenen Jahr in Heppenheim ein Kurs angeboten, der international besetzt war.

Es ist die Arbeit mit einer komplexen, computergestützten Technologie, die in den zweitägigen Schulungen inklusive Rahmenprogramm vermittelt wird, intensiv und interaktiv. Die kleine Kapsel, die der Patient zur Untersuchung schluckt, sieht auf den ersten Blick aus wie eine gewöhnliche Pille.

Doch statt Wirkstoffen enthält sie Hightech in Miniaturformat, Kamera, Sender, Energiequelle und Lichtspender (LED) bilden das Innenleben. Aus dem Darm werden Aufnahmen gesendet die, ähnlich wie beim Langzeit-EKG, über mehrere Stunden aufgezeichnet werden.

Zwei Fotos pro Sekunde werden aufgenommen, in Summe kommen bei einer Untersuchung über 140.000 Bilder zusammen. Ausgewertet werden diese mit einer Spezialsoftware. Um aus den Bildern auf dem Computermonitor die richtigen Schlüsse zu ziehen, Veränderungen im Darm zu sehen, Erkrankungen zu erkennen, bedarf es über das Übliche hinausgehenden Fachwissens beim Betrachter.

In dem Kurs werden das Lesen der Bilder und die Analyse der Aufnahmen geschult. Grundlagen sind Fälle aus Krankenhäusern weltweit. Geübt wird somit unter realitätsechten Bedingungen.

Dr. Seitz vermittelt Ärzten das Wissen, dabei gilt: Solcherlei Kursteilnahme ist verpflichtende Voraussetzung zur Arbeit mit der Kapsel. In Heppenheim wurde die Schulung bislang drei Mal mit nationaler Beteiligung angeboten.

Zum ersten internationalen Kurs am Kreiskrankenhaus Bergstraße reisten Gastroenterologen aus Schweden, den Niederlanden, Serbien, Montenegro und Südafrika an.

Neben Dr. Seitz war es Dr. Carsten Moser, Chefarzt für Gastroenterologie am DIAKO evangelischen Diakonie-Krankenhaus in Bremen, der den Medizinern die Arbeit mit den Aufnahmen vermittelte. Die beiden renommierten Ärzte bringen langjährige Erfahrung in der Kapselendoskopie im Speziellen und der Endoskopie im Allgemeinen mit.

Dr. Seitz gilt als einer der Wegbereiter der Endoskopie und deren Weiterentwicklung, sein Fachwissen findet Niederschlag in der Arbeit am Kreiskrankenhaus Bergstraße sowie international in Vorträgen bei Kongressen und in Fachbüchern.

Auch ist sein Team in die internationale Arbeit eingebunden. Die Kapselendoskopie hat der Gastroenterologe über die zurückliegenden Jahre als Untersuchungsstandard am Klinikstandort Heppenheim etabliert. Dort ist er seit zehn Jahren tätig.

Zuvor war er mehr als 16 Jahre am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, wo er unter Professor Dr. Nib Soehendra arbeitete, einem Pionier der Endoskopie. Die Kapselendoskopie kann als Weiterentwicklung mit speziellem Zuschnitt auf die Dünndarmbetrachtung verstanden werden.

Hier war es Dr. Seitz, der im Rahmen seiner Tätigkeit in Hamburg unmittelbar nach der Jahrtausendwende die erste Studie zur Evaluation der Kapselendoskopie in Deutschland erstellte. Auch heute zählt er zu den treibenden Kräften in der Weiterentwicklung der Technologie und deren Einsatz in der Praxis.

Außer in Heppenheim ist der Gastroenterologe zugleich an anderen Klinikstandorten als wissenschaftlicher Kursleiter beim Thema gefragt. Kurz vor Jahreswechsel war er in Hamburg, wo er zudem im nun begonnenen Jahr zwei weitere nationale und einen internationalen Termin hat.

Eine weitere Veranstaltung ist in England, und in Prag ist er für ein europäisches Training gebucht. Ein Engagement, von dem die Vernetzung des Kreiskrankenhauses Bergstraße profitieren kann.

DasKreiskrankenhaus Bergstraße im Internet: www.kkh-bergstrasse.de