LESERBRIEF: „Die Öffnung der Lauter muss verhindert werden“
Nach zwei Jahren Pandemie, ein Ende ist noch nicht abzusehen, und dem Putin-Krieg gegen die Ukraine, der von Tag zu Tag heftiger wird, ist es doch verständlich, dass Mütter und Väter mit ihren kleinen Kindern gerne zum intakten Spielplatz am Wambolter Hof gehen und sich bei dieser Gelegenheit bei einer Tasse Kaffee mit Bekannten unterhalten und entspannen können.
Mit Entsetzen las ich deshalb die Aussage von Frau Zappen (CDU): Es gehe nicht darum, dass Eltern „in Ruhe Kaffee trinken können“, während der Nachwuchs außer Sichtweite unterwegs ist. „Vielmehr sollten sie sich um ihre Kinder kümmern und die Lauter gemeinsam erkunden.“
Das CDU-Mitglied Zappen ist nicht ehrlich. Sie hätte sagen müssen: Es gehe nicht darum, dass Eltern in Ruhe Kaffee trinken können, der CDU gehe es vielmehr darum, dass nach der „Umgestaltung des Neumarktcenters in einen Wohnblock“ den Kindern ein schicker, moderner Spielplatz geboten werden kann.
Ich kann mir vorstellen, dass dies eine Forderung des Investors ist: Die Wohnungen müssen aus Kostengründen schnell verkauft werden.
Bei dieser Gelegenheit will ich die Bensheimer CDU daran erinnern, dass 2013/14 neben dem Neubau des Bürgerhauses ein Konzept für die Neugestaltung des Beauner Platzes vorlag, dazu gehörte die Öffnung des Winkelbachs.
Der damalige Stadtbaurat setzte sich sehr engagiert dafür ein, die Verbesserung des „Stadt-Klimas“ war eines seiner Argumente. Allen ist bekannt, dass dieses Konzept nicht in die Wertevorstellungen eines Backstage-Bürgermeisters der CDU Bensheim passte, er wollte „Werte“ schaffen.
Was er dann nach dem Abgang von Bürgermeister Thomas Herrmann anrichtete, ist bekannt, nach dessen unfreiwilligen Abgang verschlimmerte sich die Situation in Bensheim erheblich: „Von nun an geht’s bergab“.
Am 17. März wurde unter der Überschrift: „BfB will Lauter-Zugang noch verhindern“ Bensheims Wahlberechtigten mitgeteilt: Auch die Umgestaltung des Platzes mit Uferbereich für 440.000 Euro und wie die Stadt mit dem Geld der Bürger umgeht stößt auf Kritik.
Mit dem geplanten Beleuchtungskonzept für Mittelbrücke und Rinnentor steigere sich die Summe nochmals um 130 000 Euro.
Diese genannten Zahlen können unter den gegebenen Zeitumständen nur eines zur Folge haben: Alle Bauvorhaben ruhen in Bensheim so lange, bis eindeutig klar ist wie es wirtschaftlich und politisch weitergeht.
Inzwischen stöhnen schon einige Bensheimer Bürgerinnen und Bürger unter dem Preisanstieg auf dem Energiesektor und es wundert sie auch nicht, dass es bereits zu Hamsterkäufen kommt.
Diese MitbürgerInnen interessiert nicht die Frage „Wird die Lauter“ geöffnet?“ Es interessieren die Antworten auf die Fragen: Wie sichere ich meinen Lebensunterhalt? Kommt es zu einem Dritten Weltkrieg?
Deshalb meine Empfehlung: Während der „Ruhepause“ auf dem städtischen Bausektor gehen unsere KommunalpolitikerInnen der Frage nach: Auf welchen Dächern der öffentlichen Gebäude in Bensheim wurden noch keine Photovoltaik-Module angebracht?
So können sie bereits jetzt für Bensheims Gemeinwohl arbeiten. Denn Energiesparmaßnahmen werden in der Zukunft immer wichtiger.
Dieter Markowetz
64625 Bensheim