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Kommunikationsaustausch zum Wohl der Kinder

Die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz mit dem zuständigen Sachbearbeiter für „Frühe Hilfen“ Ulrich Schneider (hinten) begrüßen die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zwischen (vorne) Ariane Krüger von der AWO Kita Stubenwald in Bensheim mit Kinderarzt Dr. Christoph Bornhöft aus Bensheim-Auerbach.

Kreisweite erste Kooperationsvereinbarung zwischen Kinderarztpraxis und Kindertagesstätte besiegelt

KREIS BERGSTRASSE. - „Hebammen, Kinderärzte und zunehmend auch die Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen sind für viele Eltern die ersten Ansprechpartner, wenn es um den eigenen Nachwuchs geht. Darum ist der Kommunikationsausbau zwischen diesen Personengruppen essentiell, so können Auffälligkeiten in den Entwicklungsphasen der Kinder besser festgestellt werden“, erklärt die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz.

Eine Kooperationsvereinbarung zwischen den Kinderärzten und den Kindertagesstätten sollen in Zukunft einem besseren Austausch dienen.

Stellt z.B. ein Kinderarzt fest, dass es ihm an Informationen über die Kindesentwicklung mangelt, weil er das Kind nur gelegentlich und in immer längeren Zeitabständen sieht oder haben Erzieher/innen oder Eltern den Wunsch oder das Gefühl, dass vielleicht eine notwendige medizinische oder therapeutische Maßnahme hilfreich wäre, so sollen sie diese Fragen zukünftig auf möglichst direktem Weg miteinander abklären können.

Wichtigster Eckpfeiler dieser Kommunikation ist dabei eine Kooperationsvereinbarung, die zwischen der Tageseinrichtung, also einer Kita oder Krippe und der kinderärztlichen Praxis in der Region auf freiwilliger Basis geschlossen wird und die auf gegenseitiger Wertschätzung der Partner fußt.

Innerhalb dieser Kooperation sind die Eltern nicht nur die ersten Ansprechpartner sondern immer auch aktive Partner im Geschehen. Für die praktische Umsetzung gibt es standardisierte Mitteilungsbögen, die den Kooperationspartnern zur Verfügung gestellt werden.

Sowohl die ärztliche „Anfrage/Rückmeldung an die Kita“ als auch der „Informationsbogen an die Kinderärztliche Praxis“ dienen der gegenseitigen Information, die dadurch zugleich vereinfacht und verbessert wird. Die Bögen werden immer von den Eltern mit unterzeichnet und im Idealfall durch sie von der einen Seite an die andere Seite überbracht.

Der Vorteil dieser systematischen Vorgehensweise besteht im direkten Dialog zwischen den Beteiligten und der Vermeidung von falscher oder missverständlicher Informationsweitergabe, wie es beim rein mündlichen Weitergeben schnell geschehen kann. Auch ist durch die elterliche Zustimmung der Datenschutz gewährleistet.

Zu einer Auftaktveranstaltung im Kurfürstensaal im Kurmainzer Amtshof konnte der Leiter des Jugendamtes Kai Kuhnert rund 90 Zuhörer aus Kindertageseinrichtungen und Kinderarztpraxen begrüßen. Als Referent konnte Dr. Volker Baum, Kinderarzt aus Seeheim-Jugenheim sowie Dr. Dorte Feierabend vom Landkreis Darmstadt-Dieburg aus ihren bereits gesammelten Erfahrungen berichten. Im Nachbar Landkreis wurde diese Kooperation entwickelt und erfolgreich umgesetzt.

Die erste Kooperationsvereinbarung im Landkreis Bergstraße wurde sodann durch den Kinderarzt Dr. Christoph Bornhöft aus Bensheim-Auerbach und Ariane Krüger für die AWO Kita Stubenwald in Bensheim vertraglich besiegelt. „Ich hoffe, dass der ersten Kooperationsvereinbarung weitere folgen werden, damit ein engmaschiger Austausch zum Kindeswohl entsteht“, betont die Erste Kreisbeigeordnete und Jugendamtsdezernentin.

Vor allem in den ersten Lebensjahren der Kinder ist die Bedeutung des kinderärztlichen Blickes und Rates für die Eltern enorm. Seitdem es die sogenannten U-Vorsorgeuntersuchungen gibt, sehen vor allem die Kinderärzte nahezu alle Kinder ab der Geburt bis zum Erreichen des Schulalters mindestens neun Mal, krankheitsbedingte Kontakte nicht eingerechnet.

Gleichzeitig nutzen seit der Einführung des Rechtsanspruchs auf Kinderbetreuung immer mehr Eltern das Angebot, ihre Kinder schon ab dem 1. Geburtstag in einer Krippe oder einer Kita von ausgebildeten Fachkräften betreuen zu lassen. Auch sie beobachten und fördern die Entwicklung der Kinder in allen Bereichen. Beide Berufsgruppen nehmen so auf dem jeweils eigenen Feld eine Schlüsselrolle für das gesunde und gelingende Aufwachsen der Kinder ein.