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Bensheimer BĂŒrgermeisterin setzt Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Als BĂ€ckerei-FachverkĂ€uferin machte die Bensheimer BĂŒrgermeisterin Christine Klein (links) am vergangenen Samstag im Rahmen der BrötchentĂŒten-Aktion >Gewalt kommt mir nicht in die TĂŒte! Nein zu Gewalt an MĂ€dchen und Frauen< auf die Situation gewaltbedrohter Frauen und MĂ€dchen aufmerksam. Foto: Pressedienst Bensheim

BENSHEIM. - Auch in diesem Jahr organisierte der Arbeitskreis gegen HĂ€usliche Gewalt im Kreis Bergstraße gemeinsam mit dem Frauenhaus Bergstraße und den kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten im Kreis die BrötchentĂŒten-Aktion „Gewalt kommt mir nicht in die TĂŒte“.

Damit machen die Protagonistinnen und Kooperierenden seit Jahren im Rahmen des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November auf das Thema geschlechtsspezifischer Gewalt aufmerksam.

Kunden erhalten in BĂ€ckereien sowie in den Tafeln im Kreisgebiet ihre Backwaren in TĂŒten mit dem Slogan „Gewalt kommt mir nicht in die TĂŒte! Nein zu Gewalt an MĂ€dchen und Frauen“.

Darauf sind die zentralen Hilfsorganisationen und Beratungsstellen mit deren Kontaktdaten in verschiedenen Sprachen abgedruckt. Ziel ist es, möglichst niederschwellig das Tabu-Thema hĂ€usliche Gewalt „auf den Tisch“ zu bringen.

Auch die Bensheimer BĂŒrgermeisterin Christine Klein nahm am Samstag an der Aktion teil und verteilte die TĂŒten samt Backwaren in den BĂ€ckereien Görtz in Auerbach und Jakob in Bensheim.

„Mit dieser Aktion wollen wir gemeinsam ein sichtbares Zeichen setzen und die Menschen auffordern hinzuschauen. Wir wollen den Betroffenen Mut machen, die bestehenden Beratungsangebote zu nutzen und sich Hilfe zu suchen.

Denn hĂ€usliche Gewalt ist keine Privatsache, sondern geht uns alle an“, betonten Christine Klein, Marion Vatter, die externe Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bensheim, sowie Ramona Beck, Mitarbeiterin des Frauenhauses Bergstraße. Sie dankten den beiden BĂ€ckereien fĂŒr die gute Zusammenarbeit.

Wie aus dem Bericht des Bundeskriminalamts zur Polizeilichen Kriminalstatistik hervorgeht, waren im vergangenen Jahr insgesamt 256.276 Menschen offiziell von hÀuslicher Gewalt betroffen. Das sind 6,5 Prozent mehr als 2022. Es trifft vor allem Frauen aus allen gesellschaftlichen Schichten.

„Und das sind allein nur die dokumentierten FĂ€lle. Die Dunkelziffer liegt vermutlich weit höher. Viele Taten werden der Polizei nicht gemeldet, etwa aus Angst oder Scham“, so die BĂŒrgermeisterin und ehemalige Kriminalhauptkommissarin.

2023 sind laut Statistik 155 Frauen durch ihren Partner oder Ex-Partner umgebracht worden – 22 mehr als im Vorjahr. „Das ist unertrĂ€glich. Wir mĂŒssen die Betroffenen stĂ€rken und sie ermutigen, Taten anzuzeigen“, verdeutlichte Christine Klein.