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„Das Weihnachtsgeld bringt nicht der Weihnachtsmann“

DGB Bergstraße setzt sich fĂŒr die StĂ€rkung der Tarifbindung ein: Wer in der Gewerkschaft ist hat deutlich bessere Karten

BERGSTRASSE. - „Schlechte Bezahlung, lĂ€ngere Arbeitszeiten, weniger Urlaub: BeschĂ€ftigte, die in einem Betrieb arbeiten, in dem kein Tarifvertrag gilt, sind klar benachteiligt“. Darauf weist der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) im Kreis Bergstraße hin.

„Wer in der Gewerkschaft ist, hat nicht nur beim Lohn, sondern auch bei Urlaub und Arbeitszeit die deutlich besseren Karten“, machen DGB-Kreisvorsitzender Sven Wingerter (Wald-Michelbach) und DGB-RegionssekretĂ€r Horst Raupp (Darmstadt) deutlich.

„Auch das Weihnachtsgeld bringt nicht der Weihnachtsmann. Die Jahressonderzahlung ist gewerkschaftlich erkĂ€mpft. Wer das Weihnachtsgeld auf seinem Wunschzettel hat und nur auf den Weihnachtsmann vertraut, geht meist leer aus“.

TarifvertrĂ€ge mildern zudem die Folgen der Corona-Krise ab: „Firmen, in denen ein Tarifvertrag gilt, stocken weit hĂ€ufiger das staatliche Kurzarbeitergeld auf“.

Auch fĂŒr die FachkrĂ€ftesicherung sind TarifvertrĂ€ge von großer Bedeutung: „Nur durch faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen können die Betriebe das Fachpersonal halten, das auch nach der Krise dringend gebraucht wird“.

DGB-RegionssekretĂ€r Horst Raupp und DGB-Kreisvorsitzender Sven Wingerter betonen: „Tarif geht nur aktiv. Gute Löhne fallen nicht vom Himmel. Nur mitgliederstarke Gewerkschaften können gute Löhne und gute Arbeitsbedingungen durchsetzen.

Deshalb ist es fĂŒr die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wichtig, sich gewerkschaftlich zu organisieren“. Im Kreis Bergstraße haben die acht DGB-Gewerkschaften 21.700 Mitglieder.

Der DGB sieht aber auch die Politik gefordert, gegen die sinkende Tarifbindung vorzugehen und sich fĂŒr eine höhere Tarifbindung einzusetzen: „Unternehmen, die im Arbeitgeberverband sind, mĂŒssen verpflichtet werden, sich an TarifabschlĂŒsse zu halten.

Auch muss es einfacher werden, TarifvertrĂ€ge fĂŒr ganze Branchen verpflichtend zu machen“. Zudem will der DGB die Vergabe öffentlicher AuftrĂ€ge und die Wirtschaftsförderung an die Tariftreue koppeln.

„Unternehmen, die durch Lohndumping, ausbeuterische Arbeitsbedingungen und Steuerflucht auffallen, sind von der Vergabe öffentlicher AuftrĂ€ge und von Leistungen der Wirtschaftsförderung auszuschließen“.