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„SolidaritĂ€t ist stĂ€rker“

SOLIDARITÄT IST STÄRKER: Der DGB Bensheim ist solidarisch mit der Protestaktion von LKW-Fahrern an der A5 gegen Ausbeutung. GĂŒnther Schmidl (Vorsitzender des DGB Bensheim), Kurt Manich (ver.di, Stellvertretender Vorsitzender), DGB-RegionssekretĂ€r Horst Raupp, Prof. Dr. Vanessa Lange (ver.di), Lucas Hampel (EVG, Vorstandsmitglied des DGB Bensheim) und Reiner Drewelies (IG BAU, Vorstandsmitglied des DGB Bensheim, von links). Foto: Pressedienst DGB Bensheim

DGB Bensheim unterstĂŒtzt die erneute Protestaktion von LKW-Fahrern an der A5 und fordert konsequente Maßnahmen gegen Ausbeutung

BENSHEIM. - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Bensheim unterstĂŒtzt die erneute Protestaktion von LKW-Fahrern auf den Autobahn-RaststĂ€tten GrĂ€fenhausen an der A5 im Nachbarlandkreis Darmstadt-Dieburg.

„Der Prostest von weit ĂŒber 100 Fahrern richtet sich erneut gegen die polnische Speditionsgruppe Mazur. Der Arbeitgeber zahlt die Entlohnung der Fahrer verspĂ€tet und oft nicht voll aus“, macht der DGB Bensheim deutlich.

„Die Fahrer kĂ€mpfen um ihr gutes Recht auf Bezahlung.“ Im April diesen Jahres hatten bereits rund 60 LKW-Fahrer in GrĂ€fenhausen protestiert.

Nach wochenlangen harten Verhandlungen, unterstĂŒtzt durch breite gewerkschaftliche SolidaritĂ€t, aktive Hilfe und UnterstĂŒtzung von kirchlichen Organisationen und von vielen Menschen sowie SolidaritĂ€tsbesuche durch Politiker war es den Fahrern gelungen, ihre Forderungen in Höhe von 300.000 Euro gegen die Spedition erfolgreich durchsetzen.

Die Spedition hatte sogar eine paramilitÀrische SchlÀgertruppe mit einem gepanzerten Fahrzeug gegen die Streikenden eingesetzt.

Der Bensheimer DGB-Vorsitzende GĂŒnther Schmidl (IG Metall) und der stellvertretende DGB-Ortsverbandsvorsitzende Kurt Manich (ver.di) betonen: „Die erfolgreiche Aktion in GrĂ€fenhausen im April und Mai hat gezeigt, dass es sich lohnt, sich zusammenzuschließen und gemeinsam und solidarisch zu kĂ€mpfen.

Die SolidaritĂ€t von Gewerkschaften, Kirchen, Politik und vielen Menschen hat ĂŒber die Ausbeutung und ĂŒber kriminelle Methoden gesiegt.“

DGB-RegionssekretĂ€r Horst Raupp (Darmstadt) und die Bensheimer Gewerkschafterin Prof. Dr. Vanessa Lange (ver.di), die beide den Protest vor Ort aktiv unterstĂŒtzt hatten, machen deutlich: „GrĂ€fenhausen steht fĂŒr Kampfgeist, Zusammenhalt und SolidaritĂ€t.

Jetzt geht die Auseinandersetzung in eine neue Runde. Wir stehen solidarisch an der Seite der Fahrer. Mit Ausbeutung, Betrug und mit unwĂŒrdigen, menschenverachtenden ZustĂ€nden auf deutschen Straßen muss endlich Schluss gemacht werden. FĂŒr moderne Sklaverei und mittelalterliche Arbeitsbedingungen darf in Deutschland kein Platz sein.“ 

Die Bensheimer DGB-Vorstandsmitglieder Reiner Drewelies (IG BAU) und Lucas Hampel (EVG) unterstreichen: „FĂŒr die Durchsetzung von guter Arbeit, guten Löhnen und sozialer Gerechtigkeit sind organisierte SolidaritĂ€t mitgliederstarke Gewerkschaften und ein starker DGB unverzichtbar“.

Mazur ist in der Branche bei weitem kein Einzelfall. Der DGB Bensheim fordert die Politik daher auf, konsequent gegen Ausbeutung, Lohn- und Sozialdumping vorzugehen: „Es mĂŒssen deutlich mehr Kontrollen stattfinden und VerstĂ¶ĂŸe gegen den Mindestlohn konsequent sanktioniert und strafrechtlich verfolgt werden.

Zudem sind alle Beteiligten von Lieferketten aufgefordert, ihrer Verantwortung nachzukommen und Lohn- und Sozialdumping bereits im Vorfeld zu verhindern.“

Zudem mĂŒsse endlich die Forderung „Gleiches Geld fĂŒr gleiche Arbeit“ durchgesetzt werden. Bei grenzĂŒberschreitender Arbeit innerhalb von Europa muss mindestens der höchste in Europa geltende Mindestlohn gezahlt werden.