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Zirkuläres Bauen im Kreis

Die Teilnehmenden aus den fünf deutschen und europäischen Metropolregionen bei der Auftaktkonferenz in Berlin.

Der Bundestagsabgeordnete Dr. Michael Meister (links) erhielt im Gespräch mit der stellvertretenden Leiterin der Abteilung Grundsatz und Kreisentwicklung, Dr. Claudia Bolte (rechts), einen Einblick in das Modellvorhaben des Kreises. Fotos: Pressedienst Bergstraße

BERGSTRASSE / BERLIN. - Am 26. September startete die Förderinitiative „Kreislaufwirtschaft in ländlichen Regionen“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) mit einer Auftaktkonferenz im Ernst-Reuter-Haus in Berlin.

Der Kreis Bergstraße stellte im Rahmen der Veranstaltung gemeinsam mit vier weiteren Modellregionen in Deutschland Ansätze vor, mit denen die Kreislaufwirtschaft vor Ort vorangebracht werden soll.

Dabei konzentrieren sich die Modellregionen auf branchenübergreifende Lösungen in den Bereichen Bauen, Industrie, Handwerk und Gewerbe, Wirtschaftsförderung, Aus- und Weiterbildung sowie Einbindung der Zivilgesellschaft.

Das BMWSB unterstützt die fünf Modellregionen bis 2027 mit insgesamt 1,1 Millionen Euro. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) setzt die Initiative für das BMWSB um und steht den Regionen beratend zur Seite.

Auch der Bundestagsabgeordnete Dr. Michael Meister besuchte den Stand des Kreises Bergstraße vor Ort und verfolgte die Veranstaltung mit großem Interesse. Er sieht die Kreislaufwirtschaft als ein zukunftsweisendes Konzept und bedeutsames Projekt für den Kreis Bergstraße.

Kreislaufwirtschaft heißt, Rohstoffe und Materialien bestmöglich zu nutzen. Sie sollen so lange wie möglich geteilt, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden.

Der Leiter der Abteilung Raum- und Stadtentwicklung im BBSR, Dr. Peter Jakubowski, betonte: „Kreislaufwirtschaft ist ein Booster für die ländliche Entwicklung.

Sie schont nicht nur das Klima und die Umwelt, sondern stärkt auch die lokale Wirtschaft und macht Regionen attraktiver für Fachkräfte. Deswegen wollen wir die Landkreise und die Träger der Regionalentwicklung auf das Potenzial aufmerksam machen und ihnen helfen, es für sich zu nutzen.“

Die bundesweiten Modellregionen verfolgen unterschiedliche Ansätze, zeichnen sich aber alle durch ein ganzheitliches Vorgehen aus. Der Kreis Bergstraße will Maßnahmen im Bausektor und weiteren Wirtschaftszweigen umsetzen und dafür die Kompetenzen von klein- und mittelständischen Betrieben stärken.

Im Fokus steht dabei mitunter der Bau des neuen MINT-Zentrums in Bensheim, welches unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit geplant wurde und mit dem der Kreis über ein konkretes Praxisbeispiel verfügt, über das praktische Erfahrungen aus der Planungs- und Bauphase direkt in das Vorhaben einfließen.

Als nächster Meilenstein wird in den kommenden Wochen hierzu die Erarbeitung einer Potenzialstudie für die Identifizierung von Akteuren, Handlungsbereichen sowie Potenzialen und Hemmnissen erfolgen.

Vorgestellt wurde das Projekt des Kreises Bergstraße in Berlin von Katharina Wilkin und Dr. Claudia Bolte von der Abteilung Grundsatz und Kreisentwicklung.

„Mit dem Projekt möchte der Kreis Bergstraße dazu beitragen, das wichtige Thema einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft verstärkt in die Breite zu bringen.

Bedeutsame Bauprojekte im Kreis gibt es bereits, beispielsweise der Bau des MINT-Zentrums. Die Vorteile und den Mehrwert des zirkulären Bauens möchten wir gerne noch stärker kommunizieren“, erklärt Landrat Christian Engelhardt.

Die weiteren Modellregionen Goslar und Mittelsachsen wiederum setzen bei ihrer „Cradle-to-Cradle“-Strategie auf Ideen von Initiativen, Vereinen, Start-ups und anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren.

Im Landkreis Lüchow-Dannenberg wird eine Koordinierungs- und Vernetzungsstelle Kreislaufwirtschaft als Teil der Wirtschaftsförderung eingerichtet.

Das Verbundvorhaben der Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land will unter anderem Aus- und Weiterbildungsangebote in Berufsschulen, Weiterbildungszentren sowie in den Studiengängen am Campus Chiemgau etablieren.

An dem Projekt nehmen auch fünf Projektpartner aus anderen europäischen Ländern teil, um Wissen über Grenzen hinweg zu teilen.