Regionale Impfzentren stehen weiter leer
SPD-Landratskandidat Karsten Krug äußert Kritik an verfehlter Planung der Regierung + + + Aufruf zum ImpfungBERGSTRASSE / HEPPENHEIM. - Am heutigen Montag, 28. Dezember, startete die Impfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 auch im Kreis. Zunächst stehen an der Bergstraße, im Ried, Odenwald und Neckartal 2.000 Impfdosen zur Verfügung, die mit mobilen Teams vor Ort verabreicht werden.
Wann das Impfzentrum in Bensheim seinen Betrieb aufnimmt, ist leider noch unklar, bedauert der SPD-Landratskandidat Karsten Krug.
Bis Ende Januar sollen immerhin die sechs zentralen Impfstellen in Hessen in Betrieb gehen. „Ein schwacher Trost“, äußert er seine Unzufriedenheit mit der Verzögerung.
Im November kam seinen Worten zufolge die Aufforderung des Landes, dass die Kreise ihre Impfzentren zunächst bis 14. Dezember betriebsbereit errichten sollen – später war es dann der 28. Dezember. „Die Kreise haben geliefert und mit großen Anstrengungen die Betriebsbereitschaft hergestellt“, betont er.
Dazu gehören auch immense Aufwendungen, die das Land nach aktuellen Stand erstatten möchte. „So weit, so gut“, meint Krug.
Es sind aber letztendlich Steuergelder, die hier eingesetzt werden – dafür, dass aktuell nicht benötigte Impfzentren betriebsbereit gestellt werden, kritisiert der Landratskandidat.
Offensichtlich habe sich der Bund verspekuliert, mutmaßt er. „Für die Inbetriebnahme der Impfzentren fehlt es noch an Impfdosen“, bedauert er.
Diese werden wohl erst im Februar oder sogar noch später vorhanden sein, damit auch im Kreis Bergstraße rund 1.000 Personen täglich geimpft werden können.
„Hätten wir die finanzielle Verantwortung für die unnötig frühe Betriebsbereitschaft der Impfzentren zu tragen, würde uns zurecht der Landesrechnungshof auf die Füße treten“, legt Krug den Finger in die Wunde.
Die SPD im benachbarten Odenwaldkreis hatte ebenfalls harsche Kritik an der Verteilung der Impfdosen in Hessen geäußert. Die Region mit einer besonders hohen Inzidenz werde wie der andere südhessische Kreis erst zu einem späteren Zeitpunkt bedacht.
Die Sozialdemokraten kritisierten in diesem Zusammenhang die lokalen Landtagsabgeordneten der schwarz-grünen Landesregierung, dass sie sich nicht mit Nachdruck für die Belange ihrer Wähler vor Ort einsetzen.
Der Bund hat neben dem bereits zugelassenen Impfstoff von Pfizer Impfdosen in groĂźer Menge von weiteren Herstellern geordert. Ob, wann und mit welchem Wirkungsgrad diese dann zugelassen werden, ist Krugs Worten zufolge noch nicht bekannt.
Aber nur mit der Zulassung weiterer Impfstoffe „lässt sich die vorgesehene und notwendige Impfung realisieren“, erklärt der Landratskandidat.
„Es ist gut, dass es jetzt losgeht“, betont er. Und dass zunächst die „Schwachen“ an der Reihe sind. „Ich hoffe, dass es viele impfwillige Menschen geben wird und die Impfstoffe bald in ausreichender Quantität und nahezu identischer Qualität auch vorliegen“, so Krug.
Das Coronavirus werde sich wohl nicht ausrotten lassen, befürchtet er. „Aber die Pandemie wollen und müssen wir alsbald hinter uns lassen“, hebt er hervor.
Der Weg gehe aktuell nur über die Impfung, ist für den Landratskandidaten klar. „Ich bin dabei. Ich hoffe, Sie auch“, richtet er seinen Appell an die Bürger im Kreis Bergstraße, sich in naher Zukunft impfen zu lassen – wenn das Vakzin zur Verfügung steht.