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Neuanfang und Begegnungen

Flüchtlingskinder bauten die Lokomotive „Emma“ aus Jim Knopf nach und stellen das Ergebnis bei „Neuanfang und Begegnungen“ aus.

Kunst zum Anfassen: Einige der Installationen zielen auf Interaktion ab.

Landrat Christian Engelhardt eröffnete neue Ausstellung im Foyer des Neuen Landratsamts

KREIS BERGSTRASSE / HEPPENHEIM. - Fast 38.000 Menschen aus über 150 unterschiedlichen Nationen ohne deutsche Staatsangehörigkeit leben zurzeit im Kreis Bergstraße. Viele von ihnen sind Menschen, die aus ihrem Heimatland geflohen sind.

Für Menschen mit Migrationshintergrund stellt die fremde deutsche Sprache oft eine Barriere da. Diese kann durch die universelle Sprache der Kunst überwunden werden: Kunst bietet geflüchteten Menschen die Möglichkeit, sich auszudrücken und verstanden zu werden.

Kunstwerke von Geflüchteten, die das Sprachhindernis überwinden und auf einer ganz anderen Ebene mit den Betrachtenden kommunizieren, können sich Interessierte bis zum 28. Dezember in der Ausstellung „Neuanfang und Begegnungen“ im Neuen Landratsamt ansehen.

Die dort ausgestellten Werke sind ebenso vielfältig wie die Menschen aus über zehn Ländern, die sie hergestellt haben. Bei den Exponaten handelt es sich sowohl um Einzel- als auch Gruppenarbeiten von Amateuren und ausgebildeten Künstlern, Kindern und Erwachsenen.

„Diese Ausstellung ist in vielerlei Hinsicht ein Neuanfang“, bemerkte Landrat Christian Engelhardt während der Vernissage. „Es symbolisiert einerseits einen Neuanfang für die Geflüchteten in ihrem neuen Lebensumfeld.

Andererseits aber auch für alle Menschen, die sich in Vereinen, der Kirche oder anderen Initiativen für Neuankömmlinge einsetzen. Für sie ist diese Ausstellung der Beginn vieler neuer Erfahrungen und Begegnungen.“

Die Ausstellungsstücke reichen von sehenswerten Werken der Malerei und Bildhauerei bis hin zu spannenden Installationen. Abgesehen von der Möglichkeit, sich künstlerisch zu betätigen, haben die Ausstellenden auch neue Fähigkeiten und Kenntnisse während ihrer künstlerischen Arbeit erworben.

Eine Kindergruppe baute zum Beispiel mit den Unterstützern des Asylkreises Groß-Rohrheim „Emma“, die Lokomotive aus Jim Knopf. Die Kinder lernten dadurch gleichzeitig einen Klassiker der deutschen Kinderliteratur kennen.

Ebenso beteiligte sich ein Projekt des Kreises Bergstraße an der Ausstellung: Eine Gruppe der Maßnahme „Neustart Bergstraße“ betätigte sich künstlerisch und stellt die entstandenen Werke bei „Neuanfang und Begegnungen“ mit aus.

„Neustart Bergstraße“ ist ein Projekt des kommunalen Jobcenters „Neue Wege“ und des Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft (BWHW), in dem die Teilnehmenden immer wieder unterschiedliche Projektarbeiten machen.

Eine dieser Projektarbeiten ist die Teilnahme an der Ausstellung. Mit der Arbeit im Projekt „Neustart Bergstraße“ unterstützen Neue Wege und das BWHW Geflüchtete bei der Orientierung in unserer Gesellschaft.

Insgesamt wirkten über 100 Personen an der Ausstellung „Neuanfang und Begegnungen“ mit – neben den Geflüchteten begleiteten viele Ehrenamtliche die Vorbereitungen in Groß-Rohrheim, Lorsch und Zwingenberg.

„Das Ankommen in einer neuen Heimat ist ein langwieriger Prozess, zu dem Spracherwerb, Bildung, Vereine und vor allem auch der Kontakt zu den Mitmenschen gehören“, betonte Landrat Engelhardt. „Die Kunstprojekte sind ein weiterer Schritt auf diesem Weg des Ankommens.“