NEWS

Das einzelne Kind in den Blick nehmen

Tauschen sich ĂŒber die Umsetzung von HELP in den Schulen aus: Stefanie Dekker, Schulleiterin der Erich-KĂ€stner-Schule BĂŒrstadt), Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz und Kai Kuhnert, der Leiter des BergstrĂ€ĂŸer Jugendamtes (von rechts nach links).

Kreis mit neuem Konzept fĂŒr die Schulsozialarbeit erfolgreich gestartet / Umsetzung ĂŒber drei TrĂ€ger der Jugendhilfe

BERGSTRASSE. - „Durch Hilfe erfolgreiche Lösungen mit Profis“ – kurz: HELP. Dies ist der Name fĂŒr das neue Konzept zur Schulsozialarbeit, das im Kreis Bergstraße mit dem Schuljahr 2019/20 gestartet ist.

HELP verzahnt die Arbeit von freien TrÀgern der Jugendhilfe, Schulamt und Schulleitung und vernetzt dadurch die vorhandenen Angebote besser.

So kommen Ressourcen zielgerichteter zum Einsatz, um jedem SchĂŒler und jeder SchĂŒlerin passgenaue Hilfe anzubieten, die sich nicht nur auf die Schule konzentriert, sondern auch auf die familiĂ€re Umgebung ausgedehnt werden kann.

„Der Einbezug des familiĂ€ren Umfelds ist ungemein wichtig, denn SchĂŒlerinnen und SchĂŒler, die in der Schule Probleme haben, sehen sich oft auch mit privaten Herausforderungen konfrontiert“, weiß die Erste Kreisbeigeordnete und fĂŒr das Jugendamt zustĂ€ndige Dezernentin Diana Stolz.

„Mit unserem neuen Konzept ‚HELP‘ haben wir nun eine umfassende Schulsozialarbeit ‚aus einem Guss‘. Sie ist einheitlicher, planbarer und zudem qualitativ besser. Unser Ziel ist es, mit Hilfe von HELP möglichst jedem Kind die Teilhabe an Bildung zu ermöglichen.“

Bei der Schulsozialarbeit sei es besonders wichtig, die Kinder bereits möglichst frĂŒh – also vor allem in den Grundschulen –zu unterstĂŒtzen, um so Problemen möglichst prĂ€ventiv zu begegnen, erklĂ€rte der Leiter des BergstrĂ€ĂŸer Jugendamtes, Kai Kuhnert.

DafĂŒr sei das neue Schulsozialarbeitskonzept hervorragend geeignet. „HELP verfolgt einen systemischen Ansatz: Wir besuchen die Kinder auch zu Hause und schauen uns ihr gesamtes Lebensumfeld an – nicht nur die Schule“, so Kuhnert.

HELP ist ein Angebot fĂŒr alle Grund-, Haupt-, Real-, Gesamt- und Lernhilfeschulen im Kreis Bergstraße. Nahezu alle Schulen dieser Schulformen im Kreis Bergstraße nutzen das neue Schulsozialarbeitskonzept. Dadurch profitieren rund 18.000 SchĂŒlerinnen und SchĂŒler davon.

Der Kreis lĂ€sst sich die Bildung der Kinder dabei durchaus etwas kosten: Pro Jahr sind rund 1,6 Millionen Euro im Haushalt fĂŒr HELP eingeplant.

Berufsschulen und Gymnasien werden nicht durch HELP-KrĂ€fte betreut. Ihnen stehen andere Angebote von den Erziehungsberatungsstellen des Kreises zur VerfĂŒgung.

Das Angebot ist die Weiterentwicklung der bisherigen Schulsozialarbeitsangebote unter Beteiligung der Jugendhilfe. Auch auf den Einsatz der so genannten UBUS-KrÀfte, die das Land Hessen seit dem vergangenen Schuljahr finanziert, ist HELP abgestimmt.

„Die UBUS-Schulsozialarbeiter sind Landesangestellte und der Schule direkt zugeordnet. Sie sollen die LehrkrĂ€fte direkt dabei unterstĂŒtzen, dass der Unterricht funktioniert“, so Stolz.Die vom Kreis finanzierten HELP-Schulsozialarbeiter dagegen sollen das einzelne Kind in den Blick nehmen.

Die HELP-KrĂ€fte sind fĂŒr die SchĂŒlerinnen und SchĂŒler feste Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, die weder zu den Schulen noch zum Jugendamt gehören, wodurch sie manchmal schneller und besser ein VertrauensverhĂ€ltnis zu den Kindern und Jugendlichen aufbauen können. Dies erleichtert eine individuelle Förderung betroffener SchĂŒlerinnen und SchĂŒler.

Die Umsetzung der Schulsozialarbeit im Kreisgebiet ĂŒbernehmen drei Anbieter aus der unabhĂ€ngigen Jugendhilfe, die in den vier Teilregionen, die das Jugendamt festgelegt hat, tĂ€tig werden.

Dies sind die Psychologische Beratungspraxis RĂŒckenwind, Laudenbach, die NRD-Orbishöhe GmbH, Zwingenberg, und das PĂ€dagogische Verbundsystem Purzel gGmbH, FĂŒrth.

Um die Arbeit der HELP-KrĂ€fte zu koordinieren, hat der Kreis Bergstraße im Jugendamt extra eine Koordinationsstelle geschaffen. Die SozialpĂ€dagogin Annette Heubel steuert und prĂŒft im Rahmen ihrer Arbeit als HELP-Koordinatorin die Umsetzung des neuen Konzepts.

Die HELP-FachkrÀfte arbeiten eng mit UBUS-KrÀften sowie den Lehrerinnen und Lehrern der jeweiligen Schulen zusammenarbeiten.

„Die Herausforderungen an den Schulen sind in den letzten Jahren gewachsen“, stellte Stolz fest. „Das neue Konzept soll dabei helfen, diesen neuen Herausforderungen angemessen zu begegnen.“