Bürgerinitiativen aus ganz Südhessen zur Demo auf dem Frankfurter Römerberg
FRANKFURT / ODENWALD. - Die 12. Öffentliche Sitzung der Regionalversammlung Südhessen am vergangenen Freitag,14. September, im Frankfurter Römer war Anlass für Udo Bergfeld von der Bürgerinitiative Siedelsbrunn und Ulfenbachtal, eine Kundgebung vor dem Rathaus abzuhalten.
Obgleich das Thema Windindustrieanlagen aktuell nicht auf der Tagesordnung der Regionalversammlung stand, auch nicht über den Regionalplan Südhessen abgestimmt wurde, sollte die Kundgebung dazu dienen, nochmals das Thema Windkraft-Industrieanlagen aufzugreifen.
Die Mitglieder der Regionalversammlung Südhessen dürften nicht wieder, wie so oft schon geschehen, „einfach der einseitig grüner Ideologie blauäugig folgen, ohne Überlegung über etwas abstimmen, wovon viele überhaupt keine Ahnung haben“, gab Udo Bergfeld zu bedenken.
„Diese derzeitige Politik der Mythen und Halbwahrheiten sowohl von Kanzlerin Angela Merkel als auch von Ministerpräsident Volker Bouffier und Wirtschaftsminister Tarek Al-Wasir riskiert unseren Wohlstand, zerstört unsere Heimat und die der künftigen Generationen.“
Keinesfalls trage diese Politik zur Begrenzung des Klimawandels bei, wie Udo Bergfeld weiter ausführte. Sogar der Bundesrechnungshof habe der Energiewende ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Diese sei verkorkst, trotz 30.000 Windenergieanlagen sei der Klimaschutz nicht vorangekommen.
„Dabei kostet uns diese Energiewende bis ins Jahr 2025 mehr als 500 Milliarden Euro. HESSEN LEBT RESPEKT - heißt es in einer Kampagne von 2017, der schwarz-grünen Landesregierung. Und genau diesen Respekt wollen wir für uns einfordern. Auch ZUHÖREN BEDEUTET RESPEKT“, forderte Udo Bergfeld von den Politikern.
Und genau in diesem Moment schlich sich die grüne Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid an den Demonstranten mit eingezogenem Kopf vorbei, um in den Römer zu gelangen.
„Das passt zu dem typischen Umgang der Politiker mit seinen Bürgern. So wie es auch beim Besuch der Kanzlerin in Heppenheim 2017 geschehen ist: Volker Bouffier und Dr. Michael Meister hatten keine Lust auf Volkes Stimme.“
Den Regierenden müsse unbedingt klar gemacht werden, dass sich in einer Demokratie Mitwirkung und Bevormundung gegenseitig ausschließen, fuhr Udo Bergfeld in seinen Ausführungen fort. Jeder Bürger in Deutschland beteilige sich mit seiner Stromrechnung an der Erneuerbaren-Energie-Umlage.
„Das sind im Jahr mehr als 28 Milliarden Euro. Das ist ein Betrug an uns Allen. Wir Bürger wollen den Erhalt unserer einzigartigen Naturlandschaft mit ihrer biologischen Artenvielfalt und keine Zerstörung unserer windschwachen Mittelgebirgszügen.“
Dr. Stefan Naas (FDP), Bürgermeister der Stadt Steinbach im Taunus, bekräftigte das Anliegen der Demonstranten, keine weiteren Windindustrieanlagen in deutschen Mittelgebirgen zu errichten. Gerade der Taunus sei Naherholungsgebiet für die Frankfurter Bürger, die sich hier vom Alltag erholen wollten. Auch bei der Wohnungsknappheit sollten die ländlichen Gebiete attraktiv bleiben als Wohnort für die Bürger und nicht durch über 200m hohe Windräder die Landschaft verunstalten mit all ihren weiteren Gefahren wie zum Beispiel Infraschall, Druckwellen und Naturzerstörung.
Wie bereits Udo Bergfeld verwies Dr. Naas auf die kommende Landtagswahl am 28. Oktober 2018. Der Bürger könne durch seine Stimmabgabe mit dazu beitragen, dass eine Politik nicht gegen sondern für Mensch und Natur gemacht wird.
Peter Geisinger, Flugkapitän a.D., 1.Vorsitzender von >Vernunftkraft Odenwald e.V.< berichtete von den Windindustriestandorten, die bereits im Odenwald auf den windschwachen Höhenrücken gebaut wurden, trotz Widerstand in der Bevölkerung, trotz anhängiger Gerichtsverfahren.
Dabei sei sowohl gegen den Naturschutz als auch gegen bestehende Gesetze verstoßen worden. „Das Regierungspräsidium Darmstadt mit Brigitte Lindscheid als Präsidentin hat alle diese Windindustrieanlagen genehmigt, egal , ob die Gebiete im FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) liegen oder in Gebieten mit geschützten Tieren.“
In diesem Zusammenhang führte Geisinger aus, wie die Politiker mit Bürgern umgehen, die sich wehren: Auf dem Stillfüssel in Siedelsbrunn wurde bei Demonstrationen sogar der Staatsschutz eingesetzt.
Der ehemalige Landrat der Bergstraße , Matthias Wilkes, der die Bürgerinititiven im Odenwald
unterstützt, wurde sogar von der Aufsichtsratsvorsitzenden der ENTEGA, Marie-Luise Wolff, aufgefordert ,sich von den „Kriminellen“ zu distanzieren, berichtete Peter Geisinger weiter.
„Trotz der 30.000 Windindustrieanlagen in Deutschland ist der CO² -Ausstoß nicht nennenswert gesunken. Das heißt das Ziel, den CO²-Ausstoß zu senken, das eigentliche Ziel der Energiewende, wurde nicht erreicht.“ Mit dem Bau von Windindustrieanlagen werde aber jede Menge Wald abgeholzt. Dabei sei doch bekannt, dass gerade der Wald neben den Ozeanen die größte CO²-Senke
der Welt ist.
Abschließend rief Udo Bergfeld allen Mitstreitern zu: „Wir wehren uns so lange, bis sie es begreifen, egal, ob wir aus dem Reinhardswald, Vogelsberg, Rhön, Taunus, Westerwald, Spessart, Bergstraße oder Odenwald kommen.“
Peter Geisinger bedankte sich bei Udo Bergfeld und seinen Mitstreitern für den unermüdlichen Einsatz gegen die Mensch, Tier und Natur verachtende Energiepolitik.
Bergfeld verwies auf die kommende 61.Donnerstagsdemo in Wald-Michelbach mit René Rock, dem Vorsitzenden der FDP-Fraktion Hessen und Spitzenkandidat seiner Partei für die hessische Landtagswahl am 28.10.2018, sowie der Demo für eine vernünftige Energiepolitik am Samstag, 22. September, um 14 Uhr vor der Staatskanzlei in Wiesbaden.