DGB Bensheim: Klares NEIN zur Rente mit 68
BENSHEIM. Das Thema Rente stand im Mittelpunkt der jüngsten Videokonferenz des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Bensheim.
Mit Nachdruck sprechen sich die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter gegen die von Arbeitgebern und Teilen der Politik geforderte Rente mit 68 aus.
„Die Erhöhung des Renteneintrittsalters ist ein reines Rentenkürzungsprogramm und verschärft die Altersarmut für Millionen von Menschen“, betont Günther Schmidl (IG Metall), Vorsitzender des DGB Bensheim.
„Statt einer Verlängerung des Renteneintrittsalters brauchen wir dringend eine Stärkung der gesetzlichen Rente“. Kurt Manich (ver.di), stellvertretender Vorsitzender des DGB Bensheim, unterstreicht: „Schon die aktuelle schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre führt für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu massiven Einbußen bei der Rente“.
Gerade wer in körperlich oder psychisch herausfordernden Berufen arbeite, schaffe es nicht, so lange durchzuhalten. „Viele müssen trotz jahrzehntelanger Erwerbsarbeit erhebliche Abschläge ihrer ohnehin unzureichenden Rente hinnehmen. Hier muss dringend gegengesteuert werden“.
Der südhessische DGB-Regionssekretär Horst Raupp (Darmstadt) macht deutlich, dass die Zukunft der Rente als zentrales Element für einen starken und solidarischen Sozialstaat eines der wichtigsten Wahlkampfthemen und ein zentrales Thema in den Verhandlungen einer wie auch immer gearteten neuen Regierungskoalition auf Bundesebene sein wird.
„Damit am Ende der Pandemie nicht die Beschäftigten und die Rentnerinnen und Rentner durch Einschnitte bei ihrer Rente die Zeche zahlen, müssen wir die Aufmerksamkeit für das Thema Rente wach halten und unseren Forderungen für eine starke gesetzliche Rente öffentlichkeitswirksam Geltung verschaffen.
Ohne aktiven gewerkschaftlichen Druck wird das kein Selbstläufer“. Raupp betont: „Die Gewerkschaften kämpfen für gute Löhne und gute Renten.
Altersarmut ist eine tickende Zeitbombe mit erheblichem sozialem Sprengstoff, die dringend entschärft werden muss. Auch deshalb müssen wir den Arbeitsmarkt wieder in Ordnung bringen“.
Weiters berichtete an diesem Abend Florian Dahnke, Mitglied des Vorsitzenden-Teams der DGB Jugend Bergstraße, über die digitale Bezirksjugendkonferenz des DGB Hessen-Thüringen, an der er als Delegierter der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG teilgenommen hatte.
Junge Gewerkschafter:innen aller acht Mitgliedsgewerkschaften des DGB beschäftigten sich mit der Situation junger Menschen und diskutierten und beschlossen das Arbeitsprogramm der DGB Jugend. Der Blick lag vor allem auf den Bereichen Arbeitswelt, Ausbildung, Bildung und Gesellschaft.
Zu den über 40 Einzelanträgen weiß Florian Dahnke: „Der gesellschaftliche Wandel spiegelt sich täglich im Leben Auszubildender, Studierender und junger Arbeitnehmer:innen wider. Dazu kommen die Folgen der Corona-Krise, die in keinem Fall zu Lasten der jungen Menschen gehen dürfen.
Hier werden wir als DGB Jugend aktiv mitgestalten und für die besten Arbeitsbedingungen einstehen - die Anträge sind dafür unsere Basis". Mit den unterschiedlichen Inhalten wird nun das Arbeitsprogramm gestaltet und umgesetzt.
DGB-Vorstandsmitglied Birgit Rinke (ver.di) bekräftigte, dass Klimaschutz für den DGB ein zentrales Wahlkampfthema sein wird: „Arbeit und Umwelt sind kein Gegensatz. Beides gehört untrennbar zusammen. Klimaschutz geht nur sozial. Deshalb setzen wir uns aktiv für den sozial-ökologischen Umbau ein“.
Die DGB-Vorstandsmitglieder Sebastian Cramer (IG BCE) und Johannes Schader (IG BAU) machen deutlich: „Der notwendige Kurswechsel in zentralen Politikbereichen erfordert mitgliederstarke Gewerkschaften und einen starken DGB. Nur gemeinsam und solidarisch können wir unsere Ziele erfolgreich durchsetzen“