NEWS

Das Bensheimer Parktheater wird mit Solarstrom versorgt

Das Bensheimer Parktheater wird jetzt mit Solarstrom versorgt.

Über die Funktionsweise ließ sich Erste Stadträtin Nicole Rauber-Jung von Ralf Marquart unterrichten. Fotos: Pressedienst Bensheim

BENSHEIM. - Wenn der Strom vom eigenen Dach kommt – dann ist das nicht nur für Privathäuser eine gute Investition, sondern auch für die Stadt.

Auf dem Flachdach des Parktheaters über dem Theatersaal wurde im November eine Photovoltaikanlage installiert. Am Montag informierte Erste Stadträtin Nicole Rauber-Jung bei einem Ortstermin über das Projekt.

Mit einer Leistung von 24 Kilowattpeak (kWp), das ist die Maßeinheit für die maximale Leistung von Photovoltaikmodulen, ist die Anlage für den Eigenverbrauch im Parktheater vorgesehen. Jedes Standard-Glasmodul hat 410 Watt Leistung.

Überschüssige Energie wird im Batterieschrank im Keller gespeichert. Dieser verfügt über eine Kapazität von 15 Kilowattpeak. „Gespeicherte Sonnenenergie kann somit auch für Abendveranstaltungen im Parktheater genutzt werden“, erklärte die Umweltdezernentin. Wird mehr Strom lokal erzeugt, kann dieser auch ins Stromnetz abgegeben werden.

60 Solarmodule hatten auf beiden Dachhälften Platz. 32 Module sind nach Süden, weitere 28 in Ost-West-Richtung ausgerichtet. Unter ihnen wurde pro Modul ein Micro-Wechselrichter verbaut, der Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt – und das separat für jedes Element und nicht, wie es sonst oft üblich ist, für die gesamte Anlage.

Ein Vorteil: Per App lassen sich nicht nur die Leistungsdaten abrufen. Elektrotechniker Ralf Marquart, der als technischer Mitarbeiter im Rathaus im Team Gebäude und Freiflächen arbeitet, erkennt durch diese flexible Installationsvariante auch digital sofort, ob ein Modul ausgefallen ist.

Selbst an einem mittelmäßig sonnigen Tag produziert die Anlage ausreichend Strom, um die Grundlast des Parktheaters an einem spielfreien Tag zu bedienen. Die Kosten für die Anlage belaufen sich auf 74.000 Euro, hinzu kommen Ausgaben in Höhe von 20.000 Euro für die Planung.

Das Vorhaben ist eingebettet in die weitere energetische Umrüstung der Bensheimer Spielstätte. In der spielfreien Zeit in den Sommerferien soll die Beleuchtung auf LED umgestellt werden – wofür es in Kombination mit der PV-Anlage Fördermittel vom Land gibt.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität – und damit weg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energieträgern – ist der Photovoltaik-Ausbau auf öffentlichen Gebäuden ein weiterer Baustein der Energiewende.

„Ich freue mich immer über Vorhaben, die die nachhaltige Stadtentwicklung weiter voranbringen“, verdeutlichte die Erste Stadträtin. Die Installation auf dem weit über Bensheim hinaus bekannten und geschätzten Kulturhaus ist kein Einzelfall im städtischen Immobilienportfolio.

Viele Kindertagesstätten sind bereits mit PV-Anlagen ausgerüstet, bei Neubauten gehört dies ohnehin zum Standard, gerne auch im Verbund mit einem begrünten Dach.

„Wir prüfen ständig, welche Gebäude sich für Solarmodule eignen“, betonte Nicole Rauber-Jung. Für den Sommer stehen die Feuerwehrgerätehäuser in Fehlheim und Hochstädten auf der Liste. Ebenfalls in Planung ist für diesen Zeitraum die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Dorfgemeinschaftshauses in Langwaden.

Darüber hinaus wird das Schulungsgebäude der Feuerwehr Mitte an der Robert-Bosch-Straße nach einer Dachsanierung mit Modulen versehen. Die Fahrzeughalle selbst kommt aus statischen Gründen nicht infrage.

Beim Parktheater stellte sich diese Frage nicht. „Das Dach ist bestens geeignet“, erläuterte Ralf Marquart die neue Verbindung von Kultur und Klimaschutz auf dem Dach des 1968 eröffneten und knapp 30 Jahre später umfassend sanierten Parktheaters.

Unter der Regie des Eigenbetriebs Stadtkultur zählt es mit seinen 500 Sitzplätzen, einem engagierten sowie kreativen Team aus Veranstaltungsmeistern und einer modernen Technik zu den kulturellen Schätzen in der Region.