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Lindenfelser Postkutsche medial auf dem Weg zur Frankfurter Alten Oper

Ein Dreh mit der Lindenfelser Postkutsche, hier in der Burgstraße, wird die multimediale Konzertveranstaltung am 12. November in der Alten Oper in Frankfurt komplettieren.

Museumsleiter Matthias Roth bei der Fahrt mit der Postkutsche im Gespräch mit Moderatorin Anna Engel und vor der Kamera von Kathleen Witt.

Filmaufnahme vor der Lindenfelser Burg, und ...

... vor dem Museum. Fotos: Pressedienst Lindenfels

LINDENFELS. - Bei Recherchen für eine Veranstaltung für und in der Alten Oper Frankfurt stieß die Moderatorin und Redakteurin, u. a. bei HR2-Kultur, Anna Engel, auf einen Bericht über die Lindenfelser Postkutsche.

Bei der Nachfrage im Kur- und Touristikservice Lindenfels, der auch Bindeglied zur Abteilung Museum vom Verkehrsvereins Lindenfels e.V. ist, erhielt sie dann, weitere Informationen zu diesem früher gängigen Beförderungsgefährt.

Im Gespräch kam dann der Gedanke, ob man nicht für einen Beitrag der Veranstaltungsreihe „SALON FRANKFURT“ - eine Kooperation mit dem Historischen Museum Frankfurt, etwas mit der Postkutsche machen könnte.

Die Idee der Veranstaltungsreihe: jeder Salon dreht sich um ein historisches Objekt aus dem historischen Museum und erzählt davon ausgehend etwas über die Zeit und Kulturgeschichte, aus der es stammt.

In der Vergangenheit waren das eine Zeppelin-Handtasche, ein Papiertheater und eine Adler-Schreibmaschine. Der nächste, 4. Salon Frankfurt im November dreht sich nun um die Postkutsche.

Und so findet am 12. November die Veranstaltung unter dem Motto „EIN HOCH AUF DEN GELBEN WAGEN“ statt. Das Posthorn als Symbol für die Sehnsucht nach der Ferne.

Unzählige Komponisten der Romantik haben dieses beliebte Motiv aufgegriffen und vor allem in ihren Liedern verarbeitet. Mindestens ebenso faszinierend aber ist die logistische Meisterleistung, die mit der Errichtung eines einheitlichen Postwesens im 19. Jahrhundert verbunden war.

Im nächsten Salon Frankfurt wird auf das „Rote Haus“ auf der Zeil geschaut, das lange Zeit Frankfurts wichtigste Poststation war, im Gespräch wird es um das damals neue Gefühl für Raum und Zeit gehen, um Kutschen, Menschen und Waren. Durch passende Musik und Texte, Filmeinspielungen und Tonaufnahmen wird dabei ein Stück Stadtgeschichte lebendig.

Die Verantwortlichen des Museums sind sich des kulturellen Erbes der Postkutsche bewusst und wollten versuchen die Postkutsche in Anspannung auf den Weg zu bringen.

Mit Arnd Trautmann (Rimbach), der schon jahrelang den Verkehrsverein bei der Gespann-Findung für den Lindenfelser Burgfestumzug – hier nehmen nur Wagen mit Pferdeanspannung am Festzug teil – unterstützt und selbst auch Kutsche fährt, fand man den Kutscher und ein Kaltblut-Gespann und so konnte ein Drehtermin vereinbart werden.

Auch der seit 40 Jahren beim Burgfestumzug in der Rolle des Postillions das Horn blasende Lindenfelser Reinhard Fink war mit dabei.

Anna Engel saß in der Kutsche mit Museumsleiter Matthias Roth, der über die Postkutsche und die damalige Zeit interviewt wurde. Annette Stöcker und Klaus Johe waren als gute Geister im Hintergrund im Einsatz und begleiteten die Dreharbeiten.

Die größten Herausforderungen musste aber Kamerafrau Kathleen Witt bewältigen, die immer wieder bei den Totalaufnahmen die Postkutsche überholen und schnell eine geeignete neue Perspektive für die Aufnahmen finden musste.

Im Innern zeichnete sie auch das Interview auf, das durch das Holpern der Postkutsche während der Fahrt unter erschwerten Bedingungen stattfand. Letztendlich folgte noch ein Dreh aus der Sicht des Kutschers, und dazu musste sie sich hinter dem Kutschbock „hoch auf dem gelben Wagen“ setzen.

Alle Aufnahmen des gut zweieinhalbstündigen Drehs werden zu einem etwa 3-minütigen Film zusammengeschnitten, der Bestandteil der Veranstaltung am 12. November sein wird.

Anna Engel, die für die Konzeption, Dramaturgie und Moderation der Veranstaltung verantwortlich ist, wird sich mit Dr. Nina Gorgus, Kuratorin am Historischen Museum Frankfurt, über die Rolle der Post unterhalten und der Erzähler Helge Heynold aus passenden Texten und Gedichten rezitieren. Für den musikalischen Part in dem multimedialen Format ist unter anderem der Tenor Julian Prégardien zuständig.

Gemeinsam mit seinen Musikerkolleg*innen Lukas Siebert (Tenor) und Rebeka Stojkoska (Klavier), widmet er sich unter anderem Liedern aus der Romantik, die vom Warten auf Nachrichten und Sehnsucht nach der Ferne künden – neben Werken von Mozart und Telemann darf da Franz Schuberts berühmtes Lied „Die Post“ nicht fehlen.

Diese multimediale Konzertveranstaltung ist Teil der Reihe Salon Frankfurt 2022/23 und Konzerte Alte Oper Saison 2022/23. Karten gibt es unter www.alteoper.de