Gedankenreise: Berliner Urban Art im Bensheimer Museum
BENSHEIM. - Auf den ersten Blick zwängt sich dem Betrachtenden der Eindruck auf, Daniel Harms Kunstwerke könnten dem Graffiti oder dem Comic entsprungen sein.
Auf den zweiten Blick erkennt man unweigerlich die Bezüge zur Bildenden Kunst, die den Berliner Künstler inspiriert haben. In der Tat ist Daniel Harms ein versierter Zeichner, der mit leichter Hand den Acryl- und Tintenstift führt.
Seine großformatige Malerei mit Ölfarben hat sich klar den Expressionisten verschrieben. Seine ausdrucksstarken Kompositionen sind körperbezogen und durch ein Ineinandergreifen der Figuren charakterisiert. Frauen-, Männer- und Kinderfiguren aber auch Tiergestalten, Totenköpfe, Skelette und fantastische Wesen aus der Mythologie stehen oft auf dunklem Grund und verdichten sich in seinen Werken zu rätselhaften Geschichten.
Nur bruchstückhaft wirkende Inschriften geben Hinweise auf die Hintergründe zum Dargestellten. Diese „Menschenbilder“ kreisen um Themen, die Existenz betreffend, wie Egozentrik, Selbstsucht oder der Verlust der Individualität.
So passiert es leicht, dass sich der Betrachtende über seine eigenen Erfahrungen mit den Szenerien von Daniel Harms identifizieren kann und einen unverhofft persönlichen Zugang erhält. Dabei zeigt sich, dass Harms künstlerische Einflüsse so vielfältig sind wie das menschliche Wesen selbst.
Geboren 1980 in Hamburg, zog Daniel Harms 2007 nach Berlin. Seit 2013 arbeitet er dort als freier Künstler und ist zudem als Musiker, Fotograf und Videograf tätig.
In seinen ersten Berliner Jahren begann er, sein Leben und seine Erfahrungen in Malerei umzuwandeln. Aber nicht nur seine Geschichte ist Thema seiner Bilder. Seine Serie „ROTKÄPPCHEN“ beispielsweise beschreibt eindrücklich die Erlebnisse und Erzählungen von Freundinnen und Freunden.
Vom 17. September bis zum 24. Oktober zeigt das Museum Bensheim in der Ausstellung „Gedankenreise“ die Berliner Urban Art Daniel Harms. Weitere Informationen unter: www.stadtkultur-bensheim.de