Kita Mörlenbach: „Lobenswerter Umgang mit Ausnahmesituation“
Der Elternbeirat des Katholischen Kindergartens St. Josef, Mörlenbach berichtet über besonnene VorgehensweiseKREIS BERGSTRASSE / MÖRLENBACH. - So hatte man sich den Start ins neue Jahr im katholischen Kindergarten St. Josef in Mörlenbach nicht vorgestellt. Gleich in der ersten Woche erschütterte eine Meldung vom Gesundheitsamt die Einrichtung. Der Leiterin Sandra Stein wurde mitgeteilt, dass ein Kind des Kindergartens an Tuberkulose erkrankt ist und eine Umgebungsuntersuchung in der Einrichtung vorgenommen wird.
Zunächst wurde Frau Stein angewiesen, die Familien nicht über die Situation im Kindergarten zu informieren, bevor das Gesundheitsamt eine Mitteilung an die Eltern verschickt hat. Das wollte man so nicht hinnehmen.
Der Hartnäckigkeit von Sandra Stein war es zu verdanken, dass am Montag, 09. Januar, ein paar Stunden vor der Pressemitteilung des Landratsamtes, die Eltern ausführlich durch die Einrichtung über die momentane Lage informiert werden konnten.
Das bereits bestehende Vertrauensverhältnis zwischen den Erzieherinnen und Eltern sei durch diese Maßnahme noch einmal enorm gestärkt worden, und eine Panik konnte verhindert werden.
In diesem Fall habe es eindeutig an Abstimmung zwischen Gesundheitsamt und Landratsamt gefehlt, weil die Pressemitteilung viel zu früh veröffentlicht worden sei. Die Post vom Gesundheitsamt erreichte die Eltern nämlich erst zwei Tage später. „Nicht auszudenken, wie die Reaktionen gewesen wären, wenn die erste Bekanntgabe durch die Presse gekommen wäre“, verlautete aus der Kita.
Dem Einsatz der Kindergartenleitung sei ebenso zu verdanken, dass nicht nur, wie vom Gesundheitsamt geplant, die Kinder und Erzieherinnen der betroffenen Gruppe, sondern das gesamte Team und alle Kinder der Einrichtung untersucht werden können.
Leider war es dem Gesundheitsamt nicht möglich diese Tests zeitnah im Kindergarten durchzuführen. Dies bedeutete für die Eltern, dass sie mit ihrem Kindergartenkind innerhalb einer Woche zweimal nach Heppenheim fahren mussten.
Die Kinder der ersten Gruppe an einem Tag zum Injizieren der Testsubstanz und drei Tage später erneut zur Feststellung des Ergebnisses. Und das gleiche Prozedere nochmal für die 2. Kindergartengruppe.
Manche Eltern hatten damit ein logistisches Problem. Doch auch hierfür war schnell eine Lösung gefunden. Der kath. Kindergarten organisierte für die Familien kostenlos einen Bus für alle vier Fahrten nach Heppenheim. Man hofft nun, dass die erforderliche zweite Untersuchung in acht Wochen im katholischen Kindergarten vor Ort stattfinden kann.
Die Eltern sind für das unermüdliche Engagement des Kindergartenteams sehr dankbar. Obwohl das Team ebenfalls persönlich betroffen ist, stehen stets die Kinder im Vordergrund. Als Anerkennung dafür und um etwas Entlastung in der Einrichtung zu schaffen, entschieden die Eltern die Kinder an den Untersuchungstagen nur verkürzt in den Kindergarten bringen.
Nachdem nun die ersten Tests gelaufen sind, bleibt zu hoffen, dass diese negativ ausfallen und alle Kinder gesund sind. Dem erkrankten Kind wünschen die Familien und Erzieherinnen vom Kindergarten, dass es bald vollständig genesen ist und wieder die Einrichtung besuchen kann. Allen Beteiligten ist es wichtig, dass wieder Ruhe einkehrt und man zum „normalen“ Alltag zurückkehren kann.