Bensheim: Wettbewerbsverfahren zum Markplatz der Zukunft startet
Erste Stadträtin wirbt für einen positiven und konstruktiven Start des IdeenwettbewerbsBENSHEIM. - Die Zukunft des Bensheimer Marktplatzes geht in den kommenden Monaten in eine entscheidende Phase: Mit der Bekanntgabe des Preisgerichts Ende Oktober steht nun auch die Zeitschiene für den Wettbewerb fest, der bis März 2023 abgeschlossen sein soll.
Die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend nutzte Erste Stadträtin Nicole Rauber-Jung, um in einer Rede noch einmal die Rahmenbedingungen des Wettbewerbs zu skizzieren und „die Bedeutung des nun erreichten Meilensteins für den Marktplatz hervorzuheben“.
Sie bezog allerdings auch deutlich Stellung zu den zuletzt erneut geäußerten Vorwürfen der Bürgerinitiative >Bensheimer Marktplatz besser beleben< „über eine angeblich mangelnde Transparenz sowie eine schlechte Kommunikation der Rathausspitze“.
Der Zeitpunkt der Rede war bewusst gewählt. Denn am heutigen Freitag, 4. November, fand das Preisrichtervorgespräch im Rahmen des Ideenwettbewerbs zum Marktplatz statt.
Zum ersten Mal kamen also die gesamte Jury aus Fach- und SachpreisrichterInnen sowie Sachverständigen zusammen. Rauber-Jung betonte dahingehend in ihrer Rede: „Es ist gut, dass es nun einen klaren Fahrplan für den Wettbewerb und die anschließende partizipative Phase gibt.
Die kommenden Monate sind eine wichtige und entscheidungsreiche Zeit für die Zukunft unseres Marktplatzes.“ Daher sei es ihr wichtig, „dass wir gemeinsam, konstruktiv und positiv gestimmt in diese Phase starten.“
Grundlage sei bekanntlich der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom März 2022. Er schreibe die Konkretisierung des durchzuführenden Ideenwettbewerbs vor. Der Beschluss regele auch, wer welche Rolle im Wettbewerb einnehmen solle.
Die Rolle der Bürgerinitiative als Sachverständige im Preisgericht sei somit festgeschrieben. Rauber-Jung machte unmissverständlich klar: „Alle Sachverständige haben im Preisgericht die gleiche Funktion, keine Gruppe ist herausgehoben.“
So habe es mehrfachen E-Mail-Verkehr mit der Bürgerinitiative gegeben, in dem wiederholt erläutert worden sei, dass diese im Rahmen ihrer Funktion als Sachverständige informiert werden und dass die Auslobung – also die Aufgabenstellung des Wettbewerbs – im Preisrichtervorgespräch besprochen und finalisiert werde: „Von einer mangelnden Kommunikation der Stadtspitze kann hier also keine Rede sein.“
Zum Vorwurf der Bürgerinitiative, dass die Rathausspitze „kurzfristig“ und „in einer nicht schlüssigen Abfolge“ Beratungstermine zum Wettbewerb angesetzt habe, bezog die Erste Stadträtin ebenfalls Stellung: „Das ist schlicht falsch“, verdeutlichte sie und ging näher auf die Rahmenbedingungen des Wettbewerbs ein.
„Der Wettbewerb wird nach den >Richtlinien für Planungswettbewerbe< durchgeführt. Das wettbewerbsbetreuende Büro UmbauStadt stimmt mit der Architektenkammer Hessen das Verfahren ab.
Ihre Beteiligung garantiert die Einhaltung der Richtlinien. Somit wird die sachgemäße und korrekte Durchführung des Wettbewerbs gewährleistet.“ Zum Verfahren gehörten demnach vorgeschriebene Termine wie das Preisrichtervorgespräch und die Preisgerichtssitzung.
Um darüber hinaus, alle bestmöglich zu informieren, Transparenz zu schaffen und das Verfahren somit auf eine solide Basis zu stellen, biete die Stadtverwaltung zusätzlich Informationsveranstaltungen für die Politik, die Sachverständigen und für alle Bürgerinnen und Bürger an.
In diesem Zusammenhang lud die Erste Stadträtin zur Informationsveranstaltung für BürgerInnen am kommenden Montag, 7. November, ab 19.30 Uhr ins Parktheater ein: Dann stellt das verfahrensbetreuende Büro UmbauStadt den Ablauf und die Rahmenbedingungen des Ideenwettbewerbs vor.
„Leider führt die Vermischung von Terminen im Rahmen des Wettbewerbs auf Grundlage der Richtlinie und von freiwilligen Informationsterminen zu negativen Spekulationen gegenüber der Rathausspitze, so dass dahinter eine böse Absicht vermutet wird.
Das ist definitiv nicht der Fall – ganz im Gegenteil: Wir tun alles in unserer Macht stehende, um das Verfahren transparent und zielgerichtet aufzustellen“, betont Rauber-Jung.
Dies sei ganz im Sinne des >Bensheimer Wegs< als „Beteiligungsinstrument“, das die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger stärke, auf ein kooperatives und lösungsorientiertes Miteinander abziele und somit ein stabiles Fundament für den Wettbewerb geschaffen habe.
Die Tatsache, dass die Bürgerinitiative ihr Ziel erreicht habe und ein offener Ideenwettbewerb nun durchgeführt werde, ließ die Erste Stadträtin ebenfalls nicht außen vor.
Sowohl Rauber-Jung als auch Bürgermeisterin Christine Klein sind nun zuversichtlich, dass auch die Bürgerinitiative mit einer konstruktiven und offenen Haltung am Verfahren teilnehme.
„Denn wir gehen davon aus, dass wir alle das gleiche Ziel verfolgen: Etwas Positives für Bensheim und die Entwicklung der Bensheimer Innenstadt zu schaffen“, wie die Rathaus-Spitze abschließend bekräftigt.