Kein Neubau: Sparkasse Bensheim revitalisiert ihre Hauptstelle am Bahnhof
Verwaltungsrat nimmt ursprünglichen Beschluss für Neubau zurück + + + Kosteneinsparung von 9 Millionen durch Sanierung des Bestands + + + Bezug der Hauptstelle für Frühjahr 2024 geplant + + + „Villa und Nachbargrundstück bieten attraktive Perspektiven für Wohnraum“BENSHEIM. - Der Verwaltungsrat der Sparkasse Bensheim hat sich in seiner Sitzung am heutigen Freitag, 19. November, für eine Revitalisierung des Bestandsgebäudes auf dem Areal Bahnhof-/Neckarstraße ausgesprochen.
Mit dieser richtungsweisenden Entscheidung wird der Beschluss für einen Neubau endgültig zurückgenommen. Damit reagiert das Gremium als zentrales Aufsichtsorgan der Sparkasse auf die aktuellen Möglichkeiten im Kontext der bis dato offenen Immobilien- und Standortfrage.
„Ich begrüße die Entscheidung des Verwaltungsrats ausdrücklich“, betont der Vorstandsvorsitzende Johannes Erich Schulz, der von einer positiven Weichenstellung für das Institut wie für die Stadt Bensheim spricht.
„Wir sind uns unserer Verantwortung für die Region bewusst. Die Sparkasse wird auch künftig an ihrem angestammten Platz im Herzen unserer Stadt für die Menschen und die Wirtschaft in unserem Geschäftsgebiet präsent sein“, sagte der Vorstandsvorsitzende.
Seit seiner Einführung in Bensheim am 1. Juli dieses Jahres hatte sich Schulz intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und den bereits geplanten Abriss des Gebäudes gestoppt.
„Meine ersten 100 Tage in Bensheim waren maßgeblich von diesem Thema geprägt.“ Nach sorgfältiger Prüfung des Gesamtprojekts kam die Vorstandsspitze gemeinsam mit externen Gutachtern zu dem Ergebnis, dass eine Sanierung im Bestand erheblich kostengünstiger und schneller umsetzbar sei als ein Neubau am gleichen Standort.
Einsparung von neun Millionen Euro
Verwaltungsrat und Vorstand erwarten Einsparungen in Höhe von rund neun Millionen Euro gegenüber dem aktuellen Budget für Abriss und Neubauplanung. Neben den deutlich reduzierten Investitionskosten wurde auch die Raumplanung an die aktuellen Bedürfnisse der Sparkasse angepasst.
Unter der Leitung der im Juli neu gewählten Verwaltungsratsvorsitzenden Christine Klein entschied sich das Gremium daher gegen einen Neubau und für die Nutzung der vorhandenen Bausubstanz.
Klein dankte Schulz für die kurzfristig initiierte Überprüfung des Projekts und die Vorstellung eines attraktiven Alternativplans. „Die Stadt Bensheim braucht eine starke Sparkasse, die tief in der Region verwurzelt ist und die wirtschaftliche Entwicklung Bensheims aus einer zentralen Position heraus aktiv gestaltet und mit vorantreibt“, so die Bürgermeisterin.
Den Beschluss einer Revitalisierung des Kundenberatungszentrums bezeichnete sie als erfreuliches Signal des Aufbruchs und als gute Nachricht für alle Bürgerinnen und Bürger sowie den Unternehmen vor Ort.
„Unsere heutige Entscheidung setzt wichtige Impulse und stärkt unsere Innenstadt. Für alle Bensheimerinnen und Bensheimer wird die Sparkasse in absehbarer Zeit mitten im Zentrum barrierefrei erreichbar sein“, freut sich Christine Klein.
Wunsch von Bürgern und Belegschaft
Auch angesichts des voraussichtlichen Energieaufwands und des Ressourcenverbrauchs wäre ein Abriss mit Neubau nicht zu rechtfertigen, ergänzt Johannes Erich Schulz.
„Wir sparen mit dieser Weichenstellung eine Menge Geld, das wir lieber in die Sanierung des Bestandsgebäudes auch unter energetischen Gesichtspunkten und in den weiteren Ausbau unserer Geschäftsfelder investieren wollen.“
Das Votum des Verwaltungsrats decke sich nicht nur mit dem Wunsch der allermeisten Bürgerinnen und Bürger, sondern werde auch innerhalb der Sparkassenbelegschaft klar favorisiert.
Der Vorstandsvorsitzende geht davon aus, dass die modernisierte Hauptstelle im Frühjahr 2024 eröffnet werden kann. Nach der Entscheidung des Verwaltungsrats werde die Sparkasse Bensheim jetzt in enger Abstimmung mit Stadt und Beiräten das Projekt zügig vorantreiben.
Die Ausschreibung werde voraussichtlich im ersten Quartal 2022 abgeschlossen sein, die Bauarbeiten sollen dann im Sommer nächsten Jahres beginnen.
Die auf dem Areal neben der Hauptstelle angrenzenden Gebäude und Brachflächen sollen ebenfalls in die weitere Planung eingebunden werden. Die denkmalgeschützte Villa könnte nach erfolgter Sanierung gegebenenfalls an die Stadt vermietet und von lokalen Vereinen genutzt werden.
Auch für die Schaffung von Wohnraum in zentraler Lage biete das Nachbargrundstück attraktive Perspektiven, verlautet von den Bensheimer Sparkassengremien.