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KOMMENTAR: Eilig aus bedrängter Ecke in die falsche Richtung galoppiert

Am 31. Januar präsentierte die Bensheimer Stadtspitze gemeinsam mit dem Geschäftsführer der städtischen Tochter, Marketing- und Entwicklungsgesellschaft Bensheim (MEGB), drei Mieter für das Neubauprojekt >Haus am Markt< im Rahmen einer Pressekonferenz.

Gleichzeitig verkündeten die Protagonisten, am gleichen Tag werde der Abrissantrag für das bestehende Gebäude beim Kreisbauamt gestellt, die Arbeiten für das hochgelobte Zukunftsprojekt sollten zu Beginn des zweiten Quartals 2019 starten.

Der aktuelle Sachstand spricht jedoch eine deutlich andere Sprache. Der Abrissantrag ist zwar gestellt, der Bauantrag jedoch noch keineswegs, wie von der Bauaufsichtsbehörde beim Landratsamt in Heppenheim jetzt auf Anfrage bekannt gegeben.

Und ohne entsprechenden Bauantrag, der auch der Zustimmung des Landesamts für Denkmalschutz in Wiesbaden bedarf, wird es keine Abrissgenehmigung geben, sind sich Baufachleute und Verwaltungsjuristen einig.

So mutiert der zum Monatsende Januar 2019 gestellte Abrissantrag des >Hauses am Markt< zum untauglichen Schaufensterantrag. Offenbar wollten die Verantwortlichen von MEGB und Stadt noch vor dem finalen Parlamentsbeschluss vom 14. Februar dieses Jahres mit dem Abrissantrag die Unumkehrbarkeit ihres Vorhabens suggerieren.

Ein ebenso misslungener Ablenkungsversuch von substanzlosen übereilten Aktivitäten, wie die Aussage des städtischen Baudezernenten, alle planerischen Maßnahmen seien mit den Aufsichtsbehörden abgestimmt und von diesen abgenickt.

Diese Behauptung wird allein durch die aktuell hektischen Bemühungen der Bauherren ad absurdum geführt, Nachbarn, die durch den Neubau mit verringerten Grenzabständen betroffen sind, zu schriftlichen Zustimmungen zum Bauvorhaben zu bewegen.

Bleibt die Frage: Wurden beim Bauprojekt >Haus am Markt< städtische Gremien wie Öffentlichkeit mit Unwahrheiten oder zumindest Halbwahrheiten „versorgt“? In jedem Fall ein Teufelskreis, in den sich die politischen Vordenker samt MEGB-Spitze manövriert haben, und jetzt eilig aus ihrer bedrängten Ecke heraus weiterhin in die falsche Richtung galoppieren.