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Aus der Alten Gerberei wird übergangsweise ein Haus der Bücher

In der alten Gerberei soll künftig übergangsweise die Stadtbücherei untergebracht werden. Die Investitionskosten dafür belaufen sich auf rund eine halbe Million Euro.

Der Blick von der Bühne, auf der früher internationale Künstler im Varieté-Theater Pegasus das Publikum begeisterten, auf die Galerie. Fotos: Pressedienst Bensheim

BENSHEIM. - Aus der Alten Gerberei, dem früheren Varieté-Theater Pegasus in Bensheim, wird ein Haus der Bücher. Im Sommer soll die Stadtbibliothek im denkmalgeschützten Gebäude an der Platanenallee ihr Übergangsquartier beziehen.

Dafür müssen die Räumlichkeiten, die früher das Varieté-Theater beherbergten, für den Bibliotheksbetrieb angepasst werden.

Am Mittwoch starteten die Trockenbauarbeiten im Bereich zwischen der Bühne und dem ehemaligen Materialraum. Dort wurde ein Durchgang mit einer Wand verschlossen, um den dahinter liegenden Bereich besser abzugrenzen.

Bereits zuvor wurde die Jugendstil-Ornamentik an den Fenstern im Erdgeschoss entfernt, um mehr Licht in den Innenraum zu lassen.

Bei einem Ortstermin erläuterte die Bensheimer Architektin Doris Gölz die weiteren Schritte. Im Januar wird die Theke abgebaut, um mehr Platz für Medien schaffen zu können.

Darüber hinaus müssen umfangreiche Elektroinstallationen vorgenommen werden, um die Elektrik aus den frühen 1990er Jahren in die Gegenwart zu holen.

Die Beleuchtung wird auf energiesparende und kostengünstige LED umgerüstet – ohnehin brauche es für den Betrieb einer Bücherei mehr Licht als bisher vorhanden.

Entlang der Bühne wird eine Sitzstufe eingebaut, um den Höhenunterschied zum Saal zu verringern. Dadurch entstehen weitere Sitzplätze und es brauche auf der Bühne kein Geländer.

Die Bühne erreichen Besucher über eine kleine Treppe, die gegenüber dem Treppenaufgang zur Galerie installiert wird.

Nach dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, keinen zweiten Interimsstandort für die Stadtbibliothek zu eröffnen, musste das Konzept in der Alten Gerberei noch einmal angepasst werden – auch mit dem Ziel, dort mehr Medien unterbringen zu können.

Dafür müsse unter anderem die Theke weichen. Außerdem könnten nach einer statischen Prüfung auf der Galerie Sachmedien und Zeitschriften sowie Lern- und Leseplätze untergebracht werden.

Im rückwärtigen Teil mit Blick zur Bühne und in den Saal im Erdgeschoss entstehen Arbeitsplätze für die Mitarbeitenden.

Nach aktuellem Stand finden ab Sommer somit rund 10.000 Bücher, Zeitschriften, CDs, DVDs und Tonies in der neuen, zentral gelegenen Heimat der Stadtbibliothek Platz.

Die Bühne wird zum Reich der Kinder, im Saal stehen Romane zur Ausleihe bereit. Ein Terminal, an dem die Nutzer ihre Bibliotheksausweise einlesen und Medien selbst verbuchen können, wird ebenfalls im Erdgeschoss installiert.

Zwei Arbeitsplätze mit Internetzugang und Recherchemöglichkeit im Bibliothekskatalog sind auf beiden Ebenen vorgesehen.

Wer die Zeit überbrücken möchte, bis aus der Alten Gerberei ein Haus der Bücher wird, kann sich dienstags und donnerstags im Parktheater auf die Suche nach neuer Literatur für gemütliche Winterabende auf der Couch machen.

Die Stadtbibliothek bietet im Gertrud-Eysoldt-Foyer zweimal in der Woche eine kleine, aber feine Auswahl an rund 250 Medien an.

Nutzer mit einem Leseausweis können hauptsächlich Bestseller, aber auch Kinderbücher oder die beliebten Tonies ausleihen. Tageszeitungen und Zeitschriften werden ebenfalls ausgelegt.

Die „Pop-up-Bibliothek“ befindet sich im Seitenfoyer und öffnet dienstags von 9 bis 13 Uhr und donnerstags von 13 bis 16 Uhr – parallel zum offenen Parktheater an jenen Tagen. Nach der Weihnachtspause ist der erste Termin im neuen Jahr am Dienstag, 7. Januar.

Wer dort dienstags oder donnerstags Medien ausleiht, muss die üblichen Fristen zur Rückgabe beachten. Darauf weist das Team der Stadtbibliothek hin.

Etwa 5.600 Medien befinden sich nach der Schließung im Neumarkt-Center zurzeit noch im Umlauf. Diese können ebenfalls bei den Mitarbeitenden abgegeben werden.

Gebühren fallen dafür weiterhin nicht an, die Rückgabefrist für diese Medien wurde pauschal bis zum 31. August 2025 verlängert. Weitere Serviceleistungen wie Neuanmeldungen oder Selbstverbuchungen sind nicht möglich.

Mit einem aktiven Leseausweis lassen sich darüber hinaus die umfangreichen digitalen Angebote der Stadtbibliothek Bensheim nutzen.

Aktuelle Infos zur Stadtbibliothek und ihrem Angebot unter www.stadtkultur-bensheim.de, auf der Facebook-Seite der Stadtkultur oder auf der Startseite des WebOPAC https://webopac.winbiap.de/bensheim.