ICE-Trasse: Grüner Widerspruch zur Kritik des Langwadener Ortsvorstehers
LANGWADEN. - Die Bahn hat nach vielen Prüfungen und Abwägungen endlich entschieden, dass die ICE-Trasse entlang der A 67 geführt wird. „Für uns Grüne ist der Ausbau des Schienennetzes sehr wichtig. Die Entscheidung dazu hat viel zu lange gedauert und wir hoffen, dass die Umsetzung jetzt schnell erfolgt“, sagt die Vorsitzende des Ortsverbandes Susanne Reichert.
„Ohne ICE-Trasse ist keine gute S-Bahn-Verbindung nach Darmstadt und Frankfurt möglich und auch nicht die notwendige Verlagerung des Güterverkehrs von den Autobahnen A5 und A67 auf die Schiene.
Damit bliebe nicht nur der Klimaschutz auf der Strecke, die Bensheimer Bürger*innen würden auch in weiter zunehmenden Maß mit Autobahnstaus und Autobahnlärm geplagt.“
Die Entscheidung ist gefallen, die Strecke südlich von Lorsch wird nicht die Konsenstrasse sein. „Diese jetzt noch zu fordern, wie im Antrag der anderen Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung im Dezember 2020 geschehen, führt nur zu neuen Verzögerungen“ , stellt GLB-Fraktionsvorsitzende Doris Sterzelmaier klar.
Stichhaltige Gründe haben in der Abwägung der Bahn zur Ablehnung der Streckenführung geführt. Daher hat sich die Grüne Liste Bensheim (GLB) bei der Abstimmung enthalten. Das bedeutet nicht, wie fälschlicherweise vom Ortsvorsteher behauptet, dass es keinen ausreichenden Lärmschutz für Langwaden geben soll.
„Ganz im Gegenteil. Die Grünen sprechen sich für übergesetzlichen Lärmschutz bei der Neubautrasse, bei den Bestandsstrecken im Kreis und auch gegenüber den Autobahnen aus, so wie es auch die Presse richtig wiedergegeben hat.
Bei uns stehen der Mensch und die Umwelt im Vordergrund“, widerspricht Stadtverordneter Moritz Müller der Behauptung des Ortsvorstehers.
Im September 2020 hat die Stadtverordnetenversammlung in Bensheim zusammen mit uns Grünen beschlossen: „Aus Sicht der Städte Bensheim, Heppenheim und Zwingenberg gibt es eine Vielzahl stichhaltiger sachlicher Gründe, die eine Trassenführung der Neubaustrecke entlang der A 67 eindeutig vorzugswürdig erscheinen lassen. Diese Trasse an der A 67 und nicht an der A 5 wurde nun vorgestellt.“
Jetzt gehe es darum, auf dieser Basis den bestmöglichen Lärmschutz für Langwaden durchzusetzen und dafür zu sorgen, dass die Strecke schnell gebaut werde. „Wer in der Fundamentalopposition verharrt, verspielt jeden Einfluss auf den weiteren Prozess“, stellt der Vorsitzende des Ortsverbandes Wolfram Fendler abschließend fest.