Echt gerecht
Bundestagswahl am 26. September 2021: DGB Bensheim setzt sich für eine gerechte Verteilung der Kosten der Corona-Krise einBENSHEIM. - „Bei der Bundestagswahl am 26. September entscheidet sich, wie die milliardenschweren Kosten der Corona-Krise aufgebracht werden“, betonte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Bensheim, Günther Schmidl (IG Metall), bei einer Videokonferenz des DGB Bensheim.
„Außerdem wird darüber entschieden, welche Weichen in die Zukunft gestellt werden. Deshalb mischen sich der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften aktiv bei der Wahl ein. Auch in Bensheim werden wir Straßenaktionen und Veranstaltungen durchführen, um mit den Menschen über unsere Vorschläge für einen grundlegenden Kurswechsel in zentralen Politikbereichen zu diskutieren“.
Der stellvertretende DGB-Ortsverbandsvorsitzende Kurt Manich (ver.di) unterstreicht: „Wir müssen verhindern, dass die Krisenlasten auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer abgewälzt werden.
Bei der Bundestagswahl stehen für uns die Themen gerechte Besteuerung, ein handlungsfähiger Staat und die Ausweitung der Tarifbindung ganz oben auf der Tagesordnung. Für diese Themen machen wir uns stark“.
Der südhessische DGB-Regionssekretär Horst Raupp (Darmstadt) stellte auf der Videokonferenz die DGB-Kampagne „Echt gerecht“ vor, mit der die Gewerkschaften die Bundestagwahl aktiv begleiten werden: „Für die Bundestagwahl hat der DGB ein durchgerechnetes Steuerkonzept vorgelegt, das finanzielle Entlastungen für über 95 Prozent der Bevölkerung vorsieht.
Im Gegenzug müssen große Konzerne, Spitzenverdiener, große Vermögen und reiche Erbschaften endlich angemessen besteuert werden“. Unter dem Strich bringt das Steuerkonzept des DGB dem Staat jährliche Mehreinnahmen von 60 Milliarden Euro.
Raupp machte deutlich: „Das Geld muss dort abgeholt werden, wo es im Überfluss vorhanden ist, sinnlos rumliegt oder hinterzogen wird.
Nur so können der Bund, die Länder und auch die Städte und Gemeinden im Kreis Bergstraße die massiven Auswirkungen der Corona-Krise auffangen und zugleich in wichtige Zukunftsaufgaben investieren: in gute Bildung, in Gesundheit und Pflege, in bezahlbares Wohnen, in die öffentliche Infrastruktur und in Umwelt- und Klimaschutz. Klimaschutz und Gerechtigkeit gehören zusammen. Der DGB und die Gewerkschaften setzen sich aktiv für ein Klima der Gerechtigkeit ein“.
Sebastian Cramer (IG BCE), Jugendvertreter im DGB Bensheim, betont: „Für die Durchsetzung von guter Arbeit, guten Löhnen und sozialer Gerechtigkeit sind mitgliederstarke Gewerkschaften und ein starker DGB unverzichtbar.
Nur gemeinsam und solidarisch können wir erfolgreich für ein gutes Leben und für eine bessere und gerechte Zukunft kämpfen“. Reiner Drewelies, Kreisvorsitzender der IG BAU und Gewerkschaftssekretär Johannes Schader stellten die gewerkschaftlichen Forderungen in der aktuellen Tarifrunde der Bauindustrie vor: „Am Bau wird auch in der Pandemie rangeklotzt.
Jetzt wollen uns die Arbeitgeber mit einer Klecker-Lohnerhöhung unter der Preissteigerungsrate abspeisen - dass ist mit uns nicht zu machen. Seit Jahren wiesen die Bauunternehmen auf mangelnden Fachkräftenachwuchs hin.
Jetzt gilt es, Löhne und Gehälter im Baugewerbe attraktiv zu gestalten, um neue Fachkräfte zu gewinnen und den Auszubildenden attraktive Einkommensaussichten aufzuzeigen. Dafür machen wir jetzt Druck“.