DoGuggschde schult Betreuer für das Zeltlager
Der Odenwälder Kleinkunstverein ist gut auf den Generationswechsel vorbereitetODENWALD / LAUTERTAL. - Am letzten Wochenende im Januar führte der Odenwälder Kleinkunstverein DoGuggschde ein Seminar für Zeltlager-Betreuer durch. Sieben junge Erwachsene und drei Urgesteine des Zeltlagers, welches seit über zwei Jahrzehnten im Rahmen der Ferienspiele stattfindet, trafen sich dazu im Hotel Birkenhof in Wald-Michelbach.
Ziel der Veranstaltung war es, den jungen Erwachsenen das notwendige Wissen zu vermitteln, die Teamfähigkeit zu stärken sowie die Organisation des Zeltlagers weiter zu entwickeln.
Am Freitagnachmittag begann die Veranstaltung. Nach einer kleinen Stärkung mit Kaffee und leckerem Kuchen stand das trockene, allerdings sehr wichtige Thema „Rechtliches in der Jugendarbeit“ auf dem Programm. Dieser Themenkomplex nahm auch noch den Samstagvormittag in Anspruch.
Die vom Seminarleiter Thomas Glaser vorgetragenen gesetzlichen Grundlagen, von A wie Aufsichtspflicht bis Z wie Zivilrecht vs. Strafrecht, kamen bei den Teilnehmern gut verständlich an. Laut Veranstalter war dies jedenfalls das überwiegende Fazit der Teilnehmer. Zur Abrundung und Verdeutlichung wurden real existierenden Fälle vorgestellt und erläutert. Dies verdeutlichte noch einmal die vorher dargestellten rechtlichen Grundlagen.
Ein weiterer Teil des Seminars widmete sich den Besonderheiten bei der Betreuung der Kinder. Denn die Kinder müssen nicht nur „bespaßt“ werden, sondern man muss sich auch um Medikamentenausgabe, Heimweh und andere kleine Krankheiten, aufkommendem Streit und etlichem mehr kümmern.
Zu all dem verfügen die langjährigen Organisatoren des Lagers über einen reichen Erfahrungsschatz. Mit solchen Seminaren und Workshops will DoGuggschde diesen wertvollen Schatz an die nachfolgende Generation weitergeben.
So gerüstet nahmen sich Teilnehmer und Seminarleitung anschließend gemeinsam Organisationsstruktur und Regeln des Zeltlagers vor und passte diese an neue Gegebenheiten und Erfahrungen an.
Am Ende des Wochenendes hatten die Seminarteilnehmer noch eine schwierige Aufgabe zu meistern. Bei der Nachbesprechung des letzten Lagers wurde gebeten, dass während des Seminars ein bis zwei durchaus kontrovers und emotional diskutierte Probleme besprochen und Lösungsvorschläge dazu erarbeitet werden.
Dabei zeigte sich, dass die Teilnehmer ein gutes Team gebildet haben, denn die Diskussion verlief sehr sachlich und konstruktiv. Probleme konnten offen angesprochen und diskutiert werden, das geht nur in einem guten Team in dem auch der Zusammenhalt vorhanden ist.
Solche Seminare, Treffen und Workshops sind für den DoGuggschde-Vorstand deshalb auch so wichtig, denn sie sollen konstruktive Zusammenarbeit und den Zusammenhalt fördern. Mit technischen Mitteln wie Online-Kursen, Video- oder Telefonkonferenzen lassen sich zwar auch Inhalte vermitteln und sind billig, allerdings hat das persönliche Zusammensein für den Vorstand einen höheren Wert der nur schwer in Geld zu messen ist.
Mit diesem erfolgreichen Seminar sehen sich die Verantwortlichen gut gerüstet für die kommenden Zeltlager und sind sich sicher den Generationswechsel langsam aber sicher gestalten zu können.
Ergänzende Infos
DoGuggschde veranstaltet seit über 20 (seit 1993) Jahren im Rahmen der Ferienspiele ein Zeltlager. Dabei arbeiten einige junge Erwachsene mit die zuvor schon viele Jahre als Kind am Zeltlager teilgenommen hatten.
Sobald sie 13 wurden konnten diese das Lagerleben leider nicht mehr genießen, denn die Teilnahme ist auf die Altersgruppe von 6-13 eingegrenzt. Deshalb hat der Verein beschlossen, dass ehemalige, mehrfache Teilnehmer ab 14 als Helfer eingesetzt werden können. Somit soll den Kindern die weitere Teilnahme ermöglicht werden und den Organisatoren die nächste Generation Betreuer nicht verloren gehen.
Bei Volljährigkeit und Eignung können die Helfer dann als Betreuer tätig werden. Voraussetzung für beide Tätigkeiten ist Verantwortungsgefühl, Teamfähigkeit sowie die Bereitschaft sich einzubringen und mitzuarbeiten.
Das Zeltlager findet seit etlichen Jahren immer in der ersten Woche der Sommerferien statt, dies war der Wunsch vieler Eltern. Die Kinder müssen mind. 6 Jahre alt und schulreif sein, das Höchstalter ist 13. Die Anmeldungen erfolgen über die Jugendpflege der Gemeinde Lautertal. Der Kostenbeitrag beträgt zur Zeit 50 Euro. Dieser konnte sein Jahren stabil gehalten werden um auch allen Kindern, unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern, die Teilnahme zu ermöglichen. Fotos: Marieta Hiller