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SPD Bensheim: Über den Hering zur „Partei des sozialen Aufstiegs“

BENSHEIM. - Das traditionelle Heringsessen der SPD Bensheim fand auch diesmal wieder im Weingut Mohr statt. Zur richtigen Einstimmung erzählte Dr. Walther Fitz einiges Interessantes über den Hering.

Er erläuterte, warum am Aschermittwoch gerade Heringe gegessen werden. Schließlich beginnt an diesem Tag die Fastenzeit, in der vermehrt auf Fleisch verzichtet wird.

Der Hering bietet sich dabei wegen seines riesigen Vorkommens vor allem im Atlantik als Alternative an. Auch aus kommerzieller Sicht hat der Hering immense Bedeutung. Der „Silber des Meeres“ ist z.B. für die Küstengegenden Norwegens bedeutend wichtiger als die Getreideernte.

In Kriegszeiten diente er auch als Lebensretter. Von den zahlreichen Zubereitungsarten sei vor allem der grüne Hering und der Brathering genannt, aber auch geräuchert und mariniert sowie als Matjes hat er seine Bedeutung.

Nach diesem sehr interessanten Vortrag stellte sich Sven Wingerter vor, der schon seit einiger Zeit Vorsitzender des DGB Kreis Bergstraße ist. Seit November vergangenen Jahres ist er außerdem auch Vorsitzender der SPD Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA).

Für ihn ist es ein wichtiges Bekenntnis, dass die SPD als Partei der Arbeit gilt. Er hält es für unumgänglich, dass man diese Partei als linke Volkspartei sieht. Sie ist nicht anschlussfähig für alle Teile der Bevölkerung, denn damit würde man Stammwähler verprellen.

Den Anspruch, die „Partei des sozialen Aufstiegs“ zu sein, konnte sie in den letzten Jahren immer weniger einlösen; umso mehr sei es notwendig, diesen Anspruch zu bekräftigen und durch konkrete bildungs- und sozialpolitische Initiativen zu untermauern.

Er wies schließlich darauf hin, dass im Dezember vergangenen Jahres auf dem Bundesparteitag in Berlin das neue Sozialstaatskonzept unter frenetischem Applaus der Delegierten beschlossen wurde.

Mit diesem neuen Konzept sollen soziale Rechtsansprüche leichter durchsetzbar werden, die Antragsteller nicht in die Position von Bittstellern gedrängt werden.

Auch wenn Hartz IV neben negativen auch positive Aspekte hatte, soll das neue Sozialstaatskonzept den gesellschaftlichen Zusammenhalt erneuern und für die Zukunft stärken.

Zuletzt meldete sich der Kreisbeigeordnete Karsten Krug zu Wort. Er wurde am 23.01. zum Landratskandidaten der SPD gewählt. Die Landratswahlen werden wahrscheinlich gemeinsam mit den Kommunalwahlen im März 2021 durchgeführt.

Er würde als Landrat vor allem die Bildungs- und Sozialpolitik forcieren. Schulen sollten saniert und ausgebaut werden, Leuchtturmprojekte vermieden und Lösungen in der Fläche sichergestellt werden. Dabei würde er aber die Kosten im Blick behalten und vor allem nicht auf die Kommunen abwälzen.

Im sozialen Bereich sollte ein Behindertenbeirat zur Förderung der Inklusion eingerichtet werden. Ein Sozialbüro würde als Anlaufstelle für alle sozialen Anliegen dienen, wodurch das derzeitige Zuständigkeitschaos überwunden werden könnte.

Auch die Behebung des Fachkräftemangels in verschiedenen Bereich durch gezielte Maßnahmen würde er zu seinen vordringlichsten Aufgaben zählen.

Die Teilnehmer waren von diesen informativen und zur Diskussion anregenden Berichten sehr angetan und ließen sich den Hering nach Hausfrauenart gut schmecken.