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„Es geht um die existentielle medizinische Grundversorgung der Menschen“

Bürgermeisterkandidat Norbert Taufertshöfer äußert sich zur Schließung des Medizinischen Versorgungszentrums in Lindenfels und fragt: „Aus welchen konkreten Gründen ist das MVZ-Konzept in Lindenfels gescheitert?“

LINDENFELS. - „In der aktuellen Diskussion um die angekündigte Schließung des MVZ in Lindenfels wird so getan, als sei dieser Niedergang plötzlich über Nacht erfolgt und man sei auch von Seiten der Verwaltung total überrascht“, sagt Norbert Taufertshöfer, einer der drei Bürgermeisterkandidaten für Lindenfels.

„Ich verweise auf die Presseerklärung des Bürgermeisters Michael Helbig und des Ersten Stadtrats Maximilian Klöss in der vergangenen Woche. Ja, die Ankündigung, dass ein Arzt die Einrichtung verlassen soll, kam kurzfristig vor etwa 4 Wochen. Aber was war davor?“

Hier gehe es schließlich nicht um den Wegfall irgendeiner Dienstleistung, sondern um die existentielle medizinische Grundversorgung der Menschen vor Ort!

Die medizinische Versorgung der Bürger von Lindenfels und seiner Stadtteile werde demnach extrem beeinträchtigt sein. „Es werden für jeden Bürger enorme Umstände (und Kosten!) entstehen. Selbst einfache Behandlungen oder Routinen wie Dialyse durchzuführen, werden mit immensen Umständen für den einzelnen verbunden sein.

Von der Versorgung der Menschen im Altersheim und den Patienten in unseren Pflegeheimen ganz zu schweigen. Was ist mit diesen Kosten im Vergleich zur gerechneten „Unwirschaftlichkeit“ der Einrichtung? Umliegende gemeindenahe Ärzte haben Aufnahmestop!“

Es sei absolut richtig, dass alle an einem Strang ziehen müssen, um die Kontinuität der Versorgung aufrecht zu erhalten. „Ich bin dabei! Trotzdem sei die Frage erlaubt, wie es dazu kommen konnte, dass das MVZ >plötzlich< vor dem Aus steht. Gab es keine Warnzeichen?

Ich rufe in Erinnerung: Die Neueröffnung des MVZ Lindenfels am aktuellen Standort fand erst im August 2020 statt. In diesem Zusammenhang war man voll des Lobes und der Zuversicht.“

Landrat Christian Engelhardt habe in besonderer Weise Bezug genommen auf die Tragbarkeit des Unternehmens, da durch dieses Konzept finanzielle und personelle Ressourcen eingespart würden, dies einen wirtschaftlichen Betrieb ermögliche und ein wichtiger Baustein sei, für die langfristige Stabilität des medizinischen Angebots.

Auch der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der kassenärztlichen Vereinigung, Dr. Starke, habe sich in ähnlicher Weise geäußert.

„Warum fand trotz vollmundiger Ankündigung keine Überprüfung der Vorgaben statt? Aus welchen konkreten Gründen ist dieses Konzept gescheitert, obschon diesem mit Sicherheit strategische und finanzielle Planungen zu Grunde lagen?

Gab es konzeptionelle Denkfehler oder wurde >nur< schlecht umgesetzt? Darüber muss parallel zur intensiven Suche nach einer Lösung für die medizinische Versorgung der Bürger diskutiert werden. Einen erneuten Schiffbruch darf es nicht geben!“, sagt Taufertshöfer abschließend.