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Ihr Kampf fĂĽr Gerechtigkeit

Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte im Kreis BergstraĂźe laden zur Filmpremiere im Rahmen des Equal Pay Day in den Bensheimer Luxor-Filmpalast ein

KREIS BERGSTRASSE. - „Fair ist, wenn Gleiches gleich bewertet wird – das gilt auch und vor allem für die Entlohnung von Arbeit“, sind sich die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Bergstraße einig.

Unter dem Kampagnenmotto „WERTSACHE Arbeit“ wollen sie 2019 am jährlichen Equal Pay Day über den Wert und die Bewertung von männlicher und weiblicher Erwerbsarbeit aufklären und zu Diskussionen anregen.

Dazu laden die Organisatorinnen alle Interessierten zur traditionellen Filmvorführung am 18. März um 19.00 Uhr in den Bensheimer Luxor-Filmpalast ein. Der Film „Die Berufung – Ihr Kampf für Gerechtigkeit“ wird um 19.30 Uhr beginnen und erstmals in Bensheim gezeigt werden.

Die Handlung spielt in den USA der 1950er Jahre: Frauen und Männer sind zwar in der Theorie gleichgestellt, doch gibt es immer noch zahlreiche Bereiche, die Frauen nicht offenstehen. Sie dürfen beispielsweise weder Polizistin noch Richterin werden.

FĂĽr Ruth Bader Ginsberg (Felicity Jones), die ihr Jura-Studium in Harvard als Jahrgangsbeste abgeschlossen hat und fĂĽr die das Richteramt der Traumberuf ist, bedeutet dies, dass sie eine Stelle als Professorin antreten kann. Ein Karriereverlauf, den sie so nicht hinnehmen will.

Eines Tages macht ihr Mann Marty (Armie Hammer) sie auf den Fall Charles Moritz aufmerksam: ein junger, unverheirateter Verlagsangestellter, der sich aufopferungsvoll um seine kranke Mutter kümmert. Wegen seiner Arbeit muss Moritz oft verreisen und bezahlt eine Pflegerin, die seine Mutter während seiner Abwesenheit versorgt.

Die Aufwendungen für die Pflege versuchte er steuerlich abzusetzen, dies darf er jedoch nicht, da er die notwendigen Kriterien nicht erfüllt: Er ist weder mit einer Frau verheiratet, die sich nicht um seine Mutter kümmern kann, noch ist er Witwer oder eben eine Frau. Ruth sieht ihre Chance gekommen, einen Präzedenzfall zu schaffen und die rückständigen Strukturen der Gesellschaft und die Gesetzeslage aufzubrechen.

Vor der Filmvorführung können sich Interessierte im Foyer des Kinos die bildhafte Darstellung des Lohnunterschiedes zwischen Frauen und Männern sowie die Ausstellung „Armut im Alter“ ansehen. Vertreterinnen des südhessischen Bündnisses „Gemeinsam gegen Armut im Alter von Frauen“ werden diese eröffnen und über das Thema informieren.

Alle Interessierten erhalten im Luxor-Filmpalast Bensheim (Berliner Ring 26) Karten im Vorverkauf. Der reguläre Eintritt, in dem ein Glas Sekt enthalten ist, beträgt acht Euro, Frauen zahlen nur sechs Euro. „Wir wollen Frauen damit einen Rabatt von circa 21 Prozent gewähren, was dem aktuellen Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen entspricht“, so die Veranstalterinnen.

Der Equal Pay Day markiert symbolisch den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied, der in Deutschland laut Statistischem Bundesamt aktuell 21 Prozent beträgt. Nach 77 Tagen sind 21 Prozent des aktuellen Jahres vergangen, daraus ergibt sich das Datum des Equal Pay Day am 18. März 2019. Bekämen Männer und Frauen den gleichen Stundenlohn, dann stünde der 18. März 2019 für den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten müssten, während Männer schon ab dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden.

Hintergrund:

Der Equal Pay Day entstand in den USA. Die amerikanischen „Business and Professional Women“ (BPW) schufen 1988 mit der Red Purse Campaign ein Sinnbild für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen.

2008 initiierte das Frauennetzwerk BPW den Equal Pay Day erstmals auch in Deutschland. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros und Gleichstellungsstellen (BAG), die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), der Deutsche Frauenrat (DF) und der Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU) zählen zum nationalen Aktionsbündnis.

Weitere Informationen zu diesem Tag gibt es unter www.equalpayday.de.