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Kreiskrankenhaus Bergstraße soll MVZ übernehmen

Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz und Landrat Christian Engelhardt mit dem Geschäftsführer der Kreiskrankenhaus Bergstraße GmbH, Stephan Hörl (von links nach rechts).

Die Zustimmung des Bergsträßer Kreistags ist noch erforderlich

KREIS BERGSTRASSE. - Die Kreiskrankenhaus Bergstraße GmbH, als gemeinsame Einrichtung des Universitätsklinikums Heidelberg und dem Kreis Bergstraße, steht bereit, das von der Schließung bedrohte Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Lindenfels zu übernehmen. Landrat Christian Engelhardt gab dazu gemeinsam mit der Ersten Kreisbeigeordneten Diana Stolz und Kreiskrankenhaus-Geschäftsführer Stephan Hörl nähere Einzelheiten bekannt.

„Es war notwendig, das bestehende Angebot zu sichern und das MVZ vor der ansonsten unvermeidbaren Schließung zu bewahren. Der Insolvenzverwalter hatte bereits dessen Ende zum 31. August 2016 verkündet. Ich bin sehr glücklich darüber, dass sich die Kreiskrankenhaus Bergstraße GmbH bereit erklärt hat, das Versorgungszentrum zu übernehmen. Aus meiner Sicht ist dies der beste Partner, den man sich vorstellen kann“, so Landrat Engelhardt.

Die Anbindung des MVZs an das Kreiskrankenhaus mit dem Mehrheitsgesellschafter, dem Universitätsklinikum Heidelberg, soll vielfältige Möglichkeiten für eine weitere Entwicklung des Angebots eröffnen, dies allerdings erst in einem zweiten Schritt und eingebunden in ein übergreifendes Versorgungskonzept.

„Für die im MVZ bereits entstandenen Defizite wird das Kreiskrankenhaus Bergstraße als Käufer eine Verlustdeckungszusage abgeben, die sich nicht auf den Kreishaushalt auswirkt. Gleichzeitig steht der Kreis Bergstraße zu seiner Zusage, in ein wirtschaftlich tragfähiges Versorgungskonzept zu investieren.

Die weitere Konzeption, die über die bisherige Ausstattung mit zwei Hausarztsitzen und einem Frauenarztsitz hinausgehen soll, wird derzeit über einen vom Sozialministerium und dem Kreis gemeinsam geführten Runden Tisch erarbeitet“, erläutert ChristianEngelhardt.

Um den langfristigen Erhalt des MVZs ging es auch dem Kreiskrankenhaus Bergstraße. „Wir möchten keinesfalls in Konkurrenz zu den niedergelassenen Ärzten treten. Wir sehen unser Engagement eher als Hilfeleistung, nachdem der Kreis angesichts der bevorstehenden Schließung auf uns zugekommen war“, macht Geschäftsführer Stephan Hörl deutlich.

Dafür bedankte sich Landrat Engelhardt ausdrücklich bei der Kaufmännischen Direktorin des Universitätsklinikums Heidelberg Irmtraut Gürkan und dessen Ärztlichen Direktor, Professor Dr. Guido Adler. Zudem dankte er der für das Krankenhauswesen zuständigen Ersten Kreisbeigeordneten Diana Stolz für die von ihr kurzfristig mit dem Kreiskrankenhaus vorbereiteten Vereinbarungen und damit dem Vorantreiben des Erwerbs.

Aus Sicht von Landrat Engelhardt bildet der Erwerb des MVZs die Keimzelle für alle weiteren Konzeptionen. Dabei ist es ihm wichtig, bei allen künftigen Planungen zur medizinischen Versorgung kreisübergreifend die Gemeinden aus dem vorderen Odenwald, den Odenwaldkreis, die Kassenärztliche Vereinigung Hessen und das Sozialministerium einzubeziehen.

„Die Gesundheitsversorgung im vorderen Odenwald kann mit den vorgenannten Akteuren zu einem innovativen und zukunftsfähigen Modell werden. Die Entscheidung des Kreiskrankenhauses Bergstraße zum Erwerb des MVZs ist hierzu ein entscheidender Schritt“, so der Landrat abschließend.