Wieder gut unterwegs: Künstliches Gelenk gibt Beweglichkeit zurück
Medizin vor Ort: Kreiskrankenhaus Bergstraße startet Reihe der Patientenforen 2019 mit großem Zuspruch + + + Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie spricht über Arthrose in der Hüfte und erklärt Möglichkeiten der modernen EndoprothetikKREIS BERGSTRASSE. - Natürlich, erstmal lässt sich bei Arthrose mit dem Schmerz leben. Jedenfalls so lange er nur leicht und die Beweglichkeit gar nicht oder nur wenig eingeschränkt ist.
Doch wenn der Schmerz heftiger wird, Bewegungen zunehmend schwerer fallen, Hausmittel und Salben nicht mehr helfen, wird der Gang zum Arzt unausweichlich.
Aktuell ist die Orthopädie und Unfallchirurgie am Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim mit dem Thema Hüftarthrose in eine neue Runde ihrer Patientenforen gestartet.
An acht Nachmittagen wird mit der Veranstaltungsreihe über das Jahr hinweg der Fokus auf weitverbreitete orthopädische Leiden, Erkrankungen und Verletzungen gerichtet.
Zum Auftakt ist es Chefarzt Privatdozent Dr. Peter Arnold gewesen, der über die Arthrose in der Hüfte sprach und der Betroffenen wie anderen an moderner Medizin Interessierten Rede und Antwort stand.
Den Blick richtete er dabei sowohl auf konservative Therapien wie auf den aktuellen Stand der Endoprothetik, den Austausch des geschädigten Gelenks gegen ein künstliches Gelenk.
Die Hüfte ist im Lauf des Lebens mannigfaltigen Belastungen ausgesetzt, zwei- bis drei Millionen Bewegungszyklen macht das Gelenk pro Jahr mit, und oft muss es die drei- bis zehnfache Belastung des Körpergewichts aushalten.
Die Hüftarthrose ist eine häufige Diagnose bei Untersuchungen in der Orthopädie am Bergsträßer Kreiskrankenhaus. Und auch der enorme Zuspruch beim Patientenforum darf als Zeichen der Vielzahl von Betroffenen verstanden werden.
Dr. Arnold gilt über die Region hinaus als ausgewiesener Experte in der Hüftendoprothetik. Diese hat er zu einer der Spezialitäten der Orthopädie an dem zum Universitätsklinikum Heidelberger gehörenden Bergsträßer Kreiskrankenhaus gemacht.
Es sind der zunehmende Verschleiß bis hin zum vollständigen Verschwinden der Knorpelschicht im Gelenkkopf und in der Gelenkpfanne sowie die Deformierung des Gelenks, die Probleme bereiten und die Kapselschwellungen, Übererwärmungen und Ergüsse im Gelenk zur Folge haben.
Es kommt zu besagten Schmerzen und der zunehmenden Bewegungseinschränkung, für Außenstehende oft an einem deutlich hinkenden Gang des Patienten zu erkennen. Auslöser des Leidens können sehr unterschiedlich sein, auch kommen oft mehrere Faktoren zusammen.
Der altersbedingte Verschleiß gehört dazu. Ebenso können genetische Prägungen, Übergewicht und Folgen von Unfällen sowie Krankheiten, Dr. Arnold benennt Rheuma, und Fehlstellungen der Beine eine Arthrose begünstigen.
Hohe Standards bei Materialien und OP-Technologien
In frühen Stadien lässt sich der Arthrose mit konservativen Behandlungen begegnen, Medikamente und Physiotherapie können helfen, Folgeerscheinungen zu mindern. Heilbar ist das Leiden aber nicht, bestenfalls lässt sich die Entwicklung verlangsamen.
Sind die Auswirkungen konservativ nicht weiter zu therapieren oder wird der Patienten erst sehr spät beim Arzt vorstellig, raten erfahrene Mediziner wie Dr. Arnold zu einem Implantat.
Die rasante Entwicklung in der Materialtechnik, der Materialkombination und der Oberflächenbehandlung machen es möglich, dass künstliche Gelenke heutzutage ebenso belastbar sind wie gesunde natürliche Gelenke.
Metall, Keramik und hochvernetztem Polyethylen kommen in der Herstellung besondere Bedeutung zu. Eingebracht werden die Prothesen abhängig von der Konstitution der vorhandene Knochen mit oder ohne Zement, letztgenannte Variante lässt ein natürliches Einwachsen zu.
Die Operation selbst dauert ein bis eineinhalb Stunden. Sie gilt, so Dr. Arnold, als mittelgroßer Standardeingriff. Wobei auch die Operationstechnologien in den zurückliegenden Jahren eine enorme Entwicklung genommen hat.
Der Chefarzt am Kreiskrankenhaus Bergstraße und sein Team nehmen die Eingriffe gewöhnlich minimalinvasiv vor. Ein kleiner Gewebeschnitt ist ausreichend, um an das geschädigte Gelenk zu gelangen.
Infolge ist die Belastung für den Patienten deutlich geringer als bei einem offenen Eingriff, der Heilungsprozess verkürzt sich. Unterstützt werden die Operateure von Computerprogrammen die es ermöglichen, Implantate patienten-individuell anzupassen und präzise in den Knochen einzusetzen.
Mit den Patientenforen informiert das Kreiskrankenhaus Bergstraße über Möglichkeiten der modernen Medizin in unterschiedlichen Bereichen. Laien werden Fakten und Hintergründe erklärt und interessante Einblicke in die Arbeit des Krankenhauses gegeben. Auch sind die Veranstaltungen eine Plattform zum Austausch unter Betroffenen.
Weitere Orthopädieforen 2019 am Kreiskrankenhaus Bergstraße
- 22. März, „Krankheitsbilder der Schulter – Rotatorenmanschette und Kapsel“, Oberarzt Dr. Hans Dreesen und Oberarzt Dr. Oliver Klemm.
- 24. Mai, „Erkrankungen des Vor- und Mittelfußes – konservative und operative Therapie“, Oberärztin Dr. Marion Dieterich.
- 28. Juni, „Stellenwert der Schulterendoprothetik“, Oberarzt Dr. Hans Dreesen und Oberarzt Dr. Oliver Klemm.
- 09. August, „Der schmerzhafte Rücken“, Oberarzt Dr. Markus Kellert.
- 30. August, „Aktuelle Behandlung der Arthrose des Kniegelenkes“, Chefarzt PD Dr. Peter Arnold.
- 18. Oktober, „Endoprothetik der Hüftgelenke beim jüngeren Menschen“, Oberarzt Dr. Joachim Weber.
- 22. November „Sportverletzung des Knies und Sprunggelenks“, Oberarzt Dr. Wolfgang Armbruster.
Alle Veranstaltungen beginnen um 14.30 Uhr. Veranstaltungsort ist das Casino des Kreiskrankenhauses in Heppenheim (Viernheimer Straße 2). Der Eintritt ist frei.
Das Kreiskrankenhaus Bergstraße im Internet: www.kkh-bergstrasse.de