Engagement gegen das Rauchen
Kreis warnt anlässlich des Weltnichtrauchertages auch vor neuartigen Produkten + + + Präventionsmaßnahmen in Schulen sorgen für AufklärungKREIS BERGSTRASSE. - In Deutschland raucht knapp jeder dritte Mann (32 Prozent) und jede vierte Frau (25 Prozent). Das ergab eine repräsentative Umfrage des Deutschen Ärzteblattes.
Bei jungen Erwachsenen liegt die Quote gar über diesem Schnitt. Denn bei den 18- bis 25-Jährigen greifen 35 Prozent regelmäßig zum Glimmstängel. Bei den 25- bis 39-Jährigen sind es sogar 38 Prozent.
„Dass das Rauchen ein deutliches Gesundheitsrisiko darstellt, ist bekannt“, erklärte die Erste Kreisbeigeordnete, Diana Stolz, anlässlich des diesjährigen Weltnichtrauchertages am 31. Mai.
Allerdings reiche es hier heutzutage nicht mehr aus, nur auf den Konsum von klassischen Tabakprodukten zu schauen. Auch orientalische Wasserpfeifen (so genannte Shishas) oder elektronische Inhalationsprodukte (wie E-Zigaretten und E-Shishas) müssten berücksichtigt werden.
„Gerade mit Blick auf die neueren Produkte muss über gesundheitlichen Gefahren aufgeklärt werden“, betont Stolz, die auch als Gesundheitsdezernentin des Kreises fungiert.
Dies geschehe beispielsweise an zahlreichen Bergsträßer Schulen im Rahmen der so genannten YOLO-Days (YOLO = You only live once. / Du lebst nur einmal.). Bei diesen Aktionstagen stehen regelmäßig verschiedene Gesundheitsthemen auf dem Stundenplan.
Aber auch im Rahmen des Projektes „Ohne Kippe“ klären die Gesundheitsexperten des Kreises seit mehr als elf Jahren Schülerinnen und Schüler über die Risiken des Rauchens auf. Auch der Konsum neuerer Produkte für Raucherinnen und Raucher wird hier aufgrund des Gefahrenpotentials zunehmend thematisiert.
Bei Gebrauch von Wasserpfeifen entstehen aus dem Zucker und Sirup, der dem Tabak zugesetzt wird, krebserzeugende und schleimhautreizende Stoffe. Auch aus den beigefügten Feuchthaltemitteln können bei Erhitzung giftige und krebserzeugende Substanzen (wie Arsen, Chrom und Nickel) entstehen, die eingeatmet werden.
Über den Rauch von Wasserpfeifen werden gar oft größere Schadstoffmengen (insbesondere Teer und Kohlenmonoxid) aufgenommen als dies bei filterlose Zigaretten der Fall ist. Auch die Nikotinkonzentration im Blut steigt bei Wasserpfeifen stärker an als bei Zigaretten. Zudem kann das gemeinsame Nutzen von Wasserpfeifen zur Übertragung von Infektionskrankheiten führen.
Desgleichen birgt das Benutzen der so genannten E-Zigaretten Gefahren. Kurzfristig kann es nach dem Gebrauch dieser elektrischen Zigaretten zu Atemwegsirritationen und zu Entzündungsreaktionen in den Bronchien kommen.
Einige der beigefügten Aromastoffe können zudem Allergien auslösen. Ob das Rauchen von E-Zigaretten langfristig gesundheitliche Schäden herbeiführt, kann aktuell jedoch kaum beurteilt werden, da diese Produkte erst vor wenigen Jahren eingeführt wurden.
„Mit unseren Präventionsmaßnahmen an Schulen wollen wir bereits junge Menschen erreichen und sie gezielt vor den Gefahren des Rauchens warnen“, hebt Stolz hervor.
„Wer im Rahmen dieser Maßnahmen einmal eine Raucherlunge gesehen hat oder auch mit einem ehemaligen Raucher, der an Lungenkrebs erkrankt war, ins Gespräch gekommen ist, der denkt zumindest einmal mehr ernsthaft darüber nach, was Glimmstängel, Shishas und Co. mit dem eigenen Körper anstellen können.“
Der Weltnichtrauchertag wurde am 31. Mai 1987 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufen. Seitdem wird der letzte Tag im Monat Mai jedes Jahr weltweit genutzt, um verstärkt auf die Gefahren des Rauchens aufmerksam zu machen.