NEWS

Ein Landschaftspflegeverband hilft auch den SchÀfer*innen

SPD-Landratskandidat Karsten Krug besuchte SchĂ€ferin Simone HĂ€fele im HĂŒttenfelder Schafstall. Foto: BĂŒro Krug

SchÀferin Simone HÀfele schilderte SPD-Landratskandidat Karsten Krug die Herausforderungen und Schönheiten ihres Berufs

HÜTTENFELD. - Im Stall von Simone HĂ€fele tauschte sich SPD-Landratskandidat Karsten Krug vor kurzem ĂŒber die Herausforderungen fĂŒr SchĂ€fer*innen aus.

Sie ist Herrin ĂŒber rund 350 Schafe, 35 Ziegen und eine Hand voll Esel. Dazu kommen noch fĂŒnf HĂŒtehunde. Von April bis Januar ist HĂ€fele mit den Tieren Tag und Nacht in Sachen Landschaftspflege draußen unterwegs im Bereich Viernheim, Lampertheim, Lorsch und Bensheim.

Die SchĂ€ferin ist zur Sicherstellung ihres Lebensunterhalts von Fördermitteln abhĂ€ngig. Zum Teil werden die Pflegemaßnahmen auch als Dienstleistung vergĂŒtet.

HĂ€fele betonte: „Landschaftspflege mit Nutztieren ist die Ă€lteste, natĂŒrlichste und umweltschonendste Pflege von wichtigen FlĂ€chen in Naturschutzgebieten oder anderen hochwertigen FlĂ€chen.

Die Beweidung strukturiert FlĂ€chen und schafft damit ein vielfĂ€ltiges Angebot an LebensrĂ€umen fĂŒr verschiedenste Tier- und Pflanzenarten.“

Durch das Wandern von FlĂ€che zu FlĂ€che werden die Schafe außerdem als „Transportmittel“ fĂŒr viele Pflanzensamen genutzt. Außerdem bietet auch der Dung der Tiere die Nahrungsgrundlage fĂŒr viele Insektenarten; auf welche wiederum u. a. insektenfressende Vögel angewiesen sind.

Insgesamt leistet die Beweidung damit einen unschĂ€tzbaren Beitrag zur BiodiversitĂ€t. „Der Beruf der SchĂ€fer*in droht auszusterben“, schilderte sie dem SPD-Landratskandidaten.

Denn: Neben dem eigentlichen Fulltime-Job nehme die BĂŒrokratie immer mehr zu. Erschwerend komme hinzu, dass sich immer weniger junge Leute fĂŒr diesen fordernden Beruf entscheiden wĂŒrden. Nachwuchs und Personal seien daher in dieser Branche nur schwer zu finden.

Die SchĂ€ferin ging des Weiteren auch auf das Wolf-Thema ein. Ihrer Meinung nach ist es nicht auszuschließen, dass sich der große Beutegreifer frĂŒher oder spĂ€ter im Ried ansiedeln wird. „Es gibt hier ausreichend WaldflĂ€chen“, sagte sie.

Allerdings bewertete HĂ€fele hierbei die UnterstĂŒtzung der SchĂ€fer*innen bei prĂ€ventiven Maßnahmen zum Herden-Schutz als zu gering. Sie hofft daher darauf, dass die naturschĂŒtzende Bedeutung und der Nutzen ihres Berufs insbesondere auf Landesebene erkannt werden und so eine steigende WertschĂ€tzung erfahren.

Karsten Krug erlĂ€uterte, dass der von ihm initiierte und vorangetriebene Landschaftspflegeverband (LPV) SchĂ€fer*innen finanziell durch die Einbindung bei der Landschaftspflege zusĂ€tzlich unterstĂŒtzen werde. Dies zeigen auch Beispiele bereits gegrĂŒndeter LandschaftspflegeverbĂ€nde in anderen Kreisen.

Simone HĂ€fele sieht aber noch weitere Vorteile. So könne ein Landschaftspflegeverband auch im Rahmen der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit bei den wichtigen Themen Naturschutz und Landschaftspflege weiterhelfen.

Als Umweltdezernent plant Karsten Krug zudem zeitnah einen runden Tisch mit Vertreter*innen aus den Landkreisen Bergstraße und Odenwald sowie des Landes Hessen zum Thema Landschaftspflege unter Einbeziehung der Wolfs-Thematik.

Es soll eine frĂŒhzeitige, gemeinsame Abstimmung erfolgen, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, wenn sich ein Wolf dauerhaft niederlĂ€sst. FĂŒr ihn gilt es, frĂŒhzeitig alle Betroffenen einzubinden, dazu gehören zum Beispiel Vertreter*innen der Behörden, aber auch Ansprechpartner*innen aus dem Naturschutz oder der JĂ€gerschaft.

Abschließend dankte Krug Frau HĂ€fele fĂŒr das informative GesprĂ€ch und verabschiedete sich von ihr und der Herde. Eine kleine Streicheleinheit fĂŒr Schaf-QuĂ€ki, eine handzahme Flaschenaufzucht, durfte dabei nicht fehlen.

Krug sprach sich zudem nochmals fĂŒr die Ausdehnung dringend notwendiger UnterstĂŒtzungsleistungen durch das Land fĂŒr die Nutztierhalter aus und verwies dabei auf das Beispiel Baden-WĂŒrttemberg, wo derartige UnterstĂŒtzungen bedarfsgerechter geregelt sein.