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Ein Dankeschön an alle Pflegefamilien

Sie kamen im Naturschutzzentrum Bensheim zum 14. Pflegefamilienfest zusammen: Der hauptamtliche Kreisbeigeordnete Matthias Schimpf (vorne, 2. von links) mit Pflegefamilien und Pflegekindern sowie Mitarbeitenden des Bergsträßer Jugendamtes. Foto: Pressedienst Bergstraße

Jugendamt des Kreises organisierte zum 14. Mal das Pflegefamilienfest

BERGSTRASSE / BENSHEIM. - Kürzlich wurde im Naturschutzzentrum Bensheim groß gefeiert: Das Bergsträßer Jugendamt hatte dort das 14. Pflegefamilienfest organisiert.

Im Kreis Bergstraße werden aktuell in 115 Pflegefamilien 166 Pflegekinder begleitet. Der erlebnisreiche Nachmittag ist ein kleines „Dankeschön“ für die tägliche Erziehungsleistung, die Pflegeeltern erbringen.

Es wurde gespielt und gelacht, gemeinsam Stockbrot gegrillt und es wurden Kontakte geknüpft. Dabei konnte das Jugendamt diesmal einen Anmelderekord verzeichnen: Über 60 Pflegefamilien und damit rund 100 Erwachsene und rund 120 Kinder nahmen an dem Fest teil.

Der hauptamtliche Kreisbeigeordnete Matthias Schimpf, der die für das Jugendamt zuständige Erste Kreisbeigeordnete Angelika Beckenbach vertrat, dankte den Pflegeeltern und den Mitarbeitern des Pflegekinderdienstes:

„Sie leisten einen enorm wichtigen Dienst an den Kindern und an unserer Gesellschaft. Dieses herausragende Engagement ist nicht selbstverständlich, denn gerade eine Pflegefamilie zu sein, ist keine einfache Aufgabe.

Aber es lohnt sich, denn es bringt nicht nur Spaß und Freude, sondern eröffnet den Kindern auch unermesslich große Chancen für ihr weiteres Leben.“

Die Weiterentwicklung des Angebots an Pflegefamilien für Kinder und Jugendliche, die vorübergehend oder langfristig eine neue Familie benötigen, ist ein Schwerpunkt der Arbeit des Bergsträßer Jugendamtes.

Es ist unter anderem für die Unterbringung von jungen Menschen zuständig, die wegen einer akuten Not- oder Gefährdungslage nicht in ihrer Familie bleiben können, weil ihre Eltern beispielsweise erkrankt sind oder aus anderen Gründen als Erziehungs- und Betreuungspersonen ausfallen.

In solchen Notsituationen werden die Kinder vorläufig in Bereitschaftspflegefamilien untergebracht. Während dieser Zeit wird mit den leiblichen Eltern geklärt, welche Hilfe sie benötigen und was sie verändern müssen, damit sie ihren Kindern eine Chance auf eine gute Entwicklung bieten können.

Derzeit bieten sieben Bereitschaftspflegefamilien im Kreis Bergstraße zehn Plätze für Kinder bis zwölf Jahre an, gelegentlich auch für Jugendliche. Manchmal wird in dieser Zeit klar, dass die Kinder auf längere Sicht nicht bei ihren Eltern leben können. Dann sucht das Jugendamt nach einer geeigneten Pflegefamilie, die das Kind langfristig betreuen kann.

Es kommt auch vor, dass für einen vorher vereinbarten Zeitraum eine Pflegefamilie benötigt wird, zum Beispiel damit Alleinerziehende einen erforderlichen Klinikaufenthalt durchführen können. Dafür werden sogenannte Kurzzeitpflegefamilien eingesetzt.

Für junge Menschen die passende Pflegefamilie zu finden ist eine große Herausforderung, der sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendamtes gerne stellen. Dazu gehört auch, die Pflegefamilien zu beraten, sie auf ihre Aufgabe vorzubereiten und nach erfolgter Vermittlung eines Kindes zu begleiten.

Hierfür werden verschiedene Informations- und Weiterbildungsveranstaltungen angeboten. Seit zwei Jahren besteht ein eigenes Gruppensupervisionsangebot für Dauerpflegefamilien.

Die Aufgabe, Pflegefamilie zu sein, kann Belastungen mit sich bringen, aber auch Glück und Freude, wenn man miterleben kann, welche Entwicklungsschritte die Kinder machen.

Man kann sich selbst weiterentwickeln, interessante Erfahrungen sammeln, Neues an sich entdecken und leibliche Eltern unterstützen, die bei der Erziehung ihrer Kinder Hilfe benötigen. Auf diese Aufgabe wird man von den Fachkräften des Jugendamtes gut vorbereitet.

Aktuell besteht die größte Herausforderung darin, Familien, Paare und Alleinstehende zu finden, die jungen Menschen eine Chance auf eine Zukunft geben wollen und Freude am Zusammenleben mit ihnen haben.

Wichtig ist hierbei eine positive Haltung den leiblichen Eltern gegenüber einzunehmen, da diese immer eine wichtige Rolle im Leben des Kindes spielen werden.

Manchmal dergestalt, dass ein Kind wieder zu seinen leiblichen Eltern zurückkehrt, manchmal als jahrelanger Besuchskontakt und manchmal „lediglich“ als wichtiger Teil der eigenen Biographie.

Eine Pflegefamilie ist stabil und belastbar, bereit sich auf das „Abenteuer Pflegekind“ mit seinen Bedürfnissen und Stärken einzulassen, bereit zur wertschätzenden Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie und zu einer vertrauensvollen Kooperation mit dem Jugendamt.

Informieren kann man sich beim Pflegekinderdienst des Jugendamtes Kreis Bergstraße. Als Ansprechperson steht Elena Tilger, Telefon 06 25 2 / 15 53 20, zur Verfügung. Informationen erhalten Interessierte auch per E-Mail an jugendhilfe-pflegekinderdienst(at)kreis-bergstrasse.de