Nachfrage nach Erziehungsberatung des Kreises unverändert hoch
Die hauptamtliche Kreisbeigeordnete Matthias Schimpf (Mitte), der Leiter des Bergsträßer Jugendamtes Kai Kuhnert (rechts) und Frank Occhionero, Leiter der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche in Lampertheim (links), stellten den Jahresbericht 2023 gemeinsam vor. Foto: Pressedienst Bergstraße
BERGSTRASSE / LAMPERTHEIM. - Die Arbeit der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche des Kreises Bergstraße in Lampertheim mit Außenstelle in Viernheim bleibt auch nach Ende der Corona-Pandemie sehr gefragt. Die Fallzahlen bleiben auf unverändert hohem Niveau, wie der Jahresbericht 2023 der Beratungsstelle zeigt.
Profitierten im Jahr 2022 804 Kinder oder Jugendliche und ihre Familien von der Erziehungsberatung, waren es 2023 808. Der größte Teil der Klienten kommt dabei aus dem Einzugsbereich der Beratungsstelle, der Riedregion.
48 Prozent wachsen in einer „klassischen“ Familie auf, 37 Prozent bei alleinerziehenden Elternteilen. Zugang zur Beratungsstelle bekommen die Kinder und Jugendlichen, von denen 55 Prozent männlich sind, mehrheitlich über die Eigeninitiative ihrer Eltern (41 Prozent), teilweise aber auch über Kitas und Schulen (23 Prozent) oder über Soziale Dienste (12 Prozent).
„Es ist sehr wichtig, dass es für Kinder und Jugendliche sowie ihre Familien ein möglichst niedrigschwelliges Angebot zur Beratung gibt, gerade weil die Belastungen der Corona-Pandemie oft noch nachwirken.
Die Nachfrage nach diesem Angebot zeigt aber auch, dass die Hemmschwelle, es in Anspruch zu nehmen, offenbar niedrig ist und das ist gut so. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bin ich für ihre anspruchsvolle Arbeit sehr dankbar“, sagt der hauptamtliche Kreisbeigeordnete Matthias Schimpf.
Bei den in den Beratungen angesprochenen Themen bildeten Fragen in Zusammenhang mit der Erziehung mit 37 Prozent sowie mit der Trennung oder Scheidung der Eltern mit 28 Prozent nach wie vor die Schwerpunkte.
Emotionale Probleme der Kinder und Jugendlichen waren bei 14 Prozent, schwierige Familiensituationen mit 7 Prozent und Auffälligkeiten im Sozialverhalten bei 6 Prozent Inhalt der Beratung.
Wer bei der Beratungsstelle Hilfe sucht, erhält in der Regel schnell erste Antworten auf die drängendsten Fragen: Innerhalb eines Monats hatten 89 Prozent der Klienten ihr erstes Beratungsgespräch.
Um auf die Arbeit der Beratungsstelle aufmerksam zu machen, nahm das Team 2023 am 11. Hessischen Familientag in Lampertheim mit einem Info- und Aktionsstand teil. Das Interesse der Besucherinnen und Besucher des Familientages war groß.
Das Team der Beratungsstelle um ihren Leiter Frank Occhionero besteht aus acht Fachkräften und zwei Teamassistentinnen. Aufgrund neuer gesetzlicher Aufgaben durch das Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (KjSG) wurde im Herbst 2023 weitere Kapazitäten in der Erziehungsberatungsstelle geschaffen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Erziehungsberatung beraten im Einzugsbereich Riedregion bei Erziehungsfragen, Schwierigkeiten und Störungen bei der Entwicklung oder dem Verhalten von Kindern und Jugendlichen.
Darüber hinaus begleiten sie bei sozialen und psychischen Problemen sowie bei Schwierigkeiten im Kindergarten und in der Schule. Alle Mitarbeiter des Beratungsteams unterliegen dabei der Schweigepflicht und arbeiten streng vertraulich. Die Beratungsangebote können kostenlos in Anspruch genommen werden.
Die Sprechzeiten der Beratungsstelle in Lampertheim sind montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und montags bis donnerstags von 14 bis 16 Uhr sowie nach Vereinbarung (Telefon: 06206 – 910411). In der Viernheimer Außenstelle finden die Termine nach Vereinbarung (Telefon: 06204 – 740505) statt.
Die Anmeldungen für Termine in Viernheim können auch bei der Beratungsstelle in Lampertheim erfolgen. In dringenden Fällen werden nach telefonischer Voranmeldung Krisengespräche - ohne Berücksichtigung der Warteliste - umgehend angeboten.