„Aktiv vor Ort – engagiert für Flüchtlinge“
Fachtagung für Haupt- und Ehrenamtliche in der FlüchtlingsarbeitKREIS BERGSTRASSE. - „Gegeneinander, nebeneinander oder miteinander? Haupt- und Ehrenamt als „Dream-Team“ – unter diesem Motto lud die Landesehrenamtsagentur im Rahmen der Fachtagungsreihe „Aktiv vor Ort – engagiert für Flüchtlinge“ hauptamtlich in der Flüchtlings- und Integrationsarbeit tätige Personen sowie Ehrenamtliche mit koordinierender Funktion in das Landratsamt in Heppenheim ein.
Unterstützt wurde die Agentur von der Ausländerbeauftragten des Kreises Bergstraße, Brigitte Paddenberg.
Haupt- und Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit haben zwar das gemeinsame Ziel, das Ankommen und die Integration Geflüchteter zu fördern, jedoch unterscheiden sich die jeweiligen Perspektiven, Rahmenbedingungen, Ressourcen und Arbeitsweisen teils erheblich.
Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz ging in ihrem Grußwort darauf ein, dass der Kreis und seine Kommunen langjährige Erfahrungen im Zusammenhang mit der Zuwanderung ausländischer Arbeitnehmer und deren Familien sowie den Flüchtlingsbewegungen der 1990er Jahre sammeln konnten.
Lobend erwähnte Stolz die gute Zusammenarbeit mit den Gemeinden und mit vielen ehrenamtlichen Gruppen in den vergangenen beiden Jahren. Dabei nutzte sie die Gelegenheit, sich sowohl bei den Ehrenamtlichen als auch den Hauptamtlichen für das weit überdurchschnittliche Engagement zu bedanken. Dem schloss sich Brigitte Hißnauer, Referentin des Hessischen Landkreistages, an.
Dr. Jürgen Schumacher, Leiter des Instituts INBAS-Sozialforschung GmbH, bereicherte als versierter Referent die Tagung und setzte mit seinen Ausführungen Impulse für den Austausch der Teilnehmenden.
Er beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv auf wissenschaftlicher Basis mit der Frage, wie die Beteiligten voneinander profitieren und sich in ihren Stärken ergänzen können. Ausgehend von aktuellen empirischen Befunden skizzierte er konkrete Lösungsansätze aus der und für die Praxis.
In den Arbeitsgruppen wurde schnell deutlich, welche wechselseitigen Erwartungen bestehen und welche Rahmenbedingungen notwendig sind. Die Basis bilden gegenseitiger Respekt und das Ausfüllen der unterschiedlichen Aufgaben und Rollen, Transparenz über Zuständigkeiten und Verfahrensabläufe, besonders aber auch Zeit und Raum für Austausch und Reflexion.
Der abschließende Dank aller Teilnehmenden galt Karin Buchner und Claudia Koch von der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen, die souverän durch den Nachmittag führten. Verbunden war dies mit dem Wunsch, auch zukünftig ähnliche Fachforen zu veranstalten.
„Das Gelingen der Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt kann nicht dem Zufall überlassen werden, es ist eine permanente Gestaltungsaufgabe, der wir uns gerne weiter gemeinsam stellen“, betonte die Erste Kreisbeigeordnete Stolz abschließend.