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Glücksmoment in der Krankenhauskapelle

JA-WORT MIT NACHWUCHS, weil die kleine Eva Wochen früher als erwartet zur Welt kam, haben ihre Eltern Carolin und Tobias Weber binnen eines Tages ihre Hochzeit umorganisiert. Statt im Standesamt heirateten sie in der Kapelle des Kreiskrankenhauses Bergstraße, die war von der Mutter-Kind-Station des Hauses für die junge Mutter deutlich einfacher zu erreichen. Standesbeamtin Lore Peters (rechts), machte für die jungen Eltern eine Ausnahme, und machte sich vom Rathaus auf den Weg ins Krankenhaus. Foto: Thomas J. Zelinger / Kreiskrankenhaus Bergstraße

Weil Tochter Eva deutlich früher als erwartet zur Welt kommt, geben sich Carolin und Tobias Weber kurzerhand in der Kapelle des Kreiskrankenhauses Bergstraße das Ja-Wort

KREIS BERGSTRASSE / HEPPENHEIM. - Manche Geschehnisse kommen so ganz anders als gedacht. Aktuell hat das jetzt ein Paar erlebt, dessen Hochzeitsplanung durch die verfrühte Geburt des Nachwuchses kräftig durcheinandergewirbelt wurde.

Womit die beiden allerdings dem Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim und manchem dort ein schönes und besonderes Erlebnis bescherten.

Ein Brautpaar, sie im Hochzeitskleid, er im Hochzeitsanzug, und neben Trauzeugen und weiterer Hochzeitsgesellschaft ein gerade mal einen Tag altes Baby, das ist wahrlich etwas Ungewöhnliches im Haus.

Es sind Carolin und Tobias Weber, in Heppenheim zuhause, die diese Tage kurzerhand ihre Trauung vom Standesamt der Bergsträßer Kreisstadt in die Kapelle des Kreiskrankenhauses verlegt haben.

Von vorne. Töchterchen Eva sollte in einigen Wochen, Ende Februar, zur Welt kommen. Sollte! Der 27. war der errechnete Geburtstermin. Nun wollte die Kleine aber offenkundig nicht mehr so lange warten und drängt deutlich verfrüht ans Licht des Tages, genauer gesagt in die Morgendämmerung.

Inmitten der Nacht kündigte sich die Geburt an, morgens um 7.50 Uhr kam das Baby zur Welt, 2880 Gramm schwer, 49 Zentimeter groß. Schon auf dem Weg ins Kreiskrankenhaus, die ältere Schwester Hannah (geboren 2013) war schnell noch in der Nachbarschaft einquartiert worden, schossen den Eltern nicht nur Gedanken an den Kreißsaal und die nahe Geburt, sondern auch an den geplanten Standesamtstermin durch den Kopf. Der Termin war am nächsten Tag. Was tun?

Das Kind kam zur Welt, gesund, munter, neugierig in den Morgen blinzelnd. Die Eltern freuten sich, die Schwester natürlich auch. Und schon galt es, neu über die Hochzeit nachzudenken. Kind und Mutter waren wohlauf, vom Weg ins Standesamt am nächsten Tag rieten die Ärzte aber erstmal ab.

Ruhe tut gut, war die Devise. Carolin, sie 37 Jahre alt, und Tobias Weber, er 39, kam ein Gedanke: Wenn sie nicht zum Standesamt gehen konnten, könnte vielleicht das Standesamt zu ihnen kommen.

Schließlich waren Hochzeitskleid und Hochzeitsanzug längst gekauft, die Gäste eingeladen, Übernachtungsquartiere für diese gebucht. Und die Ringe lagen parat, das Hochzeitsdatum eingraviert.

Also planten Braut und Bräutigam, Trauzeugen, Familie, ein Teil lebt im Taunus, ein Teil bei Heilbronn, und Freunde, um. Schnell wurde Kontakt zum Standesamt, in Person zu Standesbeamtin Lore Peters aufgenommen. Die signalisierte Bereitschaft, ins Krankenhaus zur Trauung zu kommen.

Eine Ausnahme, so ihre Ansage, sollte dies allerdings bleiben. Am Morgen nach der Geburt der kleinen Eva fiel endgültig die Entscheidung zur Hochzeit im Krankenhaus, wenige Stunden späten war Trautermin. Mit der Kapelle hatte sich ein passender Ort hierzu gefunden, für die junge Mutter mit ihrem Neugeborenen auf der Kurzstrecke von der Mutter-Kind-Station aus gut zu erreichen.

Blumen, Kerzen, Torte, festlich gekleidete Gäste, das Bild war rund, die Feier auch. Amtlich besiegelt von Lore Peters gaben sich Carolin und Tobias Weber das Ja-Wort. Über den Weg zu diesem Moment sagen sie schmunzelnd: „Es war ein bisschen Stress“. Aber sie fügen sofort hinzu: „Als wir drin saßen“, in der Krankenhaus-Kapelle, „war’s gut.“

Die Freude bei der jungen Familie ist somit groß gewesen. Ebenso bei Freunden und Verwandten und natürlich bei Krankenhausmitarbeitern - unter anderem waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Mutter-Kind-Station, der Verwaltung und die Krankenhausseelsorge miteingebunden, um den Weg zur Trauung in der Kapelle binnen der wenigen Stunden zu ebnen.

Das Engagement hinter den Kulissen wissen Carolin und Tobias Weber zu schätzen. Im Gespräch formulieren sie ihren Dank an alle Beteiligten. Natürlich, das räumen beide ein, hatten sie sich auf die Hochzeit im Ambiente des historischen Rathauses inmitten der Heppenheimer Altstadt gefreut.

So wie sie ihre Trauung nun erlebt haben, in der schmucke hergerichteten Krankenhauskapelle, sei sie aber auch sehr, sehr schön gewesen. Ein unvergessliches Erlebnis ist eine Hochzeit ehedem. Diese aber hat eine ganz besondere Note bekommen, da sind sich alle Beteiligten einig.

Das Kreiskrankenhaus im Internet: www.kkh-bergstrasse.de