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Empfang der Stadt für die deutschen Vize-Meisterinnen

Botschafterinnen für Bensheim und die Region: Die Handball-Bundesligamannschaft FLAMES, die ob ihres Erfolgs als Deutsche Vizemeisterinnen im Bensheimer Rathaus zu einem Empfang geladen waren. Foto: Pressedienst Bensheim

BENSHEIM. - Die Vize-Meisterschaft als deutliches Statement: Mit Wille, Leidenschaft, Teamgeist und einer harmonierenden Mannschaft haben die Flames mit Trainerin Heike Ahlgrimm in der vergangenen Spielzeit Historisches geschafft.

Der zweite Platz in der Handball-Bundesliga der Frauen war gleichbedeutend mit dem größten Erfolg der 2002 gegründeten HSG Bensheim/Auerbach in der höchsten deutschen Spielklasse. Verbunden damit ist die erneute Qualifikation für die European League.

Bürgermeisterin Christine Klein würdigte bei einem Empfang am Freitag im Gertrud-Eysoldt-Foyer des Parktheaters eine „Leistung, die gar nicht hoch genug bewertet werden kann“. Schließlich ließen die Flames, ein Jahr nach dem Einzug ins Pokal-Finale, in der Liga namhafte Teams hinter sich.

„Sie haben uns tolle Momente und begeisternden Handball in der Weststadthalle geboten, mit ganz vielen Emotionen und Hochspannung bis zum Schluss“, so Klein, die gemeinsam mit Stadtverordnetenvorsteherin Christine Deppert eingeladen hatte. Nicht erst seit den jüngsten Erfolgen seien die Flames großartige Botschafterinnen für Bensheim und die Region.

Die vergangenen Spielzeiten hätten gezeigt, was möglich ist, wenn alle zusammenhalten und fokussiert ein Ziel vor Augen haben. „Wir sind sehr stolz auf die Mannschaft, die Betreuerinnen und Betreuer sowie den gesamten Club.“

Mit ihrem Engagement sind die Handballerinnen auch Vorbild für viele Kinder und Jugendliche, die eines Tages den „großen Flames“ nacheifern wollen.

Das bestätigte auch Geschäftsführer Michael Geil. Der Nachwuchsbereich erfährt einen großen Zulauf, vor allem junge Mädchen schließen sich dem Verein an – was wenig wundert angesichts der Erfolge und der professionellen Jugendarbeit, die von der HSG in Bensheim betrieben wird.

Geil blickt in einer kurzen Rede nicht nur in die Zukunft, sondern auch zurück. 1975 wurde die Bundesliga als höchste Spielklasse eingeführt. Seitdem habe es nur zwei Clubs gegeben, die immer in der 1. oder 2. Liga vertreten waren: Bayer Leverkusen und die Flames, vor dem Zusammenschluss von TSV Auerbach und SSG Bensheim zur HSG noch als TSV Auerbach.

Die Auerbacher holten sich vor 47 Jahren übrigens ebenfalls die Vize-Meisterschaft, damals hinter der TSV GutsMuths Berlin, und standen 1975 und 1977 im Pokalfinale.

Seitdem hat sich im Handball einiges verändert, der Sport hat sich weiterentwickelt – in Bensheim wird jedoch trotz steigender finanzieller und infrastruktureller Anforderungen nach wie vor attraktiver Spitzenhandball geboten.

Die Herausforderungen werden aber nicht kleiner. Das Strategie- und Professionalisierungskonzept des Ligaverbandes HBF (Handball Bundesliga Frauen) bereitet den Verantwortlichen der HSG Bensheim/Auerbach seit Jahren Kopfzerbrechen.

Immerhin gab es Anfang Juli weitgehend gute Nachrichten: Der Verband stimmte einer Interimslösung zu, durch die die Flames zumindest auch in der Saison 2025/26 fast ausschließlich in der Weststadthalle spielen können. Konkret geht es um die Installation eines mobilen Kamerasystems auf der Ostseite der Halle.

Dadurch können fernsehtaugliche Bilder produziert werden. Die Forderung der HBF nach einer zweiten Längstribüne ist damit zunächst vom Tisch.

Ein Umbau der Weststadthalle wäre ohnehin nicht möglich gewesen. Auch die Anschaffung eines mobilen Tribünensystems hatte sich als nicht umsetzbar herausgestellt.

„Es ist zwar nur eine Übergangslösung, verbunden mit vielen Auflagen ab der übernächsten Saison. Aber immerhin ist Bewegung in die Angelegenheit gekommen – und vielleicht kommt es mittelfristig doch zu Anpassungen, die Ihnen und auch uns in die Karten spielen.

Denn eines ist sicher: Die Atmosphäre bei den Heimspielen in unserer Weststadthalle ist erstklassig und immer auf höchstem Niveau“, betonte Christine Klein.

Sie verwies auf den guten Austausch zwischen ihr und den Vereinsverantwortlichen nicht nur beim Thema Hallensituation. Im Mittelpunkte stehe das Bemühen, gemeinsam Lösungen zu finden.

Die Bürgermeisterin lobte darüber hinaus das ehrenamtliche Engagement im Verein – und kündigte ein sportliches Highlight im nächsten Jahr an: Vom 10. bis 13. März werden die Deutschen Handball-Polizeimeisterschaften der Frauen in der Weststadthalle ausgetragen.

Bensheim, Handball und die Flames – diese Erfolgsgeschichte soll auch in den nächsten Jahren fortgeschrieben werden. Die Mannschaft hat in der Region viele Fans und erfährt viel Wertschätzung in der Bevölkerung.

Das bestätigten sowohl Michael Geil als auch Oliver Roeder. Der Stadtrat war nicht nur beim Empfang zugegen, sondern sitzt auch bei fast jedem Heimspiel auf der Tribüne.

Von dort aus drücken er und die Flames-Fans dem Team auch in der kommenden Saison die Daumen. Nach dem Auftakt am 7. September in Neckarsulm kommt es am Mittwoch, 11. September, gleich zum Duell Vize-Meister gegen Meister mit HB Ludwigsburg (vormals SG BBM Bietigheim).

„Ich würde mich freuen, Sie alle in einem Jahr wieder hier begrüßen zu dürfen, um auf die nächste Erfolgsgeschichte anzustoßen“, erklärte Bürgermeisterin Christine Klein zum Abschluss des Empfangs.