NEWS

Kostbarkeiten der Fehlheimer Kirchengemeinde

Die Mitglieder der Fehlheimer Stadtteildokumentation: Leiter Klaus Brunnengräber, Anneliese Herzog, Rita Ritzert, Edwin Schlitt, Lia Maier, Helmut Blechschmitt, Maria Ritzert und Elke Schubert (von links). Auf dem Bild fehlen Thorsten Korzilius, Philipp und Heike Brunnengräber. Foto: Pressedienst Bensheim

Am 16. und 17. November Ausstellung der Stadteildokumentation

FEHLHEIM. - Die Fehlheimer Kirche Sankt Bartholomäus ist rein architektonisch betrachtet ein schlichter Saalbau aus gelbem Sandstein mit einem hohen, leicht vorgelagerten Turm.

Charakteristisch für den neuromantischen Bau sind die hohen Rundbogenfenster. Für die Fehlheimer Katholiken ist sie aber viel mehr als das. Das Gotteshaus ist nicht nur zentraler Bestandteil ihres Glaubens, sondern auch eine Anlaufstelle und für den Ort selbst ein prägendes Gebäude in zentraler Lage.

1844 wurde der Kirchenbau nach Plänen des Kreisbaumeisters Michael Mittermayer errichtet. Nach der Grundsteinlegung am 23. April erfolgte die Einweihung am 13. November. Kirchenpatron wurde der Heilige Bartholomäus.

180 Jahre ist dieses für Fehlheim bedeutsame Ereignis nun schon her. Für die Stadtteildokumentation ein guter Anlass, sich in ihrer neuen, mittlerweile 20. Ausstellung am 16. und 17. November mit dem Jubiläum der Pfarrkirche zu befassen.

Samstags von 15 bis 20 Uhr sowie sonntags von 10 bis 17 Uhr sind im Pfarrzentrum (Kirchstraße 9) diverse Kostbarkeiten der katholischen Kirchengemeinde zu besichtigen. Dazu gehören Fahnen, Gewänder, Schriften, Figuren, Monstranzen und Kelche.

Der elfköpfigen Arbeitsgruppe ist es erneut gelungen, eine beachtliche Ausstellung zusammenzustellen. Zum ersten Mal wurde dabei verstärkt mit Exponaten gearbeitet, darunter zwei wertvolle Monstranzen sowie das Gelöbnisbuch mit den Unterschriften der Personen, die das Gelöbnis auf Initiative des damaligen Pfarrers Georg Jäger vor 80 Jahren abgelegt hatten.

Als die Alliierten ihre Bombenangriffe auf die umliegenden Städte im Zweiten Weltkrieg erhöhten und die Menschen um ihr Leben fürchteten, legten die Fehlheimer Christen ein Gelübde ab:

Alljährlich sollte am 15. September ein „Gelobter Tag“ begangen werden, in der Hoffnung, dass der kleine Ort und seine Bewohner von Kriegsfolgen verschont blieben. Am 19. Oktober 1944 richteten Sprengbomben große Schäden an – und wie durch ein Wunder gab es keine Toten oder Verletzte.

Die Fehlheimer fühlen sich bis heute noch diesem Gelübde verpflichtet. Sie feiern ihren „Gelobten Tag“ zu Ehren der schmerzhaften Mutter Gottes nach wie vor mit einer Andacht und einer Lichterprozession.

Zur Eröffnung laden die engagierten Heimatforscher für Samstag, 16. November, ab 15 Uhr ins Pfarrzentrum ein. Die musikalische Gestaltung übernehmen Harold Lambert und Bernhard Frey. Sonntags wird Kaffee und Kuchen angeboten. Neue Mitglieder sind in der Fehlheimer Stadtteildokumentation immer willkommen.