LESERBRIEF: Hört die Bensheimer CDU auf ihren „Ober-Chef“?
„Klimaschutzplan Bensheim“, über dieses Vorhaben wurde insgesamt mehrfach recht positiv berichtet. Einige kritische Anmerkungen müssen dennoch gestattet sein.
Zur Veranstaltung am 6. November wurde als bemerkenswert herausgehoben, dass Diskussionen im „kleinen“ Kreis (interaktives Format) sehr wirksam waren.
Nun, ich sehe darin den Nachteil, dass bedeutende Themen eben nicht in gebotenem Maße gesamthaft diskutiert werden konnten. Z.B. wurden Fragen zur Art, Anzahl und Standorten von Windanlagen im Stadtgebiet sowie in der Region nicht beantwortet.
Genau zu diesem Punkt sind zukünftig große Auseinandersetzungen zu erwarten. Der Klimaplan sieht in Bensheim eine Stromerzeugung von 120 Gigawattstunden pro Jahr vor. In der gesamten Region (Neckar-Odenwald-Kreis, Kreis Bergstraße, unklare Abgrenzung) sollen es sogar 20 TWh pro Jahr sein (gleich 20.000 Gigawattstunden).
Bei derzeitigem Standard werden wir mit 12 bzw. 2.000 Anlagen beglückt werden. Das sind „Eifeltürme“, wohin damit? Ob dann der End-Beifall bei der Veranstaltung dann noch so groß sein wird, darf bezweifelt werden.
In diesem Zusammenhang ist die Äußerung von CDU-Chef Merz (ZDF, 7.11.24) interessant: „Ich glaube sogar, dass wir, wenn wir etwas richtig machen, eines Tages die Windkrafträder wieder abbauen können, weil sie hässlich sind und weil sie nicht in die Landschaft passen.“
Er hat grundsätzlich recht, er erwähnte allerdings nicht die „stromwirtschaftlichen / naturgesetzlichen“ Sachzwänge. Mit Wind und Sonne lässt sich eine sichere, preiswerte Stromversorgung nicht gestalten.
Die notwendigen Speichersysteme, die dem ggf. abhelfen könnten, gibt es nicht und wird es absehbar auch nicht geben, werden auch zusätzlich die Strompreise deutlich erhöhen.
Es ist auch anzuzweifeln, ob diese Anlagen ohne Hilfe von konventionellen Kraftwerken überhaupt betrieben werden können. Letztere besorgen nämlich die elektrische Stabilität des gesamten Übertragungsnetzes in Deutschland, von dem die Regenerativ-Kraftwerke abhängen! Wir werden erleben, was sich 2030 bzw. 2038 tut.
Die ganze Klimadebatte wird mit dem CO2-Gehalt der Luft in Zusammenhang gebracht. Meine (persönlichen) Fragen an die Referentin wurden nicht beantwortet: Was sei eigentlich Klima, Klimaschutz, Klimaneutralität?
Das Konzept zeigt ein CO2-Diagramm, welches bei Erfüllung aller Maßnahmen, im Jahre 2040 die CO2-Emissionen mit „Null“ ausweißt. Hier stutzt der Bürger, der versucht, dem Klimakonzept geistig zu folgen. Zur Zeit beträgt der CO2-Gehalt etwa 420 ppm (Teile einer Million).
Man weiß, dass ein Gehalt unter 150 ppm kein Pflanzen-Wachstum mehr möglich macht. Die Gewächshäuser (Niederlande usw.) werden mit CO2 begast (600 bis 800 ppm), zwecks besserem Pflanzen-Wachstum. Ohne CO2 keine Pflanzen, ohne Pflanzen kein Sauerstoff, ohne Sauerstoff kein Leben. Dieser Klimaplan weckt insoweit erhebliche Zweifel.
Im Klimaplan gibt es den Hinwies: „Die Planung zur Realisierung der Maßnahmen muss noch erfolgen und richtet sich nach den haushalterischen Möglichkeiten der Stadt Bensheim.“ Das Thema wurde nicht diskutiert, ja unterdrückt.
Die Stadt ist pleite. Hoffentlich werden uns dadurch einige Dinge erspart bleiben. Wird die Stadt-CDU auf ihren Ober-Chef hören?
Eberhard Wagner
64625 Bensheim