Erste Besuche der SPD Frühlingstour
Abwechslungsreiche Ausbildung in der Pflege und neue Entwicklungen bei der ICE Neubaustrecke Frankfurt-MannheimBENSHEIM / LORSCH. - Bei der Frühlingstour der Bergsträßer SPD lagen die ersten Schwerpunkte auf Gesundheit und Mobilität
Dazu wurde die Gesundheitsakademie Bergstraße in Bensheim besucht und die Bürgerinitiative „Mensch vor Verkehr“ in Lorsch getroffen.
Begrüßt durch die Leitung Gudrun Statz standen in der Gesundheitsakademie Bergstraße die Pflegeausbildung und die Zukunftsperspektiven dieses Berufs im Mittelpunkt.
In der Akademie werden 135 Ausbildungsplätze für die generalistische Pflege mit dem Schwerpunkt stationäre Akutpflege und neu seit März zusätzliche 20 Ausbildungsplätze für die einjährige Ausbildung in der Krankenpflegehilfe angeboten.
Zwei Mal im Jahr starten die Kurse. „Die Ausbildung in den Pflegeberufen ist sehr abwechslungsreich und vermittelt weitaus mehr als die Fachkenntnis“, unterstreicht Marius Schmidt, Vorsitzender der SPD Bergstraße.
Während die theoretische Ausbildung in den modernen Räumlichkeiten in Bensheim stattfindet, geht es in die Praxis an verschiedene Einsatzorte wie beispielswiese in den Kliniken der Vitos Südhessen, im Heilig-Geist Hospital Bensheim und im Kreiskrankenhaus Heppenheim.
Zudem gibt es vielfältige Exkursionen und Wunscheinsätze in die Intensiv- oder Anästhesiepflege oder Hospiz. Im weiteren Verlauf der Gespräche kam das Image der Pflege zur Sprache.
„Die Pflege braucht attraktive Arbeitsplätze und ein stabiles Gesundheitssystem, um die jungen Menschen, die begeistert hier ihre Ausbildung absolvieren, im Beruf zu halten“, macht Landtagskandidatin Josefine Koebe deutlich.
Eine Aufwertung von Berufen, die wir dringend brauchen, ist ihr ein drängendes Anliegen. Die SozialdemokratInnen konnten zudem eine Ausstellung zum Thema „Menschen auf der Flucht“ besichtigen, die von drei pädagogischen Mitarbeiterinnen im regen Austausch mit den Auszubildenden gestaltet wurde.
„An der Gesundheitsakademie Bergstraße erhalten junge Menschen nicht nur eine qualifizierte Berufsausbildung, sondern entwickeln auch ihre Persönlichkeit weiter.
Dies kann man an den verschiedenen Projekten wie ‚Lernende leiten eine Station‘ oder dieser Ausstellung eindrucksvoll sehen“, zeigt sich Landtagskandidatin Simone Reiners begeistert, die sich für Frauenrechte seit Jahren engagiert einsetzt.
„Gemeinsam mit den Auszubildenden wurden die Probleme der Frauen, die auf der Flucht sind, wie verschiedene Arten von Gewalt und schreckliche Hygienebedingungen in den Fokus genommen und informativ aufbereitet.“
Anschließend wurde sich bei „Mensch vor Verkehr e.V.“ über den aktuellen Stand der Neubaustrecke erkundigt. In Lorsch an den aufgestellten Infotafeln, die den Streckenverlauf der geplanten Bahnlinie zwischen Frankfurt und Mannheim darstellen, berichteten Vorsitzender Reimund Strauch und Dr. Jürgen Reiter.
An der Streckenführung sei nichts mehr zu ändern. Es gehe dem Verband daher im Wesentlichen um das „Wie“. Seit 25 Jahren steht die Forderung nach einem langen bergmännischen Tunnel im Raum. Solch ein Tunnel würde die Belastung von Natur, Umwelt und Anliegern am massivsten schonen.
Die Streckenführung ist für beide Landtagskandidatinnen interessant. Denn im Wahlkreis Ost sind die Kommunen Zwingenberg, Bensheim, Langwaden, Groß Rohrheim und Einhausen sowie im Wahlkreis West die Kommunen Lampertheim, Bürstadt, Biblis, Heppenheim und Viernheim betroffen.
Gleich zu Beginn seines Vortrages betont Strauch, dass es darum ginge, den Güterverkehr von der Straße auf die Schiene holen, das aber möglichst umweltschonend.
Die bereits festgelegte Streckenführung im Kreis Bergstraße beginnt nördlich von Langwaden und führt zwischen Lorsch und Einhausen hindurch, quert den Lorscher und Lampertheimer Wald nach Mannheim Waldhof, bisher in oberirdischer Bauweise und teilweise im Tunnel, der allerdings im Tagebau durchgeführt werden soll.
Strauch erklärt, dass auch bei dieser Maßnahme der Flächenverbrauch riesig ist. Erstaunlich, jetzt die neuerlichen Untersuchungen der DB-Netz AG im Teilabschnitt Einhausen – Lampertheim einen bergmännischen Tunnel zu prüfen.
Geschuldet ist dies, so die Vermutung, dass das Gefälle der Strecke bei der bisherigen Bauweise zu steil ist, so dass schwere Güterzüge teilweise nicht fahren können und auf die Bestandsstrecken Bergstraße und Ried ausweichen müssen. Dies liegt im Wesentlichen daran, dass die Weschnitz eine Barriere darstellt.
Dr. Jürgen Reiter berichtet über eine zusätzliche Maßnahme, die von Mensch vor Verkehr bearbeitet wird. Am Schnittpunkt der Neubaustrecke und der Nibelungenbahn soll ein regionaler Bahnhof für schnellen Personennahverkehr zwischen Frankfurt, Darmstadt und Mannheim/Waldhof und Mannheim Hauptbahnhof entstehen.
Für das Jahrhundertprojekt mit mehreren Milliarden Euro Kosten würde das bedeuten, dass Pendler in knapp einer Viertelstunde in Mannheim oder Darmstadt sein würden. Um dies zu bekräftigten hat Mensch vor Verkehr eine „Potentialanalyse“ von einem renommierten Institut durchführen zu lassen.
Das Ergebnis: etwa 2.000 Menschen würde an diesem Halt täglich ein- und austeigen. Die Bergsträßer Genossinnen und Genossen zeigten sich von der Arbeit des Verbandes angetan und bedankten sich für das Engagement. „Wir unterstützen weiterhin das Vorhaben und das auch außerhalb von Wahlkämpfen“, betont Marius Schmidt.