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LESERBRIEF: „Schneller Umweg zum Nichts“

Die Bensheimer Rathausspitze wünscht sich eine schnelle Fortsetzung des Ideenwettbewerbs für den „Marktplatz der Zukunft“. Und will diese schnelle Fortsetzung über einen Gerichtsentscheid herbeiführen.

Ein Mediationsverfahren, wie vom Verwaltungsgericht angeboten und von der Bürgerinitiative „Bensheimer Marktplatz besser beleben“ akzeptiert, lehnt die Rathausspitze ab, „um für Klarheit zu sorgen und Handlungssicherheit zu schaffen“, wie aus dem Rathaus verlautet. Da bleibt einem ja fast der Atem weg, bei soviel Impertinenz.

Der Auftrag der Stadtverordneten an die Rathausspitze vom 01.12.2020 ist klar formuliert und orientiert sich ausschließlich an den Maßnahmen wie im Bürgerbegehren gefordert. Was es daran zu deuteln und umzuformulieren gibt, bleibt wohl nur dem unergründlichen Wissen der Bensheimer Rathausführung vorbehalten.

Der im vergangenen Jahr über den „Bensheimer Weg“ angestrebte Wechsel vom Ideenwettbewerb zu einem Werkstattverfahren führte ebenso in die Irre wie alle bisherigen juristischen Auseinandersetzungen der Stadt mit der BI in dieser Angelegenheit im städtischen Fiasko endeten.

Mehr als zwei wertvolle Jahre sind inzwischen ins Land gegangen, ohne dass sich eine für alle Beteiligten tragbare Lösung abzeichnet. So hat der „Bensheimer Weg“ den Namen unserer schönen Stadt nicht verdient, beschmutzt ihn vielmehr, und sollte schnellstens aus dem städtischen Vokabular verschwinden.

Auch die jüngste Entscheidung der Rathausspitze, einen möglicherweise langwierigen Gerichtsentscheid einem zeitnah erfolgversprechenden Mediationsverfahren mit der BI vorzuziehen, könnte zum weiteren Meilenstein des „Bensheimer Wegs“ als „schneller Umweg zum Nichts“ mutieren.

Fritz Dorsheimer
64625 Bensheim