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Grüne fordern klares Signal für Kunst und Kultur

Stadt soll Kunstschaffende und Solo-Selbstständige unterstützen

BENSHEIM. - Die Fraktion der Grünen Liste Bensheim (GLB) macht sich stark für die vielfältige Kulturszene in Bensheim und eine unbürokratische Auszahlung der eingeplanten Fördermittel.

„Die von den Folgen der Corona-Krise am stärksten betroffenen Künstlerinnen und Künstler sowie Solo-Selbstständige und Dienstleister im Kultursektor brauchen unsere besondere Unterstützung“, erklärt Moritz Müller, GLB-Stadtverordneter und stellvertretender Vorsitzender des Kulturausschusses.

„Die Branche wird noch über Monate massiv belastet sein und kann absehbar frühestens im späten Herbst und teilweise erst im nächsten Jahr wieder normal arbeiten und Geld verdienen.“

Wer von kultureller Arbeit lebt, müsse nun besonders unterstützt werden, um das Angebot an kultureller Vielfalt in Bensheim auch über die kommenden Jahre zu erhalten. Die Krise ist nicht weniger als die finale Existenzfrage für viele Kunstschaffende und Solo-Selbstständige.

Bensheimer Kulturszene erhalten und zukunftsstark machen

Die Hilfsprogramme von Bund und Land leisten einen wichtigen Beitrag zu dieser Rettung der Kulturszene, insbesondere für freischaffende Künstlerinnen und Künstler. Für Dienstleister und Veranstalter helfen diese Programme aber nur begrenzt oder gar nicht.

Die Liste der Betroffenen ließe sich noch beliebig erweitern. Hier sehen die Grünen die Stadt in der Pflicht: „Schließlich leben und arbeiten die Kunstschaffenden hier und müssen das auch weiterhin können“, heißt es von der GLB.

Kulturfonds und unbürokratische Hilfe

Konkret fordern die Grünen die Einrichtung eines Kulturfonds durch die Stadt, wie ansatzweise vom Magistrat bereits vorgeschlagen. Gefüllt werden soll er aus den frei gewordenen Mitteln der Stadtfeste.

Diese Mittel sollen durch Spenden aus der Wirtschaft und durch Bürgerinnen und Bürger aufgestockt werden, um eine Summe deutlich über den von der Stadt vorgeschlagenen 20.000 Euro zu erzielen.

„Von zentraler Bedeutung ist allerdings zuerst das deutliche Signal der Stadt, die im Haushaltsplan 2020 bzw. im Eigenbetrieb Stadtkultur eingeplanten Fördermittel für Kulturveranstaltungen unbürokratisch auszuzahlen bzw. die Förderzusagen zu erteilen“, erklärt GLB-Fraktionsvorsitzende Doris Sterzelmaier.

Kann eine Veranstaltung aufgrund der Auflagen nicht stattfinden, sind Alternativen, wie beispielsweise Online-Angebote zu fördern und die Mittel für kreative Ersatzkonzepte zu verwenden. „Die Veranstalter brauchen jetzt Sicherheit, um zumindest einen Teil der Fixkosten decken zu können.“

Weiterhin sollen unbürokratisch zusätzliche Konzepte und Veranstaltungsideen ermöglicht werden, wo die Stadt Veranstaltungsflächen und Infrastruktur bereitstellen kann, um einen wirtschaftlichen Betrieb durch die Veranstalter sicherzustellen.

„Unser Ziel ist es, mit den Unterstützungsmaßnahmen der Kreativbranche zu helfen, wieder eigenständig Geld zu verdienen, anstatt nur einige Monate überleben zu können und dann vor dem Ruin zu stehen“, kommentiert Moritz Müller.

„Zusammen mit dem von der Landesregierung veröffentlichten Programm zur zukunftssicheren Wiedereröffnung der Kulturbetriebe nach den Sommerferien sollen die Hilfen der Stadt unsere Kulturszene nachhaltig stärken.“

Die Fraktion der GLB berät einen entsprechenden Antrag sowie die Vorlagen zur Stadtverordnetenversammlung in ihrer nächsten Fraktionssitzung, die am Dienstag, 3. Juni, ab 20 Uhr öffentlich als Videokonferenz stattfindet.

Interessierte melden sich bei Moritz Müller (m.mueller(at)gruene-bensheim.de), um den Teilnahmelink zu erhalten.