PauLa hilft
Fördermittel für Etablierung einer Gemeindeschwester beantragtKREIS BERGSTRASSE. - Angesichts des zukünftig zu erwartenden Mediziner-Fachkräftemangels gerade im ländlichen Raum sucht der Kreis Bergstraße nach neuen Lösungen, um die Gesundheitsversorgung auf dem Land sicherzustellen.
Ein neuer Baustein zur Lösung dieser Aufgabe soll PauLa werden, die Psychosoziale Fachkraft auf dem Land. Der Kreis Bergstraße hat einen entsprechenden Förderantrag vor kurzem beim Land Hessen eingereicht.
PauLa hat die Aufgabe, als Gemeindeschwester Menschen zu unterstützen, die zuhause leben und nicht pflegebedürftig sind, Informationen, Beratung, „niedrig-schwellige Unterstützung“ zu geben und als „Kümmerin“ zu fungieren.
Die Psychosoziale Fachkraft auf dem Land soll zudem Beratung im Bereich Gesundheitsprävention und -förderung leisten. PauLa ergänzt und unterstützt damit die bereits bestehenden lokalen Gesundheitsstrukturen.
„Wir möchten eine möglichst umfassende Gesundheitsversorgung der Bürgerinnen und Bürger gewährleisten“, sagt Gesundheitsdezernentin und Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz zum Projektantrag.
Das Modellprojekt PauLa soll Teil des Netzwerks Ortsnahe Versorgung Odenwald (NOVO) werden, welches der Kreis Bergstraße im letzten Jahr ins Leben gerufen hat, um im ländlichen Raum eine bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige gesundheitliche und pflegerische Gesundheitsversorgung zu entwickeln und langfristig zukunftsfähig sicherzustellen.
Ziel von „PauLa“ ist es, in den 9 Kommunen des Netzwerks Ortsnahe Versorgung Odenwald (NOVO) mit insgesamt rund 69.000 Einwohnern einen Beitrag zur Unterstützung selbständiger Lebensführung durch präventive und gesundheitsfördernde Angebote zu leisten.
Das Angebot soll zum einen durch Information und Beratung die Lebenssituation ältere/eingeschränkt mobiler oder auch weniger gesundheitskompetenter Menschen stabilisieren und stärken.
Zum anderen sollen Beiträge zu einer gesundheits- und selbständigkeitsfördernden Infrastruktur in den Kommunen geleistet werden. Gleichzeitig soll das zivilgesellschaftliche Unterstützungspotential gestärkt werden, damit diese Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeiten behalten, trotz ihres fortgeschrittenen Alters bzw. ihrer Einschränkungen am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und sich sozial aktiv zu beteiligen.
Die Kosten für die Fachkraft sollen sich, laut Projektantrag, das Land Hessen (Personalkosten), der Kreis Bergstraße (Fahrkosten) und die NOVO-Gemeinde (Büro und Ausstattung), in der die Gemeindeschwester ihr Büro haben soll und von wo aus sie in den NOVO-Gemeinden Abtsteinach, Birkenau, Fürth, Grasellenbach, Lautertal, Lindenfels, Mörlenbach, Rimbach und Wald-Michelbach wirken soll, teilen.
Gesundheitsdezernentin Stolz stellte das Modellprojekt auf der jüngten Bürgermeisterdienstversammlung den Bürgermeistern der NOVO-Gemeinden vor.
Nach Absprache mit den Bürgermeistern der Gemeinden Fürth und Rimbach wird der voraussichtliche Standort der Gemeindeschwester – vorbehaltlich der Bewilligung durch das Land Hessen – im Rathaus in Rimbach sein, da dort freie Raumkapazitäten vorhanden sind.