Der Rosengrund in Schönberg blüht wieder auf
SCHÖNBERG. - Eine schattenspendende Platane, ein Bachlauf, ein kleiner und ein großer Teich, dazu eine Wiese und Bänke – nur Rosen suchte man im Schönberger Rosengrund bisher vergebens.
Doch das hat sich mittlerweile geändert, ebenso wie das gesamte Gelände am Friedhof. Das Kleinod wurde im Sommer mit Geld aus dem Dorfentwicklungsprogramm aufgewertet.
Bei einem Termin mit Mitgliedern des Ortsbeirats informierten Erste Stadträtin Nicole Rauber-Jung und Diplom-Ingenieurin Anika Weber vom städtischen Team Gebäude und Freiflächen am Montag über die Umgestaltungsarbeiten. Lediglich eine Panoramaliege fehlt noch. Diese wird im nächsten Jahr aufgestellt.
Die Beteiligung der Schönbergerinnen und Schönberger spielte beim Vorhaben eine zentrale Rolle. Ideen und Vorschläge aus der Bevölkerung flossen in das Konzept ein.
„Es ist toll, dass sich so viele eingebracht haben. Den Bürgern liegt der Rosengrund sehr am Herzen, das hat man gemerkt“, lobte Nicole Rauber-Jung die erfolgreiche Bürgerbeteiligung. Neben einem Termin mit den direkten Anliegern gab es im Oktober 2023 eine Vor-Ort-Begehung.
Im März dieses Jahres präsentierte Anika Weber die Planungen. Sie hatte die Bauleitung von Landschaftsarchitektin Christina Schehle-Frey übernommen.
Betreut wurde das Projekt außerdem vom Team Stadtplanung sowie vom Büro FIRU, das für die Planung und Organisation des Bensheimer Dorfentwicklungsprogramms zuständig ist.
Entstanden ist nach einer „zügigen Umsetzung“, so die Baudezernentin, eine attraktive Aufenthaltsfläche mit naturnahen Erholungs- und Spielbereichen am Wasser. Dafür wurden entlang des Bachlaufs Brombeeren entfernt und standorttypische Uferstauden gepflanzt.
Aus Rücksicht auf den „Kindergarten der Lurche“ im oberen Bereich des Bachlaufs hat man auf zu intensive Eingriffe beim Rückschnitt der Brombeersträucher verzichtet.
Ein neuer Weg lädt zum Betreten der Anlage ein. Der geschwungen verlaufende Kiespfad soll darüber hinaus den Wurzelraum der Platane schützen.
Der Wurzelbereich und die freiliegenden Wurzeln haben die Planerinnen mit Substrat auffüllen lassen. Zudem wurde eine Blumenwiese angelegt.
Eine neue Natursteinmauer aus Sandstein und das Rosenband trennen den Rosengrund vom Parkplatz ab. Für die Mauerkrone konnten die Abdeckungen der früheren Sandsteinbänke verwendet werden.
Sie dienten einst als Einfassung der Lauter. Die Bänke selbst waren kaum noch genutzt worden, weil sie im wahrsten Sinne des Wortes ein Schattendasein fristeten und stark vermoost waren.
Durch eine neue Sitzgruppe und eine weitere Bank aus Holz haben Besucherinnen und Besucher künftig gut platzierte Sitzgelegenheiten.
Die Jagdgenossenschaft ermöglichte das Aufstellen der Sitzgruppe mit einer Spende. Ein weiterer Bestandteil des Vorhabens war die Neugliederung des Parkplatzes samt Erneuerung der Deckschicht.
70.000 Euro standen für die Umsetzung zur Verfügung. 60 Prozent der Kosten werden als Fördermittel vom Kreis Bergstraße übernommen. Ortsvorsteher Michael Lortz bedankte sich bei allen Beteiligten für die gute Umsetzung.
„Ich bin mir sicher, dass der Platz sehr gut angenommen wird.“ Das gute Zusammenwirken habe zu einem schönen Ergebnis geführt.
Dieser Einschätzung schlossen sich auch die anderen Ortsbeiratsmitglieder an. Besonders die Mauer zum Parkplatz mit dem Rosenband wurde als sehr gelungen erwähnt.
„Ich bin froh, dass wir das machen konnten“, fasste Michael Lortz zusammen, der ebenso wie die Erste Stadträtin die Bürgerbeteiligung lobend hervorhob. Anfang der 1990er Jahre wurde die Grünfläche ursprünglich angelegt.
Die Jahre hinterließen jedoch ihre Spuren. Pläne aus der jüngeren Vergangenheit, den Bachlauf umzugestalten, konnten nicht umgesetzt werden.
Die Aufnahme der Stadt in das Landesförderprogramm Dorfentwicklung eröffnete jedoch neue Möglichkeiten – und ließ den Rosengrund nun wieder aufblühen.
„Ein schöner Ort“, bemerkte Nicole Rauber-Jung beim Ortstermin. Vor allem im Frühling und Sommer dürfte das Areal zur naturnahen Erholung seine volle Pracht entfalten.