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Pelznickel, Zuckerbaum und Vereinsjubiläen

Spannende und unterhaltsame Einblicke in die Vergangenheit des Bensheimer Stadtteils Hochstädten - wie beispielsweise wie hier dargestellt zur Kerb - bietet die ...

... Stadtteildokumentation, die vom 01. bis 03. November wieder von den Heimatforschern präsentiert wird. Fotos: Pressedienst Stadtteildokumentation Hochstädten

Vom 1. bis 3. November Ausstellung der Hochstädter Stadtteildokumentation

HOCHSTÄDTEN. - Ein Hauch von Loriot, ganz viel Weihnachten und natürlich jede Menge Hochstädter Heimatgeschichte: Die diesjährige Ausstellung der Stadtteildokumentation bietet einmal mehr spannende und unterhaltsame Einblicke in die Vergangenheit des Stadtteils.

Vom 1. bis 3. November präsentierten die engagierten Heimatforscher wieder eine vielfältige Bandbreite an Themen – und haben am 3. November sogar einen besonderen Gast: Um 15 Uhr kommt der Nikolaus vorbei, außerdem wird samstags und sonntags Weihnachtsbasteln für Kinder angeboten.

Der Schwerpunkt kommt nicht von ungefähr. Unter dem Motto „Früher war mehr Lametta“ hat sich die Stadtteildokumentation mit Weihnachtsbräuchen in Hochstädten befasst.

Erinnerungen von Heinrich Bauer (1873 bis 1969) führen zurück in die Zeit, als sich nur wohlhabende Leute den allmählich in Mode kommenden Tannenbaum, der eigentlich eine Fichte ist, leisten konnten.

So stand im Jahr 1830 längst nicht in jeder Hochstädter Stube ein solcher „Zuckerbaum“, der mit Äpfeln, Nüssen und Gebäck geschmückt wurde. Geschenke wurde damals übrigens kaum gemacht, sie waren erst nach 1870 gebräuchlich.

Auch zum Pelznickel, der auch Belznickel oder Benznickel genannt wurde, erfahren die Besucher im Hochstädter Haus einiges – darunter, warum die Rute kein einfacher Stock, sondern aus mehreren Weidengerten zopfartig geflochten war. Abgerundet wird dieser Themenbereich von Gegenständen aus der damaligen Weihnachtszeit, die in Vitrinen gezeigt werden.

Die Ausstellung widmet sich darüber hinaus zwei Vereinsjubiläen: 60 Jahre Kerwe- und Heimatverein sowie 20 Jahre Förderverein Hochstädten.

Fünf der insgesamt elf Schautafeln beschäftigen sich mit der Geschichte des Fördervereins und dessen langen Kampf für ein Dorfgemeinschaftshaus – der letztlich erfolgreich war und in den Umbau der ehemaligen Kantine des Marmoritwerks ins Hochstädter Haus mündete.

Die Schautafeln wurden bereits beim Festakt des Vereins im September gezeigt und ergänzen nun die Präsentation der Stadtteildokumentation.

Zurückgeblickt wird außerdem auf mehr als 40 Jahre Fräserennen. Seit 1983 gehört das Spektakel zur Hochstädter Kerb, mit selbst umgebauten Fräsen geht es auf eine präparierte Piste.

Ein Riesenspaß für die Zuschauerinnen und Zuschauer, aber ebenso für die Teilnehmenden. Wer wissen möchte, welche bekannten Hochstädter die Premiere gewonnen haben, sollte einen Abstecher in die Ausstellung machen.

In den Mittelpunkt stellt die Stadtteildokumentation zudem das Leben der Honigbienen, mit vielen Informationen und tollen Nahaufnahmen. Gezeigt wird unter anderem, welche Möglichkeiten es gibt, der Honigbiene zum Überleben zu verhelfen, wie die Arbeit des Imkers aussieht und welche Imkereien es in Hochstädten gibt. Flankiert werden diese beiden Schautafeln von Gegenständen und Arbeitsutensilien der Imker.

Zur Ausstellungseröffnung am Freitag, 1. November, um 18 Uhr im Hochstädter Haus (Josef-Sartorius-Straße 1) lädt die Stadtteildokumentation ganz herzlich ein.

Die Werkschau kann zudem am Samstag, 2. November, von 14 bis 18 Uhr, und am Sonntag, 3. November, von 11 bis 18 Uhr, besucht werden. An beiden Tagen bietet das Dorfcafé Kaffee und Kuchen im Obergeschoss des Hochstädter Hauses an.