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Medizin vor Ort: Zehn Jahre Brustzentrum am Kreiskrankenhaus Bergstraße

KOMPETENZ IN DER BRUSTKREBSTHERAPIE: Vor zehn Jahren hat das Brustzentrum zur Behandlung von Brustkrebspatientinnen am Kreiskrankenhaus Bergstraße den Betrieb aufgenommen. Eine Heilungsquote von 85 Prozent spricht nach einer Dekade eine klare Sprache für das Kompetenzzentrum. Neben der an nationalen und internationalen Leitlinien ausgerichteten medizinischen Arbeit ist ein konsequentes und transparentes Qualitätsmanagement entscheidender Teil des Erfolgsrezepts. Aktuell ist das Brustzentrum rezertifiziert worden. Dr. Ursula Hurst (rechts), Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe am Kreiskrankenhaus, hat das Zentrum aufgebaut und leitet es. Sie präsentiert die Audit-Urkunde, nach der die Einrichtung für weitere drei Jahre das Prüfsiegel der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS) tragen darf. Mit dabei ist Dr. Sandra Preininger. Sie hat in den zurückliegenden drei Jahren an der Seite erfahrener Operateure eine Spezialausbildung für Brustoperationen absolviert. Foto: Kreiskrankenhaus Bergstraße (KKB) / Thomas J. Zelinger

Heilungsquote und Rezertifizierung bestätigen das Konzept der Einrichtung + + + Medizinische Spezialisierung und interdisziplinäres Arbeiten gehen mit kontrolliertem Qualitätsmanagement einher

KREIS BERGSTRASSE / HEPPENHEIM. - Zehn Jahre ist es her, dass das Brustzentrum Bergstraße (bzb) seinen Betrieb am Kreiskrankenhaus in Heppenheim aufgenommen hat. Die Einrichtung behandelt an Brustkrebs (Mammakarzinom) erkrankte Frauen.

Entscheidender als das Jubiläum ist für die Verantwortlichen des Zentrums die Tatsache, dass nach einer Dekade wissenschaftlich belastbare langfristige Daten über die Arbeit der Einrichtung vorliegen. Und die sprechen eine klare Sprache: 85 Prozent der in dem Kompetenzzentrum therapierten Frauen sind auch nach zehn Jahren krankheitsfrei.

Eine Heilungsquote, die Dr. Ursula Hurst, Leiterin des Zentrums, deutlich über der von nichtspezialisierten Therapieeinrichtungen einordnet. Hinzu kommt beim Brustzentrum Bergstraße, dass die Quote der des Universitätsklinikums Heidelberg im Bereich der Brustkrebsbehandlung entspricht. Auch das darf als Prädikat für die Arbeit verstanden werden. International zählt das Uniklinikum zu den ersten Adressen in der Tumortherapie.

Es ist Dr. Hurst, Chefärztin der Fachabteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Kreiskrankenhaus Bergstraße, die das Brustzentrum in Heppenheim unter dem Dach des Krankenhauses aufgebaut hat. Sie weiß sich mit den nun dokumentierten fachlich Erfolgen der Arbeit aus den bisherigen zehn Jahren in ihrem Engagement bestätigt.

Die Ausrichtung der Arbeit des Brustzentrums orientiert sich streng an den nationalen und internationalen Leitlinien der Brustmedizin. Hinzu kommen umfassende regelmäßige Fortbildungsprogramme für die Mitarbeiter.

So ist ein Arbeiten auf dem aktuellsten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Brustkrebsmedizin sichergestellt. Auch liegt der Arbeit ein durchgängiges Qualitätsmanagement zugrunde. Bestätigung hat dies aktuell in der Rezertifizierung des Zentrums gefunden. Dem Audit liegen Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS) zugrunde.

Dr. Hurst sieht das konsequente Qualitätsmanagement und die externe Kontrolle in Folge der Zertifizierung der Einrichtung als wichtigen Teil des Erfolgsrezeptes in der Arbeit des Brustzentrums. Beides ist Garant für den Erhalt des medizinischen Niveaus und fördert die Weiterentwicklung.

Erstmals war das Brustzentrum im Jahr 2008 zertifiziert worden. Seitdem erfolgte im Drei-Jahres-Turnus die Rezertifizierung. Die ist allerdings kein Selbstläufer, sondern setzt das gelebte Qualitätsdenken in allen Bereichen voraus.

INTERDISZIPLINÄR UND GANZHEITLICH

Mit dem Brustzentrum hat das Kreiskrankenhaus vor zehn Jahren eine medizinische Versorgungslücke in der Region geschlossen. Stetig steigende Patientenzahlen stehen für das Vertrauen, das Kompetenzzentren wie das in Heppenheim genießen. Im regelmäßigen Austausch und in der Zusammenarbeit der Spezialisten des Hauses sowie externer Experten sind die Behandlung und die Nachbehandlung interdisziplinär und ganzheitlich angelegt.

Dabei fließt in Heppenheim in Folge der Zugehörigkeit des Kreiskrankenhauses zur Uniklinik Heidelberg universitäre Medizin in die Arbeit mit ein. Auch ist die individuelle Beratung eines jeden Falls in einem Tumorboard, einer Expertenkonferenz, grundlegender Teil des Therapiekonzepts.

Die Behandlungen erfolgen im steten Dialog mit den Patientinnen, ein Miteinander das Dr. Hurst wichtig und für sie Grundlage eines erfolgreichen Arbeitens von Ärzten und allen anderen an der Therapie Beteiligten ist. Wie vordringlich der Kampf gegen Brustkrebs ist, belegen Statistiken. Nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft wird in Deutschland jährlich bei rund 70.000 Frauen ein Mammakarzinom diagnostiziert. Brustkrebs gilt damit als die häufigste Krebserkrankung bei Frauen.

ZUSATZ:  Ebenso wichtig wie die Behandlung der Patientinnen ist Dr. Hurst die Öffentlichkeit über die Krankheit zu informieren, über die Möglichkeiten der Früherkennung aufzuklären und die Begleitung, auch psychologisch, von Betroffenen und Angehörigen zu fördern. Am und im Umfeld des Brustzentrums sind über die zehn Jahre hinweg entsprechende Angebote geschaffen worden.

Dabei ist der jährliche in Heppenheim angebotene Aktionstag der Frauengesundheit (in diesem Jahr am 18. Oktober in den Räumen der „Alten Sparkasse“) eine Veranstaltung mit besonderer Bedeutung im Austausch unter Betroffenen und als Vortragsplattform für Experten. Das Brustzentrum Bergstraße ist zu einer wegweisenden Einrichtung geworden, mit der Rezertifizierung hat die Arbeit neuerlich das Prüfsiegel erhalten.

Das Brustzentrum am Kreiskrankenhaus Bergstraße im Internet: www.kkh-bergstrasse.de > Medizinische Abteilungen