LESERBRIEF: Die Ignoranz der städtischen Verkehrsabteilung
Nach der Veröffentlichung der Entfernung der Radschutzstreifen in der Heidelbergerstraße in Bensheim (siehe: www.de-fakt.de/bundesland/hessen/kreis-bergstrasse/details/?tx_ttnews), fragen sich die BürgerInnen unserer Stadt, was in der städtischen Verwaltung abgeht - und dies mehr wie berechtigt, die sozialen Medien lassen grüßen.
Zur Information, es wird/wurde im westlichen Bereich der Eulerbebauung extra ein Fussgänger / Radweg angelegt, der von der Wilhelm-Euler-Straße in die Heidelbergerstraße mündet. Dies wurde zur Sicherheit der Radfahrer umgesetzt.
Jetzt auf einmal kommt die städtische Verkehrsabteilung zu der Erkenntnis, dass die für alle zur Sicherheit in der Heidelbergerstraße markierten Radschutzstreifen, wegen einer Gesetzesänderung entfernt werden müssten - zum Vorteil des Kraftfahrtverkehrs.
Hat denn die Verkehrsabteilung überhaupt belastbare Zahlen über den Radverkehr in
diesem Bereich? Ich unterstelle mal „Nein“.
Auf Nachfrage von mir beim Hessischen Verkehrsministerium, erhielt ich die Information, dass die Stadt Bensheim keine Aufforderung zur Entfernung dieser Radschutzstreifen erhalten hat - und bestimmt auch nicht erhalten wird.
Auf Nachfrage beim KMB, erhielt ich von Herrn Daum die E-Mail, „wir machen nur wozu uns die Verwaltung beauftragt hat“. Hier scheint offenbar keine Nachfrage zu erfolgen, ob es überhaupt sinnvoll ist, diese Maßnahmen durchzuführen.
Nach einem Telefonat mit Frau Wächter (Teamleiterin Straßenverkehr), der ich mein
Anliegen schilderte, bekam ich mit dem Hinweis auf die Mitteilung des Hessischen Verkehrsministeriums auf meine mehrfache Frage, warum man dort nicht nachfragt, die stete Antwort: „Das Hessische Verkehrsministerium interessiert uns nicht.“
Auch wurde meine Empfehlung nicht aufgenommen, dort mal nachzufragen. Weiter informierte ich Frau Wächter, dass in diesem Bereich das vorgeschriebene Tempo 30 von vielen Autofahrern nicht eingehalten wird.
Dies zeigt sich darin, dass die Verwaltung dort sehr oft Radarkontrollen durchführt, denn man hat ja hier offenbar eine gute Einnahmequelle zu Lasten der Sicherheit von Radfahrern entdeckt.
Auch scheint kein Gedanke darauf verschwendet zu werden, dass dies die innerstädtische Radwegeverbindung von Nord nach Süd ist und diese von vielen Kindern befahren wird.
Für mich stellt sich hier die Frage, ob die Straßenverkehrsdezernentin Rauber-Jung hier genauso ein Problem in diesem Dezernat hat, wie in dem ihr ebenfalls unterstehenden Baudezenat?
Die Aussage ihrer Mitarbeiterin jedenfalls zeigt, dass es dem städtischen Verkehrsdezernat egal ist, was Bürgermeinung ist und damit basta.
Nun kommt noch die Arroganz des Magistrats dazu, der vom Ortsbeirat Mitte aufgefordert wurde, die Entfernung der Radmarkierung zu unterbinden. So wird ein vom Bürger gewähltes Gremium wieder einmal kaltgestellt.
Und wo bleibt Bürgermeisterin Klein in ihrer Funktion der Hauptverwaltungsbeamtin? Sie ist die weisungsberechtigte Leiterin der städtischen Ortspolizeibehörde? Sie hat ein Vetorecht in allen Dezernaten.
Das einzige bisher von ihr wahrgenommene Vetorecht in dieser Funktion war, die verkehrstechnische Anbindung im Weiherhaus von Nord nach Süd zu unterbinden - fragwürdige Leistung – oder?
Ich kann mich noch sehr gut an Aussagen aus Kleins Wahlkampf entsinnen, in dem sie selbst als „ständige Radfahrerin“ die Gefährdung der Radfahrer in Bensheim ansprach und deren Sicherheit vorantreiben wollte.
Auch ihre Aussage 2ich werde als Radfahrerin irgendwann mal in der Wormserstraße totgefahren“ kann man ihr nicht mehr ohne Vorbehalte glauben.
Man sollte mal von unserer Bürgermeisterin zum Thema Verkehrssicherheit endlich das einfordern, was seit Jahren versprochen wird - hier auch ihr Wahlversprechen von Tempo 30 in der Friedhofstraße.
Michael Horschler
Bensheim