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Ex-Kriminalkommissar liest aus seinem Buch ĂŒber einen True-Crime-Fall

Autor Erwin MĂŒller. Foto: Pressedienst BĂŒro MĂŒller

Wird ein Cold Case Fall in Mörlenbach gelöst? Das Gechehen aus dem Lahn-Dill-Kreis wird vorgetragen am 16. Juni ab 20 Uhr in der „Wiegandsscheier“, in der Kirchgasse 10, in Mörlenbach

MÖRLENBACH. - In „Todestransit – Die Mordsache Stippbachtal" greift Autor Erwin MĂŒller auf seine Erfahrungen als ehemaliger Beamter der Kriminalpolizei zurĂŒck und verarbeitet einen realen Mordfall, der bis heute ungeklĂ€rt ist.

Ausgangspunkt bildet eine grausam zugerichtete Leiche, die Anfang der 80er Jahre im Stippbachtal bei Sinn gefunden wurde. Trotz der Rekonstruktion des Kopfes des Opfers und einem Beitrag in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst" ist es den Ermittlern, zu denen damals auch MĂŒller gehörte, bis heute weder gelungen, die IdentitĂ€t des Getöteten, noch seines Mörders festzustellen.

Nur so viel steht fest: Das Opfer stammte wahrscheinlich aus den LĂ€ndern des ehemaligen Ostblocks. Hier setzt Erwin MĂŒller an, verleiht den beiden MĂ€nnern Gesicht und Namen, spannt den Bogen ihrer gemeinsamen Geschichte bis zurĂŒck in die Zeit des Zweiten Weltkriegs und löst den Fall am Ende - zumindest fiktiv.

Die Idee zu der Geschichte brodelte schon lĂ€nger in ihm, gibt er zu. „Als 2004 die Polizei in Dillenburg aufgrund des Tunnelbaus umziehen musste, sollten die Drittschriften von Akten alter FĂ€lle eigentlich vernichtet werden". Dazu gehörte auch der ungelöste Mordfall im Stippbachtal.

Der im Jahr 2013 pensionierte Kriminalbeamte setzte sich dann 2021 an den Computer und verfasste einen spannenden Roman, der im Februar 2022 als Buch erschien. Es sei ihm nie darum gegangen, einen brutalen Reißer zu schreiben, der die Leser an den FingernĂ€geln kauen lĂ€sst, sagt MĂŒller.

Vielmehr wollte er die Arbeit der Ermittler realistisch und detailreich darstellen. Aus diesem Grund hat er auch einige originale Vorlagen wie etwa den Obduktionsbericht des Toten, die Interpol-Ausschreibung zur Identifizierung des Toten oder auch Bilder vom Tatort in dem Buch verwendet.

Zudem beleuchtet er in dem Roman auch das Spannungsfeld zwischen Beruf und Privatleben der Ermittler und vermittelt den Lesern auf diese Weise authentische Einblicke in die reale Polizeiarbeit und die Herausforderungen, die diese mit sich bringt.

Dass ihm das ganz offensichtlich gelungen ist, belegt die Aussage einer befreundeten Autorin, der er das fertige Manuskript zum Lesen gegeben habe. „Als sie damit fertig war, meinte sie zur mir: Jetzt weiß ich endlich, wie die Kriminalpolizei wirklich arbeitet."

Auf 384 Seiten breitet MĂŒller die Geschichte der beiden fiktiven MĂ€nner, TĂ€ter und Opfer, aus, in der er unter anderem von Nazischergen, dem Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR und dem muslimischen Recht auf Blutrache erzĂ€hlt und am Ende eine schlĂŒssige TataufklĂ€rung prĂ€sentiert.

Der Autor hat sein Werk zwischenzeitlich in einer Vielzahl von Lesungen im mittelhessischen Raum vorgestellt, unter anderem auch bei den Krimifestivals in Gießen und Marburg.

Auch die Hessenschau ist ebenso auf das Werk aufmerksam geworden wie das ZDF fĂŒr ihr Vorabend-Magazin „Deutschland heute“.

In einem Beitrag berichtete die Hessenschau am 11. Januar ĂŒber den Fall und ein lĂ€ngerer Beitrag fĂŒr die Serie „Kommissare" in „Deutschland heute". Vorgestellt wurde das Werk außerdem vom Hörfunkprogramm hr2 am 7. Mai '23 beim „Tag der Literatur" in der Fachwerkkapelle in Sinn.

(Literatur Land Hessen HR2, Flyer – Moderatorin 15 bis 17:30 Uhr mit Sinner Autor, RĂŒdiger Geiß, siehe zwei BeitrĂ€ge ZDF und Hessenschau, links auf Homepage)

Weitere Informationen finden sich auf der Homepage des Autors www.mittelhessenkrimi.de

Der Heimat- und Verkehrsverein Mörlenbach e.V. lĂ€dt zur Lesung am Freitag, 16. Juni, 20 Uhr (Einlass: 19 Uhr), in „Wiegands Scheier", Kirchgasse 10, Mörlenbach ein. Der Eintritt ist frei, um eine Spende fĂŒr die Vereinsarbeit wird gebeten. Speisen und GetrĂ€nke werden vor Ort angeboten.